Cooler Master MK770 im Test

Kabellose Tastatur im 95-%-Layout treibt es bunt - Praxiseindrücke und Fazit

In der Praxis

Bei den Tastenkappen gibt es Unterschiede je nach Layout: Während US- und TC-Layout mit PBT Double-Shot-Tastenkappen ausgeliefert werden, haben alle weiteren Tastenlayouts ABS-Tastenkappen. 

Unter den Tastenkappen zeigen sich vorgeschmierte Kailh Box V2 Red. Das sind lineare Switches, die bei einer Betätigungskraft von 40 g und nach 1,8 mm auslösen. Damit sind sie gut für Nutzer geeignet, die leichtgängige lineare Switches suchen. Gerade auch für Spieler sind die Switches nach unseren Eindrücken eine gute Wahl. Auch für die Office-Arbeit sind sie in unserer Wahrnehmung absolut brauchbar. Wir haben auch diesen Test mit der MK770 geschrieben und kamen nach einer moderaten Umstellzeit auch mit dem Layout zurecht. Gerade bei der produktiven Arbeit ist die moderate Lautstärke der Tippgeräusche angenehm. Cooler Masters Bemühungen um ein schalldämmendes Design mit Silikondämpfern und Schaumstoff zahlt sich also aus. Eher ungewöhnlich ist, dass Cooler Master keine solide Metallplatte, sondern eine Polycarbonatplatte verbaut. Dadurch wirkt das Tippen softer - und damit komfortabler. Die Tastatur ist wegen der fehlenden Metallplatte und relativ weicher Gehäusematerialien (von Cooler Master bewusst gewählt) aber auch weniger steif und gibt vor allem mittig bei Druck etwas nach. 

Experimentierfreudige Nutzer können die Switches mit dem mitgelieferten Werkzeug einfach im laufenden Betrieb austauschen (die andere Seite des Werkzeugs kann zum Abziehen der Tastenkappen genutzt werden). Die acht mitgelieferten Alternativ-Switches sind nicht etwa weitere Kailh-Switches, sondern Cherry MX Green. Dieser exotische Schalter ist eine leicht abgeänderte Variante vom Cherry MX Blue - und damit ein taktiler und klickender Schalter. Die Betätigungskraft fällt mit 80 g ungewöhnlich hoch aus. Wir konnten den Kailh-Switch problemlos durch den Cherry-Switch ersetzen. Mit seiner komplett anderen Charakteristik würden sich MX Green anbieten, wenn sich einzelne Tasten tatsächlich völlig anders bedienen lassen sollen als die Tasten mit den standardmäßigen Kailh-Switches. Allerdings ist das Gehäuse der mitgelieferten Cherry-Switches nicht transparent und lässt deshalb das Licht der LEDs nicht durch. 

Fazit

Für die mechanische Tastatur eines großen Herstellers wirkt die MK770 vergleichsweise individuell. Das liegt zuerst einmal an der optischen Gestaltung der farbenfrohen Macaron-Variante, die anders als schwarze Tastaturen auch unbeleuchtet bereits auffällt. Weil es eine graue Variante gibt, können aber auch Nutzer zuschlagen, die es dezenter mögen.

Mit den austauchbaren Switches bietet sich die MK770 aber durchaus auch für Nutzer an, die gerne mit unterschiedlichen Schaltern experimentieren. Die mitgelieferten Cherry MX Green unterstreichen im Vergleich zu den verbauten Kailh Box V2 Red eindrücklich, wie sehr sich Switches unterscheiden können. Cooler Master hat aber auch einigen Aufwand betrieben, um die Tippgeräusche zu dämpfen. Tatsächlich gehört die MK770 für uns zu den akustisch dezenteren mechanischen Tastaturen. Die leichtgängigen Kailh-Switches überzeugen nicht nur beim Spielen.

Bei der Anbindung ist man mit der MK770 denkbar flexibel aufgestellt und kann sie sowohl mit Kabel als auch kabellos nutzen - und zwar sowohl mit USB-Empfänger als auch per Bluetooth. Im kabellosen Betrieb ist der verbaute 4.000-mAh-Akku bei aktiver und hochgeregelter Beleuchtung allerdings schnell erschöpft. Wir mussten schon nach etwa zwei Tagen nachladen. Mit reduzierter Beleuchtungshelligkeit bzw. deaktivierter Beleuchtung wird die Laufzeit deutlich gesteigert.

Cooler Master kann mit der MK770 eine mechanische Tastatur im 95-%-Layout anbieten, die zu einem vergleichsweise attraktiven Preis von rund 120 Euro eine beachtliche Ausstattung bieten kann. Zudem unterscheidet sie sich nicht nur optisch von anderen Modellen, sondern kann auch mit einigen Besonderheiten wie dem gut gedämpften Aufbau und den austauschbaren Switches auftrumpfen.