Hersteller müssen Garantie geben und arbeiten daher nicht nach der „trial and error“ Methode. Auf die Enterprise HDDs gibt es 5 Jahre Garantie und die haben eben auch 5 Jahre geplante Nutzungsdauer, sowohl aus Sicht des Herstellers (was bei allen HDDs üblich ist, meist halten sie länger denn es sollen ja alle die 5 Jahre erreichen, aber eben auch nicht ewig), als auch aus Sicht der meisten Kunden solcher HDDs. Würden die ganzen HDDs mit einer neuen Technologie innerhalb dieser 5 Jahre Garantie sterben, wäre der Hersteller schnell pleite.
Man schau sich nur an wie lange sich das Erscheinen von
HARM HDDs verzögert. 2007 hatte Seagate erwartet 2010 300TB HARM HDDs ausliefern zu können. 2014 hat Seagate dann die "standard 5 year durability required by enterprise customers" für erreichbar gehalten, also noch nicht erreicht, sonst hätten sie dies sicher vermeldet. Im Mai 2017 hat Seagate denn den launch kommerzieller HARM HDDs "in late 2018" angekündigt und im Dezember 2017 gingen dann über 40.000 HARM HDDs an Pilotkunden und in 2019 sollten die dann auf dem Markt verfügbar sein. Seither sind sie nicht auf dem Markt erscheinen, sondern laufen bei Testkunden und in Testsystemen, also dort, wo es kein Drama ist wenn sie Probleme bekommen, weil alle Beteiligen wissen, dass die Betatester sind. Nach den
neusten News von Seagate sollten in Q3 diesen Jahres nun 32TB HARM HDDs kommen.
Mal abwarten, aber es zeigt wie intensiv so eine neue Technologie getestet und dann bei Problemen auch verschoben wird und eben nicht „trial and error“ zum Kunden geschickt wird. Jedenfalls bei etablierten Herstellern die wissen, dass ihr Image und sogar das Überleben des Überleben des Unternehmens davon abhängt es nicht zu verbocken. Dies sieht bei Startups oft anders aus, die müssen „trial and error“ machen, da sie oft nicht das Geld und die Zeit, die Investoren wollen ja auch Ergebnisse sehen, haben um Neuentwicklungen ausgereift zu den Kunden zu bringen. Die spielen dann gerne mal Kopf oder Zahl und wenn es klappt, werden die Gründer und frühen Investoren reich, wenn nicht ist das Unternehmen genauso verloren als wenn sie so lange warten würden bis sie das Produkt ausgereift auf den Markt bringen können.
Teslas Autopilot ist ein gutes Beispiel dafür, der ist bis heute nicht ausgereift und nur ein Level 2 System, statt des versprochenen Level 5 für wirklich autonomes Fahren. Laut Musk stand Tesla knapp vor ein paar Jahren knapp vor dem Bankrott, wie hätte es ausgehen, wenn nicht zahlreiche Kunden die Tausenden, ich glaube es waren lange 10.000USD, Aufpreis für das System gezahlt hätten, welches noch immer nicht liefert was es verspricht und wo jeder Kunden ein Betatester ist, der im Zweifel sein Leben riskiert? Vergleicht man diese Herangehensweise damit wie renommierte Autohersteller wie z.B. Daimler an die Entwicklung ihrer Assistenzsysteme gehen, so ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht, eben auch weil Geld verdienen ohne Aufpreis für etwas zu verlangen was sie nicht liefern können und es ihnen das Genick brechen könnte etwas einzubauen was das Leben ihrer Kunden und anderer Personen in Gefahr bringt. Wieso Tesla da immer noch Welpenschutz genießt, verstehe ich nicht wirklich, aber
zumindest die Aktionäre haben schon eine Sammelklage eingereicht,. Keine Ahnung wieso es noch keine Sammelklage von den Kunden gibt.
Aber in dem Sinne ist Toshiba vielleicht derjenige der drei HDD Hersteller der am ehesten Risiken eingeht, denn auch wenn es ein altes Unternehmen ist, so geht es Toshiba wirtschaftlich nicht besonders gut und damit besteht ist die Gefahr halt höher das Risiken eingegangen werden. Nach dem Motto, wenn wir es nicht machen, werden wir bei den Kapazitäten so weit abgehängt, dass wird sowieso bald weg vom Fenster sind, zumindest was die HDD Sparte betrifft.