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Round-Up

Aktuelle Headsets der 100-Euro-Klasse - Sharkoon X-Tatic S7

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Die scheinbar "Eierlegendewollmilchsau" beziehungsweise eher das Headset mit der größten Anwendungsvielfalt unseres Testfeldes kommt aus dem Hause Sharkoon. Das X-Tatic S7 (ca. 100 Euro) ist kein reines Headset für den PC, sondern kann auch an den weitverbreiteten Konsolen wie der Playstation 3 und der XBOX 360 eingesetzt werden. Hierfür ist eine Dolby Digital und Pro Logic 2 fähige Decoder-Box mit an Bord, die nicht zuletzt auch die Raumklangsimulation Dolby Headphone beherrscht.

 

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Der Lieferumfang fällt, weil die Kompatibilität zu den Konsolen gewährleistet werden muss, großzügig aus. Wie bereits angesprochen sind das natürlich zunächst einmal das X-Tatic S7 sowie die sogenannte Sound-Control-Unit. Hinzu kommen etliche Verbindungskabel und Adapter:

  • Mikrofon-Verbindungskabel für Xbox® 360 (3,5-mm- > 2,5-mm-Stecker)
  • Stereo-Anschlusskabel (3,5-mm- > 3,5-mm-Stecker)
  • Stereo-Verlängerungskabel (3,5-mm-Buchse > 3,5-mm-Stecker)
  • Optisches Anschlusskabel (S/PDIF)
  • USB2.0-Kabel (Typ A > Typ B)
  • G6-Adapterkabel (G6-Buchse > USB2.0-A- und 2x 3,5-mm-Stecker)
  • bebilderte Anleitungen jeweils für Computer, XBOX 360 und Playstation 3

Das geschlossene X-Tatic S7 macht optisch einen guten Eindruck. Die konsequente schwarze Farbgebung mit dezent gesetzten roten Akzenten, in Form einer roten Verzierung an der Ohrmuschel und gleichfarbigem Stoff zur Abdeckung der Membranen, gefällt uns gut. Nicht zu verspielt, aber auch nicht langweilig. Ebenso präsentiert es sich haptisch: Das S7 fühlt sich sehr stabil an, konstruktionsbedingte Schwachstellen konnten wir nicht feststellen, weshalb wir davon ausgehen, dass es auch bei weniger sorgfältiger Behandlung dem Alltag lange standhalten wird.

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In Hinsicht auf den Komfort hat uns das X-Tatic S7 weniger gefallen. Die Stoffpolster der Ohrmuscheln sind nicht so weich, wie wir es uns gewünscht hätten, weshalb wir das S7 bereits nach circa einer halben Stunde kurz vom Kopf nehmen mussten. Gemütlicher ist der Kopfbügel mit Kunstlederüberzug, an dem wir nichts zu kritisieren haben. Dennoch sollten Interessierte das S7, sofern möglich vor dem Kauf einmal im Laden Probe tragen. Die Dämpfung von Außengeräuschen fällt trotz geschlossenem Aufbau verhältnismäßig schwach aus. Man nimmt seine Umwelt also noch wahr. Ob dies gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden und hängt vom Anwendungsgebiet ab.

Die Fernbedienung am 4,1 Meter langem Kabel bietet nicht nur die üblichen Funktionen wie Lautstärkeeinstellung und einen Mute-Knopf, welche die meisten anderen Probanden unseres Testfeldes mitbringen. Das S7 besitzt zusätzlich einen Schieber zur Aktivierung des Headset Amps, um den Maximalpegel weiter zu erhöhen. Dies ist gerade deshalb nötig, da die Ausgangspegel der verschiedenen Konsolen recht unterschiedlich sind. An der rechten Seite hat Sharkoon noch ein Drehrädchen, um die Aufnahmelautstärke zu dosieren, und ein 3,5-mm-Klinke-Anschluss für das XBOX 360 Mikrofon platziert.

 

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Die Sound-Control-Unit ist eine handflächengroße Box, welche das vielseitige Einsatzfeld des S7 ermöglicht. An ihrer Unterseite befindet sich der G6-Ausgang für das Headset und ein weiterer 3,5-mm-Ausgang für eventuell vorhandene andere Headsets oder Kopfhörer sowie Lautsprecher. Links befinden sich der On/Off-Schalter, sowie zwei Knöpfe für Raumklangsimulationen (3D-Stereo und Dolby Headphone) und gewöhnliche Lautstärkeschalter für lauter und leiser. Direkt auf der SCU sind 4 Status-LEDs verbaut, die anzeigen welcher Modus derzeit aktiviert ist. Schlussendlich befinden sich auf der Oberseite die Input-Möglichkeiten. Zwischen Digital (S/PDIF) und Analog (3,5 mm Klinke) kann hier ausgewählt werden.

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Klanglich hat uns das Sharkoon X-Tatic S7 wirklich positiv überrascht. Tonal geht es von Hoch- bis Mittelton relativ ausgewogen zu Werke, bei einer kleinen Betonung in den Höhen. Der Bassbereich hingegen hat eine angenehme Betonung erhalten und greift, wenn gefordert auch mal etwas stärker, bleibt dabei aber erfreulich präzise. Aufgrund des stärker angehobenen Basses ist auch das Gesamtklangbild nicht so hell, sondern wirkt besser austariert. Das Auflösungsvermögen des S7 spielt in unserem Vergleichsfeld definitiv in der oberen Hälfte mit, reicht dann aber nicht bis ganz an die Spitze heran. Die größte klangliche Schwachstelle stellt die Bühnendarstellung dar. Diese ist für unseren Geschmack eindeutig zu klein und gedrungen geraten. Die Räumlichkeit selbst ist nicht schlecht, aber das Geschehen spielt sich einfach auf einem zu kleinen Raum ab.

Mit aktiviertem Dolby Headphone in Counter-Strike: Source scheint die Räumlichkeit deutlich verbessert, leider trügt der Schein jedoch. Letztlich wird zwar der Raumeindruck vergrößert, dafür erscheinen die Schritte und Schüsse dafür sehr diffus im Raum und sind nur schwer zuzuordnen. Einen Vorteil hat uns das auf den virtuellen Schlachtfeldern nicht eingebracht. Hier bleibt also Verbesserungspotenzial.

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