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Wer Technik früh kauft, ist selber schuld: Nicht selten muss ein Early Adaptor über eine gewisse Leidensfähigkeit verfügen. Nicht nur, dass die Preise meist schnell sinken, auch Kinderkrankheiten werden in aller Regel in den ersten Wochen und Monaten vom Hersteller beseitigt. Wie sehr das inzwischen auch für Apple gilt, zeigt die Apple Watch der ersten Generation. Denn rund drei Jahre nach dem Start wird die Smartwatch keine Updates mehr erhalten. So mancher könnte das zum Anlass nehmen und nach Ersatz Ausschau halten. Wer sich dabei Gedanken macht, kann viel Geld sparen, wie der Vergleich zeigt.
Wie groß das Angebot an Smartwatches für iPhone-Nutzer inzwischen ist, dürfte vielen zunächst gar nicht bewusst sein. Klammert man Fitness Tracker mit mehr oder minder proprietärem Betriebssystem aus, konnte zunächst nur die Apple Watch genutzt werden. Nur vier Monate nach dem Verkaufsstart der ersten Generation reagierte Google jedoch und veröffentlichte im Spätsommer 2015 eine iOS-Version seiner Companion-App, die für die Nutzung einer Smartwatch auf Basis von Android Wear respektive Wear OS erforderlich ist. Anfang 2017 zog Samsung nach und bietet seit dem die Möglichkeit, unter anderem die Gear S3 (Test) mit einem iPhone zu nutzen. Hinzu kommen sogenannte Hybrid-Smartwatches wie die Skagen Signatur T-Bar (Test). Insgesamt kommen so mehrere hundert Modelle in Frage, die sich nicht nur hinsichtlich Preis und Optik, sondern auch in Bezug auf den Funktionsumfang unterscheiden. Die beiden ersten Fragen lautet deshalb: Was soll die Smartwatch leisten und wie soll sie aussehen?
Zunächst gibt es drei Gruppen, wenn es um den Funktionsumfang geht. Die erste Gruppe bildet dabei exklusiv die Apple Watch, da nur sie die bidirektionale Kommunikation unterstützt. Das bedeutet: Benachrichtigungen werden nicht nur auf der Smartwatch angezeigt, sondern können - sofern das entsprechende Programm dies unterstützt - auch beantwortet werden. Ein Beispiel wäre eine eingehende WhatsApp-Mitteilung, auf die direkt auf dem kleinen Display reagiert wird, ein anderes eine Erinnerung, die direkt auf der Smartwatch als erledigt markiert wird. Zur zweiten Gruppe gehören die Modelle, die die Wear-OS- oder Gear-S-Companion-App voraussetzen. Hier werden Benachrichtigungen auf dem Display angezeigt, doch nur in wenigen Fällen kann direkt von der Uhr aus reagiert werden. Entscheidend ist dabei unter anderem, ob es die entsprechende App für die Plattform gibt. Exemplarisch sei hier Slack genannt. Gehen über den Kommunikationsdienst Nachrichten ein, erscheinen diese auf dem Display der Samsung Gear S3. Da Slack jedoch nicht für Tizen, bzw. die Gear-S-Reihe angeboten wird, muss für Antworten zum iPhone gegriffen werden. Aber selbst wenn die Software auf der Smartwatch installiert ist, muss das nicht zwangsläufig besser sein. Schließlich kommt es auch darauf an, ob Apple die benötigte Schnittstelle freigegeben hat. Das wiederum ist für die dritte Smartwatch-Gruppe beine irrelevant. Denn hier geht es lediglich darum, über eingehende Benachrichtigungen informiert zu werden. Bei Hybrid-Smartwatches erfolgt das in aller Regel über einen Vibrationsmotor im Innern, über eine oder mehrere LEDs oder über die Zuhilfenahme der Zeiger.
Wer den in der ersten Gruppe definierten Funktionsumfang benötigt, muss sich bezüglich der zweiten Frage keine Gedanken machen. Denn auch wenn die Apple Watch Series 3 in zwei Größen, unterschiedlichen Farben und mit verschiedenen Armbändern angeboten wird, bleibt die grundlegende Optik doch immer die gleiche - seit der ersten Generation. Wer eine unauffällige oder gar elegante Smartwatch bevorzugt, ist hier an der falschen Stelle. Fündig wird man eher in Gruppe zwei. Denn auf Basis von Wear OS gibt es diverse Modelle, die auf den ersten Blick kaum als Smartwatch identifiziert werden können. Zwar gab es schon früh nach dem Start runde Geräte wie die Moto 360 (Test), doch Vergleichen mit klassischen Armbanduhren hielten die nicht stand. Das hat sich inzwischen geändert, woran maßgeblich Hersteller wie Fossil beteiligt sind. Denn mit dem Anspruch, einen nicht nur praktischen, sondern auch modischen Begleiter zu schaffen, wurde eine große Lücke geschlossen. Der Vorteil: Die technischen Unterschiede zwischen den einzelnen Wear-OS-Uhren fallen vergleichsweise gering aus, da Google entsprechende Vorgaben erteilt.
Optisch gehen die Modelle der dritten Gruppe in eine ähnliche Richtung - das gilt vor allem für Hybrid-Smartwatches. Hier besteht kein Zwang, Display und Akku möglichst geschickt und ohne Kompromisse zu integrieren, um die Uhr nicht zu dick werden zu lassen. Und vor allem hält der Akku bei den meisten Modellen wochen- oder gar monatelang ohne Ladevorgang durch.