[...]
Schulsystem hin oder her, entweder man will, oder nicht.
Wenn man gute Noten kriegt und / oder auch Sachen einem einfach fallen ist das auch einfach gesagt.
Aber versetz dich mal in die Lage derjenigen, welche schon in der Grundschule nur mit "schlechten" Noten nach Hause kommen und sich das unter Umständen durch die Bank weg bis ans Schulende so weitergeht.
Nicht nur die Angst mit einer schlechten Note nach Hause zu kommen, einige vergessen auch wie grausam Kinder untereinander sein können.
Manche haben einfach noch nie wirklich eine Arbeit verkackt und kennen gar nicht das Gefühl eine 4,5 oder gar eine 6 zu bekommen.
Wenn man schon ab der 1. Klasse das Gefühl allein durch die Noten bekommt das man ein Versager ist, wie soll da noch Spaß an der Sache aufkommen?
Ich kenne so manch einen der regelrecht Angst, Versagensangst, vor der Schule hatte was sich sogar körperlich zeigte, da war Übelkeit und Erbrechen sogar noch das kleinste Übel.
Es gibt auch Menschen die können lernen soviel wie sie wollen, sie verstehen es einfach nicht, wie eine Blockade - das hat nichts mit Dummheit zu tun.
Oder aus Panik versagen sie dann während der Klausur, sind so nervös das sie alles vergessen, durcheinanderwürfeln u.ä.
Auch gibt es genug Menschen die unter Legasthenie leider oder was noch weniger bekannt ist Dyskalkulie - der sog. Matheschwäche - welche ausgerechnet eher die Grundrechenarten betrifft als die höhere Mathematik und schon sind sie ab der Grundschule verloren.
Ich weiß noch wie ich in der Grundschule Mathe gelernt habe... im Rückblick muss ich sagen das Grundrechenarten mir eingetrichtert wurden als ob ich am Fließband eines Autoherstellers stehen würde. Wir hatten zig Rechnungen, noch und nöcher an der Tafel, den Büchern und Heften stehen. Es war wie Akkordarbeit die natürlich Schlauchte und mich auch immer mehr langweilte.
Nach der Grundschule dann die OS wo es genauso weiterging, in der Realschule haben die Lehrer auch nie versucht in irgendeiner Form Mathe "spaßig" zu vermitteln. Erst nach der Ausbildung und dem Besuch der Fachoberschule hab ich einen Mathelehrer bekommen der mit Witz versuchte uns die Sachen beizubringen und auch unter Verwendung von realen Anwendungsgebieten den Stoff zu vermitteln. Da hat das erste Mal Mathe in meinem Leben Spaß gemacht.
Nun studiere ich Technische Informatik und die ersten Semester Mathe waren auch wieder wie ein Lemming Aufgaben lösen, zum Glück ist Mathe im Studium nur zum Aussieben missbraucht worden...