Die ATI-Karten sind beeindruckend. Die Effizienzsteigerungen dürften den Grafikmarkt voranbringen. Der Strombedarf ist zwar nicht gerade überwältigend, doch sprechen wir hier über Elitekarten für Benutzer, die sich nur mit den allerschnellsten Teilen zufrieden geben. Mit Clock-Gating, anderen Strom sparenden Features und dem mit maximal 25 W ausgelegten TDP (Thermal Design Power) stellen die X1300-Karten wohl die beste Wahl dar für diejenigen, die für das kommende Microsoft-Betriebssystem Vista gerüstet sein möchten oder eine Gaming-Performance mit der kompletten Videounterstützung von AVIVO wünschen.
Wie wir bereits erwähnt haben, hat NVIDIA mit der Go 6800 Ultra, der 7800 GTX und gerade letzte Woche mit der Go 7800 GTX in punkto Produktauslieferung neue Maßstäbe gesetzt. Alle drei Karten wurden in großen Stückzahlen ausgeliefert und waren in dem Moment erhältlich, in dem man den Test las. Markteinführungen, bei denen die Karten vorgeführt, diese aber erst einen Monat später in Mengen ausgeliefert wurden, sind schon lange passé. Es ist ungefähr so, als wenn man eine Weile zur Probe über einen Breitbandanschluss im Internet surfen kann und sich anschließend wieder über ein Modem ins Internet einwählen muss. Alle Produkteinführungen sind nun auf den aktuellen Verfügbarkeitsstandard eingestellt. ATI sollte diese Erwartungen in seinem Kundenkreis nicht unterschätzen.
Die Hardware und Treiber haben sich vielfach bewährt. Wenn man sie aber nicht in Händen halten kann, was nützen dann großartige Verfügbarkeitsversprechungen, die letzten Endes dann doch nicht eingehalten werden? Wir können nur hoffen, dass ATI aus den Einführungen von CrossFire und der X1000 lernt und sich entweder an sein Wort hält oder aber die Einführungsdaten mit den Aussagen zur "Einführung in Massen" abstimmt. Es bedarf nur eines einzigen Vorfalls, um seine Glaubwürdigkeit zu verlieren.
Man sollte nicht vergessen: Ein gebranntes Kind scheut das Feuer. Die Benutzer wissen es zu schätzen, wenn sie schon früh an Fortschritten teilhaben können. Was sie aber wünschen, ist, dass die CrossFire X1800XT und R580 bei ihrer Produkteinführung auch verfügbar sind - oder aber die Einführung verschoben wird. Noch besser wäre es, uns zu sagen, wann sie eingeführt werden, und sie uns dann an dem bezeichneten Tag auch zu geben.
Längst vorbei sind die Tage, an denen man der Meinung war, je mehr Pipelines eine Karte habe, desto besser. Diese Aussage geht jedoch von einer versprochenen Karte aus. Die X1800XT wird ATIs erste Gelegenheit sein, seine Glaubwürdigkeit zu beweisen.