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Als letzten und wahrscheinlich außergewöhnlichsten Kandidaten des Testfeldes wollen wir uns mit dem Steelseries Flux (ca. 90 Euro) ein Allround-Headset oder auch Kopfhörer, je nach Anwendungszweck, ansehen. Der Flux orientiert sich am kürzlich von Beyerdynamic Custom One Pro (zum Test) vorgestellten Konzept der (fast) grenzenlosen Individualisierung, kostet aber weniger als die Hälfte und passt somit in die getestete Preisklasse.
In der Verpackung befinden sich dem dem Hörer selbst zwei Kabel. Das eine dient dem Anschluss an mobile Geräte wie Tablets und Smartphones, während das zweite zur Verwendung am PC gedacht ist. Zusätzlich liegt ein kleines Handbuch und ein Steelseries Aufkleber bei.
Erhältlich ist der Flux in den Farben schwarz und weiß. Uns lag für den Test die schwarze Variante vor. Entgegen der Philosophie der anderen Gaming-Headsets im Test will Steelseries mit dem Flux eine wesentlich breitere Käuferschicht ansprechen. Flexibilität steht an erster Stelle. Dementsprechend ist der Flux der einzige On-Ear Kopfhörer, der auf den Ohren aufliegt und diese nicht umschließt. So wird eine möglichst kleine Bauform realisiert, die ihn für den Einsatz unterwegs umso attraktiver macht. In dieselbe Kerbe schlägt die Möglichkeit beispielsweise mit dem Sitznachbarn seine Musik zu teilen, dafür stellt der Flux einen zusätzlichen Ausgang bereit, an den der jeweils andere seinen Kopfhörer anschließen kann.
In der Standardausführung in Schwarz macht der Flux noch nicht viel her, dies kann mittels farbiger Cover-Schalen für die Ohrmuscheln und wechselbarer Kabel in unterschiedlichen Farben ein Stück weit angepasst werden. Qualitativ macht der Proband einen durchschnittlichen Eindruck: Er wirkt nicht besonders hochwertig, dafür aber relativ stabil. Gerade in der zusammengeklappten Form dürfte beim Transport nichts kaputt gehen.
Beim Aufsetzen merkt man schnell, dass der Versuch "überall" gut sein zu wollen, Kompromisse mit sich bringt und sich schon im Komfort niederschlägt. Dieser ist für unser Empfinden alles andere als gelungen. Zum einen sind wir kein Freund von Kopfhörern, die auf den Ohren aufliegen, denn nach einiger Zeit führt dies fast immer zu einem Druckgefühl auf den Ohren. Auch die mit SNDBlock gefüllten Stoffpolster fühlen sich nicht angenehm an. Weitaus schlimmer aber ist der Kopfbügel aus Gummi, der bereits nach wenigen Minuten unangenehm wird. Es gelang uns deshalb nicht, den Flux längere Zeit am Stück zu tragen.
Das Mikrofon befindet sich am Kabel und nicht wie bei den anderen Headsets am Hörer selbst, weshalb es oft Nebengeräusche aufnimmt. Dies liegt zum einen daran, dass es nicht direkt vor dem Mund positioniert werden kann und zum anderen bei Bewegung an die Kleidung gerät und dies aufzeichnet. Spricht man direkt in das Mikrofon hinein ist die Sprachqualität akzeptabel, an die Konkurrenz reicht es trotzdem nicht heran.
Kommen wir zum Klang: Einen ausgeprägten Hochton-Bereich gibt es beim Flux selten zu hören. Der Mittelton ist extrem ausgeprägt und lässt so fast keine Höhen durchdringen. Wäre der Bass nicht ebenfalls etwas angehoben, würde vermutlich auch dieser fast komplett untergehen. Leider klingt auch der Tiefton nicht präzise, neigt teils sogar etwas topfig zu klingen. Durch das eher ungewöhnliche Sounding klingt der Flux insgesamt recht detailarm, weshalb auch die Detailauflösung ein Defizit darstellt. Entgegen all den negativen Punkten ist zumindest die Bühnendarstellung für einen On-Ear dieser Preisklasse beachtlich. In diesem Aspekt kann er sich durchaus mit einigen der anderen Probanden messen. Insgesamt ist die Perfomance im Musiktest zu schwach angesichts des Preises.
In Counter-Strike: Source konnte sich das Steelseries Flux überraschend gut beweisen. Trotz On-Ear-Bauweise und ohne Raumklangsimulation konnte man den Feinden gut einen Richtung zuordnen. Bewerkstelligt wird dies durch die ohnehin recht vernünftige Bühnendarstellung, welche hier eine gute Figur macht.