TEST

Huawei nova 2 im Test

Kein Selfie-Superstar - Ausstattung, Display

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Keine Fortschritte bei den Schnittstellen

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Aber nicht nur beim internen Speicher wird lediglich Mittelklasse-Kost geboten, auch bei den Schnittstellen darf nicht zu viel erwartet werden. Zwar dürfte das Cat-6-LTE-Modem mit seinen maximal 300 Mbit/s im Alltag nahezu immer ausreichend schnell sein, im WLAN-Betrieb schwächelt das nova 2 aber. Denn das von Huawei ausgewählte Modul unterstützt lediglich die n-Standard und nur das 2,4-GHz-Band. (802.11 b/g/n). Angesichts der Fülle an WLAN-Teilnehmern im durchschnittlichen Haushalt und Gebäude sind Performance-Einbußen vorprogrammiert. Mit Bluetooth 4.2 wird immerhin eine aktuelle Version des Kurzstreckenfunks geboten. Dass NFC hingegen bei einem knapp 400 Euro teuren Smartphone fehlt, ist unverständlich. Wer lieber Kabel und Stecker verwendet, bekommt USB Typ-C (USB 2.0) und eine Audio-Buchse geboten.

Der interne Speicher kann per microSD-Karte erweitert werden, wie bei Huawei üblich allerdings zulasten der Dual-SIM-Fähigkeit. Wie gehabt kann allerdings nur eine der beiden SIM-Karten im UMTS- oder LTE-Netz eingesetzt werden, die zweite ist auf 2G beschränkt. Die Konfiguration der beiden Karten geht schnell von der Hand und die Verwaltung beider - auch das kennt man von Huawei inzwischen - ist gut gelöst. Ungewöhnliche Verbindungsabbrüche oder Netzwechsel konnten im Laufe des Tests nicht beobachtete werden.

Beim Telefonieren zeigen sich Mikrofone und Frontlautsprecher von einer guten Seite. Lautstärke und Aufnahme-, bzw. Wiedergabe-Qualität sind mehr als ausreichend, die Unterdrückung störender Nebengeräusch überdurchschnittlich. Der im unteren Rahmen integrierte zweite Lautsprecher erreicht ebenfalls hohe Pegel, bietet aber kaum Tiefen.

Neben den üblichen Sensoren für Erkennung der Lage, Beschleunigung und des Umgebungslichts verbaut Huawei auch einen Fingerabdrucksensor. Der sitzt beim nova 2 wie schon beim Vorgänger auf der Rückseite - anders als noch beim P10. Die Erkennung erfolgte im Test schnell und zuverlässig, auf Wunsch kann der Sensor auch bei der Steuerung eingesetzt werden, beispielsweise zum Ein- und Ausblenden der Benachrichtigungszentrale.

Dunkler als der Vorgänger, aber mit besseren Farben

Nicht nur hinsichtlich Leistung und Schnittstellen bewegt sich das nova 2 dicht am Vorgänger, auch das Display erinnert an die erste Generation. Löblich ist, dass Huawei es bei einer Diagonalen von 5 Zoll belässt und dem Wachstumstrend, den manch anderer Hersteller im Zuge eines Generationswechseln verfolgt, ignoriert. Ebenfalls unverändert fallen Auflösung - 1.920 x 1.080 Pixel - und Panel-Typ - IPS - aus. Daraus ergeben sich eine mehr als ausreichende Pixel-Dichte von 441 ppi sowie eine Display-Fläche von 68,92 cm².

Dass es sich ja nicht um genau das gleiche Panel wie im nova handeln kann, zeigen die Messwerte. Mit 445 cd/m² bei maximaler Helligkeit bleibt die Anzeige dunkler als beim Vorgänger, der noch 533 cd/m² erreichte; einen Unterschied macht das vor allem im Freien. Abweichungen gibt es aber auch bei der Farbdarstellung, hier allerdings zugunsten des nova 2. Ab Werk wird Weiß mit einer Temperatur von rund 8.700 Kelvin und somit einem klaren Blaustich dargestellt. Wer in den Systemeinstellungen das vorgefertigte Profil „Warm" auswählt, erhält deutlich neutralere 6.800 Kelvin. Mit geübten Auge oder einem entsprechenden Messinstrument kann auch das Optimum von 6.500 Kelvin erreicht werden. Insgesamt werden Farben satt dargestellt.

Kaum Veränderungen gibt es hingegen beim Kontrast. Das Verhältnis liegt bei 1.417:1, der Schwarzwert entsprechend bei 0,314 cd/m² - ein für ein IPS-Panel guter Wert.