Werbung
Für viele der logische, wenn auch etwas langweilige Schritt wird sein, von der ersten Generation der Apple Watch auf die noch aktuelle Series 3 upzugraden, die im letzten Herbst vorgestellt wurde. Langweilig daher, da Apple seit der Vorstellung der ersten Apple Watch im Jahr 2014 optisch kaum etwas verändert hat. Wer möchte, dass die neue Smartwatch Betrachtern auffällt, muss zumindest in ein Gehäuse mit einer anderen Farbe investieren. Gegenüber der ersten Auflage hat Apple die Farbvariante Gold in der Einstiegsversion hinzugefügt, ansonsten gibt es weiterhin Space Grau und Silber. Alternativ kann natürlich auch deutlich mehr investiert und direkt zu einer Variante mit Edelstahlgehäuse oder den aktuellen Top-Modellen mit Keramik-Gehäuse gegriffen werden. Dass Apple so strickt an seinem Design festhält hat natürlich auch Vorteile. Wer bereits einige Armbänder besitzt, kann diese direkt mit seiner neuen Apple Watch weiter nutzen. Abseits der Optik gibt es hingegen durchaus Änderungen am Gehäuse. Die Series 3 darf laut Apple zum Schwimmen genutzt werden, eine offizielle Zertifizierung besitzt sie aber nicht.
Deutlich interessanter ist es, was sich seit der ersten Generation unter der Haube der Uhr getan hat. Mit der Series 3 kann mit Fug und Recht behauptet werden, dass die Apple Watch nun das ist, was sich viele schon vom Erstlingswerk erhofft haben. Gerade im Vergleich zur ersten Generation schaltet die Watch Series 3 den Nachbrenner ein. Die schon zu Beginn oftmals gescholtene Bedenksekunde, die von OS-Update zu OS-Update quälend länger wurde, ist verschwunden. Alle Anwendungen die auf der Uhr ausgeführt werden und nicht auf der iPhone angewiesen sind, werden in Windeseile geöffnet. Etwas anders sieht es aus, wenn die Daten erst vom iPhone abgerufen werden müssen - dann kann es auch mal etwas länger dauern.
Die interessanteste Neuerung der Series 3 ist aber ohne Frage die optionale Integration eines LTE-Moduls. Wer bereit ist, 80 Euro zusätzlich zu investieren und jeden Monat rund 5 Euro zusätzlich zu seinem Mobilfunkvertrag (T-Mobile und Vodafone werden unterstützt) zu bezahlen, der kann das iPhone theoretisch zuhause lassen. Mit der Apple Watch können dann beispielsweise auch Telefonate geführt oder iMessages verschickt werden. Besonders praktisch für Sportler mit Apple-Music-Abo: Musik kann direkt über die Uhr gestreamt werden, drahtlose Kopfhörer sind dann aber natürlich Pflicht, während das iPhone zuhause bleibt. Wichtig ist darüber hinaus, dass die App nativ auf der Uhr ausgeführt wird. Damit fehlen wichtige Anwendungen wie WhatsApp oder Spotify, auf die wohl nur die wenigsten unterwegs verzichten wollen. In solchen Fällen muss dann eben doch wieder das iPhone mitgeschleppt werden. Die zweite Hürde ist die Interaktion mit der Apple Watch. Kann im Normalfall als Fallback auf das Smartphone zurückgegriffen werden, muss nun alles über das kleine Display im Kombination mit Siri vorgenommen werden. Gerade letzteres erweist sich immer wieder als Stolperfalle, denn wer den Google Assistant oder Alexa gewohnt ist, kann schnell verzweifeln. Was aber zumindest zuverlässig funktioniert, ist das Diktieren einer Nachricht oder das Anwählen eines Kontakts.
Aber auch an anderer Stelle liefert die Series 3 das, was sich viele Nutzer bereits von der ersten Generation gewünscht haben: Eine ausreichende Akkulaufzeit. Wer die Uhr ohne LTE-Funktion verwendet, kommt bei einer normalen Nutzung inkl. des Trackings von zwei Sporteinheiten mit je 60 Minuten problemlos über zwei ganze Tage. Wird die LTA-Funktion genutzt, sind wir bei einer typischen Nutzung auch problemlos über einen Tag gekommen.
Einen Umgewöhnungsprozess gibt es natürlich nicht. Sowohl die Steuerung als auch die Software unterscheidet sich nicht von dem, was von der ersten Version der Apple Watch bekannt ist. Wechsler setzen sich sozusagen in das gemachte Nest und können gleichzeitig ganz bequem ihre bisherigen Aktivitätsdaten importieren.
Mit Blick auf die Halbwertszeit einer Apple Watch, ist es aber in jedem Fall vernünftig, nicht zu einem der Top-Modelle zu greifen, sondern mit einem der Einsteiger-Modelle sein Glück zu versuchen. Die starten aktuell bei 369 Euro und sind damit bereits merklich teurer als die meisten der hier angesprochenen Alternativen. Im Hinterkopf sollte behalten werden, dass vermutlich im September die nächste Generation vorgestellt wird. Stimmen die Gerüchte, wird es dann erstmals eine leichte optische Korrektur geben, denn das Display wird wohl in der Größe zulegen, während die Ränder gleichzeitig kleiner werden.