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Round-Up

Aktuelle Headsets der 100-Euro-Klasse - Sennheiser PC 323D

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Das PC 323D G4ME (ca. 100 Euro) des Herstellers Sennheiser ist das einzige offene Headset in unserem Round-Up, scheint sich also gegen den momentanen Trend zu setzen. Das Unternehmen aus Hannover wird sich dessen vermutlich aber bewusst sein, kommen aus eigenem Hause doch auch viele professionelle Kopfhörer, Headsets und Mikrofone. Bei dem PC 323D handelt es sich um ein Headset mit Klinke, dem eine externe USB-Soundkarte mit Dolby Headphone zur Seite gestellt wird.

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Der Verpackungsumfang gestaltet sich zweckmäßig: Zunächst natürlich das PC 323D sowie die USB-Soundkarte und zusätzlich eine Kurzanleitung, Treiber-CD und ein USB-Verlängerungskabel.

Das PC 323D ist ein offenes Headset, dass bedeutet Umgebungsgeräusche dringen fast komplett ungehindert ins Ohr des Anwenders. In lauten Umgebungen ist dies sicherlich nicht optimal, die Vorteile eines offenen Aufbaus sind jedoch auch nicht von der Hand zu weisen: In der Regel profitiert die räumliche Abbildung enorm, es kommt etwas Luft an die Ohren, diese schwitzen also weniger und schließlich spricht man nicht ungewollt lauter als sonst, da man sich selbst besser hört beim Sprechen als mit einem geschlossenen Headset.

Optisch überzeugt der Proband aus dem Hause Sennheiser. Die schwarze Farbgebung gepaart mit den silbernen Ringen auf den Ohrmuscheln macht etwas her, ohne dabei übertrieben verspielt zu erscheinen. Hält man das PC 323D in der Hand, fühlt sich der verwendete Kunststoff wertig an. Einen gänzlich stabilen Eindruck macht es hingegen nicht.

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Den Komfort Aspekt bewältigt der Proband problemlos: Zwar sind die Ohrmuscheln recht klein, dafür sind die Stoffpolster ausgesprochen weich und der Anpressdruck bewegt sich auf genau dem richtigen Niveau - nicht zu locker, aber auch nicht unangenehm stark. Vergleichbar komfortabel verhält sich zudem das Polster des Kopfbügels. Durch den offenen Aufbau konnten wir das Headset stundenlang benutzen, ohne dass die Ohren begannen zu schwitzen. Als einzigen Kritikpunkt muss man allerdings nennen, dass die Ohrpolster bei Personen mit großen Ohren deutlich zu klein sein könnten, weshalb wir raten das PC 323D, sofern möglich, vor dem Kauf im Geschäft Probe zu tragen.

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Besonders intuitiv hat Sennheiser die Bedienungsmöglichkeiten realisiert. Im Gegensatz zu den anderen kabelgebundenen Modellen in unserem Testfeld setzt Sennheiser nicht auf eine Kabelfernbedienung, vielmehr befinden sich alle Features am Headset selbst. Die Lautstärke kann per Drehrad an der rechten Ohrmuschel reguliert werden. Glücklicherweise ist das haptische Feedback beim Verstellen der Lautstärke nun besser, als es noch beim PC 320 war. Dort stellte man leicht ungewollt einen deutlich zu hohen Pegel ein, da das Regulierungsrad zu leicht drehbar war. Das Mikrofon wird, einfacher könnte es nicht sein, automatisch beim Hochklappen gemutet.

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Die kleine USB-Soundkarte von Sennheiser bietet lediglich die zwei 3,5 mm Klinke-Anschlüsse für das Headset und einen großen Schalter, welcher Dolby Headphone aktiviert. Die Qualität der Soundkarte ist gut, schließen wir das PC 323D jedoch einmal an die ASUS Xonar Phoebus an, klingt diese noch einmal minimal besser - dies ist jedoch zu vernachlässigen, schließlich kostet die Phoebus auch mehr als das PC 323D selbst.

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Klanglich steht das Sennheiser PC 323D zusammen mit dem Steelseries Siberia V2 Frost Blue an der Spitze des Testfeldes. Die Abstimmung ist relativ homogen, wenn auch mit einer marginalen Bass Anhebung und einem etwas größeren Peak im Hochton. Damit klang es im Musiktest sehr gut, arbeitete bei guten musikalischen Aufnahmen Details schön heraus und bildete sie auf der großen offenen Bühne vernünftig ab. Insgesamt klingt es aufgrund der Anhebung in den Höhen recht hell, was uns aber ganz gut gefallen hat. Der Bassbereich erfuhr wirklich nur eine kleine Anhebung, weshalb Bassliebhaber sich eventuell woanders umsehen sollten. Qualitativ ist der Bass in Bezug auf Schnelligkeit und Präzision zwar sehr gut für den Preis, aber eben nicht so ausgeprägt wie bei einem Großteil der Mitkonkurrenz. In Bezug auf Bühnendarstellung und Detailauflösung führt das PC 323D wie bereits angedeutet die Spitze an.

In Counter-Strike: Source behauptet sich das PC 323D innerhalb unseres Testfeldes hervorragend. Der offene Aufbau, mit der ohnehin schon breiten Bühnendarstellung in Kombination mit Dolby Headphone schafft eine ungemein plastische Darstellung der Schüsse und Schritte der Gegner im Raum. Der Spieler fühlt sich wie mittendrin statt eben nur dabei - die Ortung bewegt sich auf sehr hohem Niveau.

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