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Für den AYANEO Slide gilt, was auch schon für den 2S gegolten hat. Die Hardware in Form des Ryzen 7 7840U hat großes Potential, im Vergleich zum 2S verliert der Slide aber etwas an Leistung. Das würden wir darauf zurückführen, dass im Slide einfach weniger Platz für die Kühlung als beim 2S ist und es daher zu gewissen Einschränkungen kommt. Wir sprechen hier aber von Abständen im einstelligen Prozentbereich. In den synthetischen Benchmarks liegen die beiden Geräte gleichauf.
Der Ryzen Z1 Extreme ist zwar grundsätzlich identisch zum Ryzen 7 7840U, im ROG Ally kann dieser vermutlich selektierte Prozessor sich aber erneut an die Spitze setzen. Das Steam Deck muss zwar nur in 1.280 x 800 Pixeln rechnen, hält sich aber noch immer sehr gut. Aber auch dies ist keine neue Erkenntnis.
Es hat einen Grund, warum die Hersteller der Windows-Handhelds meist 1080p-Displays verbauen, denn dies ist auch das Maximum dessen, was die verwendeten Prozessoren sinnvoll befeuern können. Höher aufgelöst lassen sich aktuelle Spiele darauf nicht ausführen und selbst dabei bewegt man sich schon an der Grenze dessen, was sinnvoll möglich ist. Die Unterstützung von FSR bzw. FSR 3 und AFMF kann helfen, die niedrigere Render-Auflösung sorgt aber auch für eine erheblich schlechtere Darstellungsqualität. Hier helfen dann die vergleichsweise kleinen Displays wieder.
Weniger die aktuellen AAA-Titel als vielmehr vielleicht Spiele die vor zwei bis drei Jahren erschienen sind oder gar noch mehr Jahre auf dem Buckel haben, sehen wir als Haupteinsatzgebiet für einen solchen Handheld. Diese laufen meist deutlich besser auf der Hardware bzw. benötigen nicht so viele Kompromisse hinsichtlich der Qualitätseinstellungen. Retro-Spiele sind natürlich ebenfalls bestens geeignet und ziehen den Akku nicht so schnell leer.
Die Erkenntnisse aus dem Test des AYANEO 2S und auch ASUS ROG Ally lassen sich also in etwa übertragen. Die Hardwarebasis ist sehr ähnlich und auch die Einschränkungen durch den Einsatz von Windows sind bei all diesen Geräten vorhanden. Durch den Einsatz von Windows hat man natürlich alle Freiheiten, die man von dieser Plattform kennt. Alle Spiele-Clients lassen sich installieren und man ist anders als beim Steam Deck nicht auf die gleichnamige Plattform beschränkt. Was auf jedem Windows-System läuft, läuft auch hier. Mit Dock und externem Monitor wäre auch der Office-Einsatz des AYANEO Slide möglich. Den All-in-One-Einsatz wollen einige Hersteller für diese Geräte in den kommenden Jahren ausbauen.
Das Steam Deck ist aber noch immer der bessere mobile Gaming-Handheld. Die Benutzeroberfläche ist genau auf diesen Einsatz ausgelegt. Natürlich ist es auch möglich, ein Arch-Linux auf dem AYANEO Slide zu installieren, an die komplette Steam-Deck-Erfahrung wird man aber nicht herankommen.
Das wichtigste Merkmal des AYANEO Slide ist aber die verbaute Tastatur. Ohne eine solche rennt man im Betrieb eines mobilen Handhelds immer wieder in Situationen hinein, in denen eine Tastatur einfach sinnvoll wäre. Längere Texte wird man auf dem Slide aber eher nicht tippen. Dafür sind die Tasten zu klein, der notwendige Tastendruck ist zu hoch und hält man das Gerät in der Hand, lassen sich die mittleren Tasten nur noch schwer erreichen. Auf dem Tisch oder Schoß liegend, ist ein Zweifinger-System noch relativ einfach umzusetzen. Vielschreiben werden langfristig aber auf eine externe Tastatur setzen müssen und dann darf man sich die Frage stellen, ob ein mobiler Windows-Gaming-Handheld noch das richtige für diesen Einsatz ist – es geht schließlich primär darum, unterwegs Spiele ausführen zu können.
Auf den ersten Blick wirkt der AYANEO Slide im Vergleich zum 2S als der bessere, weil kompaktere Windows-Handheld. Aber das kleinere Display ist trotz der Möglichkeit es aufstellen zu können, auch wiederum ein Nachteil. Auch ist das Gerät lauter, vor allem im 28-W-Profil. Zudem hält der Akku nicht so lange durch.
Die Tastatur ist nur von Vorteil, wenn man sie auch wirklich nutzen kann und will. Das englische Layout ist dabei bereits eine Hürde, was aber nur für den deutschen Markt gilt. Aber auch die Ergonomie rund um die Tastatur stimmt unserer Meinung nach nicht. Insofern sehen wir den Vorteil durch das Vorhandensein der Tastatur nur in wenigen Ausnahmefällen.
Aufgrund dieser Einschränkungen sehen wir einen AYANEO 2S oder ASUS ROG Ally als die bessere Wahl, weil man sich hier auf den wichtigsten Einsatzbereich beschränkt. In der Ausstattung kann ein AYANEO Slide es mit jedem Notebook aufnehmen, allerdings sind die Preise dann auch gesalzen.
- schneller Notebooks-Prozessor im Handheld-Format
- Ausstattung (RAM, SSD) frei wählbar
- Display kann bis zu 30 ° angestellt werden
- M.2-SSD austauschbar
- 2x USB4 vorhanden
- kompakte Abmessungen
- gute Controller (Hall-Effekt Joysticks)
- schicke Verpackung
- langsamer als der 2S und der ASUS ROG Ally
- Lüfter sehr laut unter Volllast
- Gehäuseoberfläche anfällig für Fingerabdrücke
- für größere Ausstattungsvarianten hohe Preise
Wir sind gespannt, wie sich der Handheld-Markt weiterentwickeln wird. Mit den Meteor-Lake-Prozessoren bietet nun auch Intel eine ausreichende Grafikleistung in seinen mobilen Chips. Mit dem MSI Claw gibt es bereits eine dazu passende, große Ankündigung eines etablierten Herstellers, ein solches Gerät mit Intel-Prozessor auf den Markt zu bringen. Man darf also gespannt sein, wie sich der Markt weiter entwickeln wird.