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Das Steelseries Siberia V2 Headset (ca. 110 Euro) gibt es bereits recht lange auf dem Markt. Mit der Frost Blue Edition, welche uns zum Testen vorliegt, bringt der Peripherie-Hersteller nun einen weitestgehend identische Neuauflage auf den Markt. Der einzige Unterschied zur herkömmlichen Version besteht in der konsequent weiß-grauen Farbgebung sowie einer modifizierbaren blauen Beleuchtung hinter dem Mesh-Gitter der Ohrmuscheln. Klanglich sollte das V2 Siberia Frost Blue also ähnlich gut dastehen, wie das bereits durchweg empfehlenswerte V2 Headset in der Standardausführung. Bei einem derzeitigen Preis von circa 105 Euro sollte die Wahl zumindest bei der derzeitigen Marktlage also wohl überlegt sein.
Den Lieferumfang kann man definitiv als übersichtlich bezeichnen: Neben dem Headset selbst findet man lediglich ein Verlängerungs-USB Kabel und ein kleines Informationsblatt vor. Das muss reichen.
Optisch erinnert unser Proband schon auf den ersten Blick an Kopfhörer des etablierten Kopfhörerherstellers AKG, wenn auch insgesamt in einer etwas kompakteren und schlankeren Ausführung. Die Ähnlichkeit ist jedenfalls verblüffend. In Hinblick auf das Material überwiegt weiß glänzender Kunststoff, der aber haptisch wie optisch einen zufriedenstellenden Eindruck vermittelt.
Das Steelseries Siberia V2 in der Frost Blue Edition ist ein Headset der geschlossenen Bauform. Überraschenderweise isoliert es allerdings nur sehr wenig, denn Mitmenschen im Raum bleiben bei gemäßigten Lautstärkepegeln stets gut verständlich. In dieser Hinsicht etwas verwunderlich, dass die Dänen die Außengeräuschreduzierung durch die lederbezogenen Polster explizit bewerben.
Der Komfort des Siberia V2 kann uns überzeugen: Die Lederpolsterung der Ohrmuscheln ist sehr weich, obgleich die Muscheln selbst für Menschen mit großen Lauschern etwas eng werden könnten. Das System der automatischen Größenregulierung des Kopfbügels, das mithilfe ausziehbarer Bändchen ermöglicht wird, welches man wie bereits angesprochen von AKG bereits zur Genüge kennt, geht auch bei unserem Kandidaten wunderbar auf, da zusätzlich auch das Kopfband nicht auf dem Kopf drückt, sondern sich diesem anpasst.
Etwa 50 Zentimeter entlang des Kabels hat Steelseries eine kleine Kabelfernbedienung mit zwei Funktionen platziert. An ihr lassen sich die Lautstärke verstellen und auch das Mikronfon wird per Schiebeschalter einfach gemutet, ohne sich durch die Software wühlen zu müssen.
Genau so praktisch wie auch gelungen ist das Mikrofon, das sich aus der linken Ohrmuschel bei Bedarf herausziehen lässt. Bei Nichtverwendung kann es dann schnell wieder in dieser verschwinden. Der Arm ist sehr biegsam und lässt sich somit wunderbar vor dem Mund platzieren, weshalb man dank der guten Aufnahmequalität immer gut verständlich für die Kameraden im Teamspeak oder den Gesprächspartner in Skype ist.
Des Weiteren ist die Frost Blue Edition des Siberia V2 ebenfalls gleichzusetzen mit der USB-Version. Es ist also ebenso eine USB-Soundkarte verbaut, deren klangliche Eigenschaften wir jedoch nicht überprüfen konnten, da man diese nicht entfernen kann. Da das Kabel des Headsets bis hierhin sehr kurz ist, liefert Steelseries eine USB-Verlängerung mit, welche direkt an die USB-Soundkarte angeschlossen wird. Uns gefällt diese Lösung sehr gut, denn in dieser Form ist das Kabel bei der Verwendung am Notebook nicht störend lang und kann bei Bedarf verlängert werden.
Ein interessantes Feature der Frost Blue Edition ist wie bereits angesprochen die Beleuchtung der Ohrmuscheln mittels 16 hellblau leuchtenden LEDs. Diese können in unterschiedlichen Modi betrieben werden. Genauer lässt sich die Helligkeitsintensität und der Wechsel von stetiger Beleuchtung und einer pulsierenden Option auswählen. Die hierfür benötigte Treibersoftware ist auf der Steelseries Homepage im Internet als Download verfügbar.
Klanglich handelt es sich bei dem Siberia um eine leichte Badewanne, Höhen und Bass sind demnach leicht angehoben und verleihen eine angenehme Allround-Abstimmung, weshalb es sich in allen Musikrichtungen relativ wohl fühlt. Die Höhen sind hierbei in einigen hochtonlastigen Stücken manchmal schon eine Spur zu spitz, wirken aber im Gros der wiedergegebenen Lieder harmonisch. Gemäß der Badewannenabstimmung erscheint der Mittelton etwas zurückhaltender sowie eher kühl. Im Grundton erscheint er deshalb etwas schlanker abgestimmt, Stimmen fehlt es deshalb manchmal etwas an Charakter. Dennoch ist die gesamte Performance im musikalischen Bereich hervorragend, kaum ein anderer Kandidat kann dem Headset der Steelseries hier das Wasser reichen. Entsprechend ist auch der Bassbereich mit seiner leichten Akzentuierung sehr zufriedenstellend - stets präzise und mit erfreulich viel Kontur. Die Bühnendarstellung ist angemessen breit und überrascht mit einer gewissen Tiefe, welche die wenigsten Konkurrenten bieten. Schließlich ist die Detailauflösung unseres Probanden wie alle anderen Aspekte gut. Hier wird erst der Vergleich mit wesentlich teureren Headsets oder Kopfhörern unfair, denn in seiner Preisklasse steht es gut da.
Im Spieletest konnte das Siberia V2 Frost Blue dann erneut überzeugen. Schritte sind dank der Anhebung im Hochton gut wahrnehmbar und lassen sich gut räumlich einordnen. Die schon im Musiktest überzeugende Bühnendarstellung sorgt im Alleingang (ohne Raumklangsimulation wie bei den meisten anderen Kandidaten) für einen guten Ortungseindruck.