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Ein Phablet womit vergleichen? Richtig, mit einem anderen Phablet. Im Android-Lager kommen dort aktuell drei Geräte in Frage: Das Samsung Galaxy Note 3, HTCs One Max und Sonys Xperia Z Ultra. Das Galaxy Note 3 zielt dabei jedoch mit seinem Stylus in eine ganz andere Richtung, während das One Max und das Xperia Z Ultra beide ebenfalls eher im Bereich Multimedia/Gaming angesiedelt sind. Von der Größe lässt sich, siehe auch das Bild unten, am besten das HTC One Max mit Nokias Lumia 1520 vergleichen.
Das One Max ist duch sein Aluminiumkleid durchaus ebenbürtig. Ebenfalls sind ein Full-HD-Display, eine besondere Kamera und ein großer Akku verbaut. Ebenbürtig ist auch der Preis: Gut 620 Euro verlangt HTC für die 16 GB, weit über 700 Euro für die 32-GB-Variante. Wie auch das Lumia 1520 kann es per microSD-Karte um weitere 64-GB-Speicher erweitert werden. Die Hardware ist beim One Max - es hat noch den alten Snapdragon 600 Quad-Core verbaut - etwas schwächer. LTE wird nur in Quad- und nicht wie bei Nokias Phablet in Pentaband unterstützt.
Es ist zudem schwerer (217 zu 209 g) und dicker (10,3 zu 8,7 mm) als das Windows Phone. Der Akku fällt dennoch mit 3300 zu 3400 mAh etwas schwächer aus und die Funktion für kabelloses Laden sucht man vergebens. Andersherum gibt es auch Punkte, die Nokias Gerät nicht bieten kann: Ein IR-Blaster als Fernbedienungsersatz zum Beispiel. Eine Weitwinkel-Frontkamera, Stereo-Frontlautsprecher oder aber auch MHL bzw. Miracast.
Das Polycarbonatgehäuse hingegen steht der Aluminium-Variante des HTC One Max in nichts nach. Insgesamt gefällt die Verarbeitung des Windows Phones sogar noch ein Stück besser als die des Android-Konkurrenten, wobei hier erwähnt werden sollte, dass HTC beim eigentlichen One eine deutlich bessere Verarbeitung als jetzt beim One Max geboten hat.
Bei der Haptik scheiden sich die Geister: Während die eine Fraktion das One Max als besser betrachtet, gibt es ganz klar auch Befürworter des Lumia 1520. Hier spielt wohl ganz eindeutig auch die Größe der Hand eine Rolle, da das Lumia durch die geringere Dicke etwas einfacher zu umfassen ist, während das One Max dank der geschwungenen Rückseite einen leichten Vorteil erkämpfen kann.
Ebenfalls deutlich angenehmer beim One Max ist die Anordnung der kapazitiven Buttons. Diese liegen etwas weiter auseinander, wodurch man bei "blinder" Bedienung weniger Fehleingaben hat. Wer zuvor ein Lumia 920 oder ein anderes "kleines" Windows Phone genutzt hat, wird zudem durch die mittige Positionierung beim 1520 etwas Eingewöhnungsprobleme bekommen. Wer den Zurück-Button betätigen will, trifft so oft nicht den Button, sondern die schwarze Fläche daneben. Bei den kleineren Geräten sind die Buttons über die komplette Breite des Displays verteilt.
Deutlich unzufriedener waren wir im Test mit der automatischen Helligkeitsregelung des Android-Pendants. Gerade bei starker Sonneneinstrahlung regelte das One Max für unseren Geschmack deutlich zu dunkel. Hier kann das Lumia 1520 dank Assertive Display Technologie ordentlich aufdrehen. Die Blickwinkel sind bei beiden Geräten hingegen optimal und mit vernachlässigbarem Helligkeitsverlust. Abseits der automatischen Regelung sticht das One Max Nokias Phablet mit einer maximalen Helligkeit von im Mittel 437 cd/m² sowie einem Kontrast von 1748:1 aus.
Da Messwerte jedoch nicht alles sind und viele Nutzer sicherlich zur automatischen Regelung greifen um Akkukapazität zu sparen, hat Nokia hier weiterhin die Nase vorn. Selbst bei fixierter Helligkeit (200 cd/m²) sieht das Android-Gerät im Bereich Laufzeit kein Land gegen den Finnen. Etwas über 9 Stunden ist zwar ein sehr guter Wert, gegen die 14 Stunden des 1520 aber fast schon wieder lächerlich.
Die Kameras setzen auf grundverschiedene Ansätze. Während Nokia die Megapixel-Peitsche hervorholt und diese auf der Haben-Seite verbuchen kann, setzt HTC mit seinen großen Ultrapixeln zwar auf eine ähnliche Technologie, die resultierende Auflösung von 4 MP hat jedoch nicht annähernd den gleichen Marketing-Effekt wie die 20-MP-Kamera des Lumia 1520. Das mit Pixel Oversampling versehene Bild hat letztendlich auch "nur" 5 Megapixel, weshalb ein Vergleich der Kameras - zumal beide über einen optischen Bildstabilisator verfügen - durchaus angebracht ist. Dazu haben wir im folgenden Abschnitt einen Vergleich der beiden Kameras durchgeführt.
Kamera-Vergleich
Der direkte Vergleich der Kameras soll zeigen, ob sich die Megapixel des Lumia 1520 überhaupt lohnen. Dabei sind nachfolgend vier Beispielsituationen zur Repräsentation ausgewählt worden, deren volle Auflösung auf unserem SkyDrive (je Bild und unten Verlinkt) abgerufen werden kann. Auf dem Cloud-Speicher finden sich zudem sieben weitere Vergleiche, damit sich jeder selbst ein Bild von der gebotenen Qualität beider Kameras machen kann.
Bild Nummer 1 (oben) vergleicht die beiden Kameras bei einer Außenaufnahme bei bedecktem Himmel mitten am Tag. Das HTC One Max kann dank OIS zwar ordentlich Licht einfangen, das eigentliche Bild wirkt jedoch etwas zu hell und insgesamt wenig detailreich. Auch das Lumia hat etwas mit der Schärfe zu kämpfen, hat in diesem Fall aber trotzdem die Nase vorn (siehe beispielsweise die Felgen).
Bei deutlich schlechteren Lichtverhältnissen nähern sich die Ergebnisse an. Hier liefern zwar beide keine Wahnsinns-Qualität ab, das Bild des HTC One Max wirkt aber klarer und auch der Grünstich, den man beim Nokia-Bild ausmachen kann, ist hier nicht zu vernehmen.
Bei der Darstellung von Texten, die in Innenräumen bei Tageslichteinfall fotografiert wurden, kann das Lumia 1520 mit etwas höherer Lichtausbeute punkten. In der Qualität sind die beiden Geräte aber ebenbürtig. Dasselbe Motiv wie zwei Fotos zuvor, dieses mal nur mit Unterstützung des integrierten Blitzes. Beim HTC One ist die Ausleuchtung deutlich homogener, dafür lässt die Gesamtschärfe zu wünschen übrig. Das etwas rotstichige Foto des Lumia 1520 hingegen kann mit einer sehr guten Schärfe (siehe bspw. die Kugeln im linken Teil des Bilds) punkten. Diese und weitere Vergleichsfotos finden sich im entsprechenden Ordner in unserem SkyDrive-Account.