Display
Während in der Smartphone-Mittelklasse die „kleine HD-Auflösung" mittlerweile etabliert ist, müssen sich viele Modelle des Einstiegssegments mit deutlich weniger Pixeln begnügen. Ein Blick in den Preisvergleich zeigt: Von den derzeit gelisteten Smartphones bis 150 Euro bieten nur acht Modelle 1.280 x 720 oder mehr Bildpunkte. Motorola verteilt auf das 4,3 Zoll messende Panel 960 x 540 Pixel und bewirbt das Moto E als das Handy mit der schärfsten Anzeige seiner Klasse.
Tatsächlich stimmt diese Aussage nur, wenn man mehrere Faktoren ausklammert. Denn die 256 ppi des Moto E überbietet beispielsweise das gleichteure Sony Xperia U, das allerdings schon seit gut zwei Jahren auf dem Markt ist. Aber auch das Moto G, das aus preislicher Sicht langsam aber sicher in den Bereich der Einsteigerklasse rutscht, bietet eine höhere Pixeldichte. Aber dennoch: Von der Masse der günstigen Smartphones hebt sich das Moto E ab.
Auch weil die Anzeige mit bis zu 359 cd/m2 angenehm und mit einer Homogenität von 96 Prozent sehr gleichmäßig hell ausfällt; die direkte Sonneneinstrahlung sollte man jedoch vermeiden. Gut gefällt der Kontrast, der bei 1.025:1 liegt, weniger gut hingegen die Blickwinkelstabilität, die nicht das Niveau eines IPS-Panels erreicht. Die Farbdarstellung fällt hingegen weitestgehend neutral aus.
Akkulaufzeit
Bereits als Highlight erwähnt wurde der fest verbaute Akku des Moto E. Mit 1.980 mAh bietet er eine in in dieser Preis- und Größenklasse überdurchschnittliche Kapazität. Zum Vergleich: Das größere Moto G bietet nur 90 mAh mehr. Doch Freude will sich nach dem Laufzeittest nicht einstellen. Denn unser Test-Video konnte nur 6 Stunden und 26 Minuten lang wiedergegeben werden, anschließend musste der Griff zum Ladegerät erfolgen. Enttäuschend ist dieser Wert vor allem deshalb, da das bereits erwähnte Moto G trotz größeren Displays und höherer Auflösung etwa 2 Stunden länger durchhält. Schuld am schlechten Ergebnis dürfte vor allem der SoC haben. Dieser wird zwar in 28 nm gefertigt, aber auch andere Smartphones, die auf einen Snapdragon 200 setzen, gelten nicht als Laufzeitwunder.
Übertragbar ist der Eindruck des eher praxisfernen Video-Tests auf den Alltag (mehrere kurze Telefonate, Surfen per WLAN und HSPA, Abgleich zweier E-Mail-Konten). Auch hier ist das Moto E weit davon entfernt, zu überzeugen. Denn schon nach etwa 30 Stunden warnt das Gerät vor einem niedrigen Akkustand, spätestens nach knapp 32 Stunden muss dann wieder geladen werden.
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Kamera
Keine Wunder darf man bei einem Einsteigergerät hinsichtlich der Kameraqualität erwarten, schließlich muss auch an dieser Stelle gespart werden - den Frontsensor hat Motorola deshalb komplett gestrichen. Auf der Rückseite hingegen steht ein Sensor mit 5 Megapixeln zur Verfügung, der jedoch ohne LED-Blitz und Autofokus auskommen muss. Dafür wird das Moto E mit einem „Touch-Fokus“ beworben, per Fingertipp auf das Display soll die entsprechende Stelle des Bildes scharfgestellt werden.
Das funktionierte im Test jedoch nur ab einer Entfernung von gut 50 bis 60 cm, alle Versuche, ein dichter an der Kamera befindliches Objekt zu fokussieren, scheiterten. Wirklich scharf fielen aber auch einige Aufnahmen nicht aus, die aus größerer Entfernung entstanden. Immerhin liefert der HDR-Modus eine passable Qualität, auch der Detailgrad der Aufnahmen ist befriedigend; gleiches gilt für die Farbtreue, weiße Flächen erscheinen jedoch zu blaulastig. Sobald die Lichtverhältnisse sich jedoch verschlechtern, geht auch die Qualität der Fotos zurück, schon in nur minimal schlechter als taghell beleuchteten Räumen tritt Bildrauschen auf.
Im Gegenzug bietet das Moto E aber auch einige wenige Komfortfunktionen in Hinblick auf die Kamera. So gibt es einen Burst-Modus, aber auch die Möglichkeit, Panoramaaufnahmen anzufertigen. Die Kamera-Applikation wirkt aufgeräumt, stellt in Summe aber zu wenig Einflussnahme bereit, unter anderem kann hinsichtlich der Auflösung nur zwischen 4:3 und 16:9 gewählt werden.