"Nach dem Kopfschuss" ... Soweit ich mich erinnere setzt der professionelle WaffenbenutzerJäger auf einen tödlichen Herzschuss und jagt dem Opfer keine Kugel in den Kopf!
Erstens ist nicht sichergestellt, dass der Schuss auch wirklich tödlich war und zweitens besteht daraus die Gefahr dass das Tier unnötig leidet. Denn es ist nicht selten, dass Menschen und auch Tiere Kopfschüsse überleben, sofern nur periphäre Teile des Gehirns erwischt wurden und das Stammmhirn noch aktiv ist. Ein Herz/Lungenschuss hingegen ist tödlicher und sicherer.
Besser wäre wohl ein fachgerechtes Einschläfern mittels pharmazeutischer Produkte gewesen. Aber ich kann da jetzt nicht die damalige Situation beurteilen - Nur Kopfschuss klingt für mich dann doch recht barbarisch.
Hast Recht, ist wirklich die falsche Wortwahl. Werde ich in Fangschuss umändern. Und der wird durchaus meistens im Kopf-/Nackenbereich angebracht, zumal das Tier ja lag. Und im Übergangsbereich zum Rückenmark (Hirnstamm) ist es immer tödlich. Kaliber- und Munitionsfrage lass´ ich mal beiseite.
Blattschuss (Herz/Lungen-Bereich) generell immer auf stehendes Wild und Lungenschuss = tödlich: ja, aber am eigenen Blut zu ersticken gehört sicher nicht in die Kategorie "Kein unnötiges Leiden".
Aber genug davon, wird langsam im Bezug zur Vorgeschichte ziemlich makaber, mir stieß nur der Vergleich mit dem "professionellen Jäger" ein bisschen übel auf, daher hier die Klarstellung.
Zum Thema Einschläfern: Sicher die bevorzugte Alternative, aber da muss ich kurz ausholen. Meine Eltern / wir hatten über Jahre hinweg eigentlich immer zwei Hunde. Einen Haus-und Hofhund (einen Mischling, zwei Berner) und einen Jagdhund (wechselnd, 3 Hunde, die ich noch erlebt hab, incl. "Asse").
Der Mischling ("Kleiner") und der der erste Jagdhund ("Bodo") sind, soweit ich mich entsinne, eines natürlichen Todes gestorben, die zwei Berner mussten wird letztenendes einschläfern lassen. Haushunde wurden bei uns im Garten beerdigt (ich weiss, illegal, aber da soll mir mal einer kommen...), die Jagdhunde im Wald.
"Alf" war der erste Hund, dem mein Vater den Gnadenschuss gab. Das hat einerseits was mit der "Treuer Jagdgefährte, dann muss ich ihm auch die Ehre erweisen, es selber zu tun"-Thematik zu tun, die sicherlich diskutabel ist, auf die ich aber nicht eingehen werde.
Andererseits hat dieser Hund, wie noch keiner unserer Hunde zuvor und danach, den Tierarzt wirklich "gehasst". Den musste man auf allen vier Pfoten an der Leine sprichwörtlich ins Wartezimmer reinziehen, in einem unaufmerksamen Moment bekam er einen Maulkorb aufgesetzt und dann konnte man ihn, wenn eine Person ihn gut festhielt, untersuchen. Wechselnde Tierarzthelferinnen waren immer wieder neu entsetzt. Leute im Wartezimmer machten große Augen, was für eine Bestie nach dem Höllenlärm da jetzt wohl zur Tür rauskäme. Wie gesagt Dachsbracke, größerer Dackel halt. Welcher Tierarzt oder welche Tierarztpraxis war egal, die scheinen einen eigenen spezifischen Geruch auszuströmen (selbst für mich^^). Hörte er nur die Stimme des Arztes im Hausflur, ohne ihn gesehen zu haben, sträubten sich ihm die Nackenhaare, Zähne fletschten und das Geknurre ging los. Dabei ging´s da nicht um ihn, sondern der Arzt wollte sich lediglich die Hände nach einer Schafsbehandlung waschen. Der konnte es natürlich auch nicht lassen: Tür auf, "Na, Alfie?" - Gebelle, Zähnefletschen ^5.
Um endlich zum Schluss zu kommen: Diesen Hund konnte man dann beim besten Willen nicht in seinen letzten Stunden auch noch seinem "Erzfeind" aussetzen, das wäre Stress pur für ihn gewesen und wahrscheinlich erst recht "unnötiges Leiden"
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Schöne Grüße