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Round-Up

Aktuelle Headsets der 100-Euro-Klasse - ASUS Vulcan Pro - Republic of Gamers

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ASUS feiert mit der Vulcan-Serie seinen Einstand auf dem Headset-Markt. Das Pro-Modell haben wir uns für einen ausführlichen Test besorgt. Als Alleinstellungsmerkmal tritt beim Vulcan Pro (ca. 110 Euro) das Feature der aktiven Geräuschunterdrückung auf, womit niederfrequente Töne in der Umgebung zusätzlich reduziert werden sollen. Dafür ist auch eine USB-Soundkarte mit DSP-Funktion an Board, die eine Raumklangsimulation sowie einen speziellen FPS-Modus für Spieler beherrscht.

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Das Vulcan Pro wird zusammen mit einer Aufbewahrungs- oder auch Transporttasche ausgeliefert. Überraschenderweise ist der Spross von ASUS damit das einzige Headset, dem eine Tasche beiliegt. Dies war noch vor einigen Jahren anders. Leider ist im Lieferumfang keine AAA-Batterie enthalten, welche zur Aktivierung der Geräuschunterdrückung unabdingbar ist. Hier muss also nachgekauft werden.

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Rein optisch erkennt man direkt, dass ASUS' Zielgruppe der Gaming-Sektor ist. Das Design des Headsets ist modern, fast schon futuristisch. Bügel und Ohrmuschelhalterung erscheinen in mattem Schwarz mit "Republic of Gamers"-Aufschritt, während die Ohrmuscheln selbst in einem knalligen Rot daherkommen. Über die Optik lässt sich sicherlich streiten, für unseren Geschmack ist diese jedoch etwas zu verspielt. Haptisch macht der Proband einen ordentlichen Eindruck: Der Kunststoff fühlt sich gut an und vermittelt einen wertigen Eindruck. Zum Transport auf LAN-Partys beispielsweise lässt sich das Headset zusammenklappen, um Platz zu sparen.

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Der Komfort des Vulcan Pro lässt kaum Wünsche offen, da ASUS zur Polsterung der Ohrmuscheln und des Kopfbügels sehr weiches Kunstleder verwendet, das schon beim Anfassen ein angenehmes Gefühl bietet. Wir konnten das Headset innerhalb unseres Testzeitraumes stundenlang tragen, ohne unter Beschwerden zu leiden. Lediglich im Sommer könnten wir uns vorstellen, dass man unter dem Leder relativ leicht schwitzen könnte. Besonders positiv ist uns die Isolation des Vulcan Pro aufgefallen. Einmal aufgesetzt, vergisst man nur allzu schnell die Welt um sich herum, da die Dämpfung enorm gut ist.

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Das Mikrofon ist steckbar und lässt sich somit abnehmen, sollte man es einmal nicht benötigen. Der Gummi-Arm ermöglicht eine problemlose Ausrichtung des Mikrofons zum Mund des Anwenders. Die Sprachqualität ist dabei in Ordnung. Die Stimme ist etwa im Teamspeak klar verständlich, wenn auch mit dem Hang etwas heller als gewöhnlich zu klingen.

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Wie das Gros der Kandidaten bietet auch das Vulcan Pro eine Kabelfernbedienung, die mit Grundfunktionen wie der Lautstärkeregulierung und einer Mute-Taste aufwartet.

Die USB-Soundkarte, an die das Headset mittels 3,5-mm-Klinke angeschlossen wird, bietet drei Knöpfe, um verschiedene Features zu starten. Der FPS-Modus ermöglich laut ASUS eine klarere Wiedergabe von Schritten, Schüssen und anderen spielrelevanten Klanginformationen, welche für den Spieler somit besser erkennbar werden sollten. Hinzu kommt noch einen Surroundsimulation, die die räumliche Wiedergabe verstärkt und somit die Ortung von Feinden in Spielen erleichtert. Zu guter Letzt bietet sie noch die AMP-Taste, die einfach den Lautstärkepegel anhebt.

Wie bereits eingangs angesprochen, verfügt das Vulcan Pro über aktive Geräuschunterdrückung. An den Ohrmuscheln wurden dazu Mikrofone installiert, welche die Umgebungsgeräusche auswerten, sodass dann die Wiedergabe des Headsets die Umgebungsgeräusche bestmöglich überdeckt - so das Prinzip möglichst einfach und anschaulich dargestellt. Zur Inbetriebnahme der Geräuschunterdrückung muss aber zusätzlich in die rechte Ohrmuschel eine AAA-Batterie eingesetzt werden, um die Stromversorgung zu gewährleisten. Bei unseren Tests haben wir leider keinerlei Vorteil bei der Dämpfung feststellen können. Wir haben unterschiedliche Lärmquellen verwendet, bei keiner davon würden wir aber soweit gehen zu sagen, dass eine nennenswerte Unterdrückung erkennbar war. Das Sounding des Headsets hat sich aber in einem gewissen Rahmen verändert.

Klanglich hat uns das ASUS Vulcan Pro ebenfalls eher weniger überzeugt. Die Tiefen sind stark angehoben bis in den Grundton hinein. Sie dominieren das Geschehen in fast allen Situationen und wirken sich damit leider negativ auf die anderen Tonlagen aus und überdecken diese nicht selten komplett. Das gesamte Klangbild klingt daher verhangen. Mitten und Hochton sind nur selten wirklich klar zu vernehmen, weshalb es fast schwerfällt diese gesondert zu bewerten. In einem ruhigen bassarmen Lied entpuppte sich dann aber doch ein recht angenehmes Klangbild, welches zeigte, dass das Vulcan Pro grundsätzlich in den Mitten und Höhen vieles richtig macht. Leider kann es dieses Potenzial kaum abrufen, da, sofern Bass vorhanden ist, dieser fast alles überdeckt. Die Detailauflösung kommt aufgrund des überlagernden Basses definitiv zu kurz, Feinheiten lassen sich daher kaum erkennen. Die Bühnendarstellung fällt relativ klein und eng aus, weshalb teils einfach die Atmosphäre bei der Wiedergabe von Musik fehlt.

Im Testspiel Counter-Strike kamen wir ganz gut mit dem Vulcan Pro klar. Die Ortung war soweit okay trotz der mäßigen Bühnendarstellung. Den Nutzen des FPS-Modus und der Surroundsimulation konnten wir jedoch nicht feststellen. Beides hat uns keine bessere Ortung der Gegner ermöglicht, auch wenn die Räumlichkeit zumindest scheinbar erhöht wird.

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