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Apple iPhone 8 Plus im Test

Kraftprotz mit Adlerauge - Display, Ausstattung

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True Tone jetzt auch beim iPhone

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Ein komplett neues Display spendiert Apple lediglich dem iPhone X, für das iPhone 8 Plus gibt es aber immerhin eine Neuerung. Denn mit True Tone hält eine bislang dem iPad Pro vorbehaltene Funktion Einzug, die die Darstellungsqualität verbessern soll. Aktiviert der Nutzer sie, wird die Farbtemperatur dem Umgebungslicht angepasst. Damit reagiert das Display auf kühles oder warmen Licht, was allerdings je nach Situationen zu größeren Abweichungen vom Optimum (6.500 Kelvin) sorgen kann. Allerdings: Bezogen auf die Umgebung verhält sich das Display neutral.

In allen anderen Punkt bleibt es hingegen beim Altbekannten. Die Diagonale beträgt 5,5 Zoll und das IPS-Panel löst mit 1.920 x 1.080 Pixeln auf. Die Farbraumabdeckung soll der Norm DCI-P3 entsprechen, maximale Helligkeit und Kontrastverhältnis gibt Apple mit 625 cd/m² und 1.300:1 an.

Zumindest die versprochene Helligkeit erreicht das Display nicht - wenn auch nur knapp. Bei wie üblich vollständig weißem Bildschirm-Inhalt wurden bei deaktivierter True-Tone-Funktion 603 cd/m² erreicht, bei aktivierter immer noch 582 cd/m². Beides sind insgesamt sehr gute Werte, die eine gute Ablesbarkeit auch in hellen Umgebungen gewährleisten. Beim Kontrast übertraf das Testmuster die Angaben hingegen, 1.482:1 sind ein ordentlicher Wert für ein IPS-Panel. Nicht ganz überzeugen konnte die Farbtemperatur. Ohne True-Tone-Funktion wurde Weiß mit rund 6.900 Kelvin dargestellt, was einen Blaustich zur Folge hat. Auch deshalb sollte True Tone aktiviert werden.

Keine Kritik gibt es hingegen bezüglich der Blickwinkel und der Farbdarstellung. Letztere ist kräftig, ohne jedoch unnatürlich zu wirken - an bessere OLED-basierte Anzeigen reicht das Display allerdings nicht heran. Dies dürfte dem iPhone X vorbehalten sein.

Ebenfalls bekannt sind 3D Touch sowie die Taptic Engine, die für das notwendige haptische Feedback sorgt.

Keine Klinke

Hinsichtlich der allgemeinen Ausstattung hat sich kaum etwas getan, nennenswerte Abweichungen gibt es lediglich im Bereich der Funkstandards. Denn ähnlich wie einige aktuelle Android-Smartphone bietet auch Apple nun Unterstützung für Bluetooth 5 an - sowohl hard- wie auch software-seitig. Das verspricht, entsprechendes Zubehör vorausgesetzt, eine größere Reichweite und höhere Übertragungsrate. Letztere ermöglicht auch das LTE-Modem, um das es viele Diskussionen gab. Denn dieses bezieht Apple sowohl von Intel als auch von Qualcomm, obwohl es technische Unterschiede zwischen beiden gibt. Das hat zur Folge, dass mit Qualcomm-Modem bestückte Exemplare des iPhone 8 und iPhone 8 Plus mit geringeren Übertragungsraten arbeiten als möglich wäre. Immerhin sollen diese Geräte nicht schneller als die Intel-Varianten sein. Somit ist bei 600 und 150 MBit/s im Down- und Uplink Schluss.

Nichts Neues gibt es hingegen bezüglich WLAN- und NFC-Unterstützung. Erstere wird maximal gemäß 802.11ac gewährleistet, letztere arbeitet lediglich mit dem eigenen Zahlungsdienst Apple Pay zusammen. Ob und wann der nach Deutschland kommt, ist weiter ungewiss. Dass die Satellitenortung nun auch per Galileo und QZSS arbeitet, dürfte von vielen Nutzern unbemerkt bleiben, GPS und GLONASS werden schließlich weiterhin berücksichtigt.

Die weiteren Sensoren erkennen unter anderem Lage, Ausrichtung und Beschleunigung sowie Umgebungshelligkeit und Luftdruck. Der unterhalb des Displays verbaute Fingerabdrucksensor nutzt erneut Apples Touch ID und arbeitete im Test wie gewohnt zuverlässig und schnell. Ebenfalls beibehalten wurde die Lightning-Schnittstelle, die nicht nur für Daten- und Energietransfer bereitsteht. Auch Audio-Signale werden übertragen, immerhin verzichtet Apple weiterhin auf die 3,5-mm-Buchse; ein Adapter von Lightning auf 3,5-mm-Klinke liegt bei.

Ebenfalls keine Überraschung: Eine Dual-SIM-Funktion ist nicht vorgesehen, ebenso wenig eine Erweiterung des internen Speichers. Hier besteht nur noch die Wahl zwischen 64 und 256 GB, den bislang angebotenen Zwischenschritt 128 GB hat Apple gestrichen. Auch die selbst vorangetriebene eSIM, die unter anderem in der Apple Watch Series 3 LTE steckt, gibt es im iPhone 8 Plus nicht.

Entschädigt wird man von guten Telefonie- und Netzeigenschaften. Die insgesamt drei Mikrofone arbeiten zuverlässig und sorgen für eine gute Unterdrückung störender Nebengeräusche, die beiden oberhalb des Displays und im unteren Rahmen verbauten Lautsprecher erreichen ausreichende Pegel. Hohe und mittlere Frequenzen werden gut und noch ausreichend abgedeckt, es fehlt bauartbedingt aber eindeutig an Tiefen. Apple selbst spricht von Stereo-Lautsprechern, aufgrund der Positionierung entsteht aber lediglich eine kleine Stereo-Blase. Dennoch: Im Vergleich mit anderen Smartphones schneidet das iPhone 8 Plus bezüglich der Sound-Qualität überdurchschnittlich ab.

Quellen und weitere Links

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