TEST

Apple iPhone 8 Plus im Test

Kraftprotz mit Adlerauge

Portrait des Authors


Werbung

8 oder X? Apple macht es iPhone-Interessierten in diesem Jahr besonders schwer. Lautete die Frage in den letzten Jahren „Klein oder groß?", heißt es nun: Klein oder groß und teuer oder sehr teuer? Schließlich verlangt Apple für das iPhone X einen satten Aufpreis gegenüber dem iPhone 8 Plus. Ob der gerechtfertigt ist, kann erst nach einem Test des demnächst startenden Modells beantwortet werden. Fest steht aber, dass man auch mit dem iPhone 8 Plus nichts falsch macht. Denn der Test zeigt, dass es in nahezu allen Punkten zu den besten Smartphones gehört, die zu haben sind.

Soll es das iPhone 8 Plus werden, muss zwischen zwei Speichergrößen und drei Farben gewählt werden. Während die Modelle in Silber und Gold mit einer weißen Front ausgestattet sind, fällt sie bei der Variante Space Grey schwarz aus. Unterschiedliche Preise je nach Farbe gibt es nicht: Mit 64 GB internem Speicher ruft Apple 909 Euro auf, mit 256 GB werden 1.079 Euro fällig. Im Handel werden je nach Farbe und Speicher unterschiedlich stark abweichende Preise aufgerufen. Mitte Oktober mussten für 64 GB mindestens 850 Euro ausgegeben werden, für 256 GB immerhin noch 1.030 Euro.

Für den Test stand ein goldenes iPhone 8 Plus mit 256 GB zur Verfügung.

Das iPhone 8 Plus steht in der Tradition des 2014 vorgestellten iPhone 6 Plus. Mit der achten Generation feierte die Zweiteilung ihre Premiere, erstmals bot Apple zwei unterschiedlich große Modelle an, die sich allerdings auch in puncto Technik leicht voneinander unterschieden. Es folgte 2015 die leicht überarbeitete Version iPhone 6s Plus, im vergangen Jahr dann das iPhone 7 Plus, das als erstes Modell mit einer Dual-Kamera ausgestattet wurde und so den Unterschied gegenüber dem Non-Plus-Modell vergrößerte.

Diese Abweichung gibt es auch bei der nun aktuellen elften Generation. Warum Apple diese mit einer 8 und nicht wie üblich mit einem 7s versehen hat, ist nicht bekannt. Die wahrscheinlichste Erklärung dürfte im Design zu finden sein. Denn verzichtete Apple bislang bei der jeweiligen s-Generation auf umfangreiche optische Änderungen, gibt es nun einen entscheidenden Unterschied.

Qi-Laden erfordert Design-Änderungen

Die leicht unterschiedlichen Maße zwischen dem iPhone 8 Plus und seinem Vorgänger fallen dabei nur im direkten Vergleich und nur bei sehr genauem Hinschauen auf. Denn mit 158,2 x 77,9 x 7,3 mm fällt das neue Modell in allen drei Dimensionen minimal größer aus. Kein Wunder also, dass auch das Gewicht mit 202 g höher ausfällt; das iPhone 7 Plus bringt es auf 188 g. Das verwundert zunächst, fällt der Akku nun doch kleiner aus.

Die Auflösung des Rätsels lässt sich jedoch auf der Rückseite finden. Denn dort setzt Apple nun auf Glas statt wie bislang Aluminium. Der Grund dafür ist das drahtlose Laden per Qi-Standard, das mit metallenen Rückseiten nicht zu vereinbaren ist. Sowohl das Glas als auch die für die Qi-Technik erforderlichen Komponenten erhöhen das Gewicht.

Der Einsatz von Glas sorgt auch dafür, dass sich die beiden Generationen zumindest von hinten betrachtet deutlich unterscheiden. Einfallendes Licht sorgt für immer andere Refelxionen - vergleichbar mit dem HTC U11. Der Rest bleibt hingegen gleich. Der optische Übergang zwischen Vorder- und Rückseite wirkt dank des leicht gewölbten Rahmens fließend, hier und da sorgt Apple für optische Auflockerung durch kleine Details. Dazu zählen die Antennen-Isolatoren, die auf der Rückseite nun nicht mehr sichtbar sind, ebenso wie die in Gehäusefarbe gehaltene Einfassung der Fingerabdrucksensors auf der Front, der gleichfarbige Rahmen der rückseitigen Kamera oder Apple-Logo und iPhone-Schriftzug auf der Rückseite.

Wie stark der Effekt allerdings ausfällt, hängt von der gewählten Farbe ab. Besonders schwach ist er bei Space Grey, besonders ausgeprägt hingegen bei Gold. Letzteres liegt farblich irgendwo zwischen Gold und Roségold, in dem das iPhone 7 Plus angeboten wird; man meint, einen Hauch von Kupfer entdecken zu können.

Unverändert geblieben die hohe Verarbeitungsqualität. So gibt es zwischen Aluminiumrahmen und Glas auf Vorder- und Rückseite keine ungleichen Spaltmaße oder scharfe Kanten, selbst der SIM-Karten-Träger am rechten Rand ist bündig integriert - und weicht farblich nicht vom restlichen Rahmen ab. Die insgesamt vier Tasten, bzw. Schalter - Standby rechts, Lautstärke links - bieten jeweils einen satten Druckpunkt, der Lightning-Port ist wieder in der Mitte des unteren Randes verbaut. Schutz vor Wasser und Staub verspricht die IP67-Zertifizierung.

Als vielleicht letztes iPhone muss sich das iPhone 8 Plus den Vorwurf gefallen lassen, in puncto Ergonomie nur mittelmäßig abzuschneiden. Bedingt durch das 5,5 Zoll große Display und die breiten Ränder ist an die Nutzung mit nur einer Hand nicht zu denken; der Bildschirm nimmt nur rund 67 % der Front ein. In größeren Händen liegt das Smartphone dank des gewölbten Rahmens sicher, trotz der glatten Glas-Rückseite. Groß sollten auch die Hosentaschen sein, in denen das iPhone 8 Plus verstaut werden soll - hier gibt es keinen Unterschied gegenüber den Vorgängern.

Eine nicht unwichtige Randnotiz: Aufgrund der sehr ähnlichen Maße können die Hüllen des iPhone 7 Plus verwendet werden. Allerdings entfällt aufgrund von deren Eigenschaften die Möglichkeit, das Smartphone drahtlos zu laden. Dies wird lediglich von den explizit für das iPhone 8 Plus konzipierten Hüllen gewährleistet.

Quellen und weitere Links

    Werbung

    KOMMENTARE (13) VGWort