Werbung
Das Schreibgefühl auf einer Tastatur ist immer ein stark subjektiver Eindruck eines Einzelnen, daher sollte jeder bei ernsthaftem Interesse selbst ausprobieren, wie sich die unterschiedlichen Switches anfühlen. Unser Modell wurde mit ASUS-NX-Snow-Switches ausgeliefert. Durch ihre lineare Schalt-Charakteristik sind die Switches bei vielen sehr beliebt und werden auch in vielen Gaming-Tastaturen verbaut, da diese einen leichten und geschmeidigen Tastendruck aufweisen. Hinzu kommt noch, dass diese Switches vom Hersteller schon geschmiert sind, sie laufen also deutlich leiser und geschmeidiger als "trockene" Modelle.
Für viele ist es bei Gaming-Tastaturen wichtig, dass diese ein sauberes Feedback geben und auch die Aktionen schnell aufgezeichnet werden. Dafür bieten sich Switches an, die eine geringe Betätigungskraft benötigen und einen kurzen Auslöseweg haben. Die in der ASUS ROG Azoth Extreme verbauten NX Snow sind mit einer Betätigungskraft von 40 g und einem Auslöseweg von 1,8 mm im unteren Segment angesiedelt was die Betätigungskraft und auch den Auslöseweg betrifft. Es gibt aber auch diverse Switches, die weniger Auslösekraft benötigen und auch einen kürzeren Auslöseweg haben, jedoch kann dies auch dazu führen, dass man sich schnell vertippt.
Genau das ist aber der Vorteil der genutzten Hot-Swap-Sockel, so kann recht einfach herumprobiert werden. Unser Modell hat in unseren Schreib- und Spieletests eine sehr gute Leistung gezeigt. Dabei haben wir auch auf die Lautstärke geachtet und eine Aufnahme davon gemacht. Für einen besseren Vergleich haben wir dann die Tastatur auch noch einmal mit Gazzew's Bobagum Silent Linear getestet - mit und ohne Casefoam.
Der Sound beim Tippen auf einer Tastatur kann entweder als Creamy Clacky oder Thocky beschrieben werden und was genau man mehr präferiert ist eine Sache die hauptsächlich vom persönlichen Geschmack abhängt. Im Fall der ASUS ROG Azoth Extreme würden wir den Sound mit den ab Werk verbauten Switches eher als Creamy bezeichnen. Dies ist von mehreren Faktoren abhängig und kann auch durch Anpassungen in einem gewissen Rahmen verändert werden. Der erste Schritt an der Stelle wäre das Wechseln der Switches oder das Bearbeiten der Switches. Dabei sind unterschiedlichste Wege denkbar, wie das Schmieren oder auch das Anbringen von sogenannten "Switch Films".
Schön ist es, dass entsprechendes Case-Foam und auch PCB-Foam verwendet wurde, um die Geräuschentwicklung beim Tippen zu minimieren. Auch kleine Anpassungen, wie etwas Schaumstoff im Inneren der Leertaste machen die Tastatur sehr angenehm beim Schreiben. Im Gehäuse selbst ist nicht viel Platz, um noch weiteren Schaumstoff einzuarbeiten, jedoch wäre eine Tape-Mod des PCB denkbar. Dafür müssen auf der Unterseite nur zehn Schrauben entfernt werden und dann kann der obere Teil vom Gehäuse und im Anschluss das PCB angehoben werden. Dabei sollte aber auf das Anschlusskabel geachtet werden. Dies ist aber lang genug, dass das PCB hinter die Tastatur gelegt werden kann. Das Kabel lässt sich sehr einfach entfernen, indem die Verriegelung geöffnet und das Kabel herausgezogen wird.
Beim Tippen muss man sich, sofern man das Layouts nicht gewohnt ist, etwas umstellen, da nicht alle Tasten so groß sind, wie üblich und auch ein paar Befehle nur über eine zweite Ebene erreichbar sind. Jedoch erfolgt die Eingewöhnung sehr schnell und man kommt schon nach einer kurzen Zeit gut zurecht.
Fazit
Ein Hot-Swap-Board mit ISO-Layout ist heutzutage nicht mehr so selten, wie noch vor einigen Jahren, aber dass eine solche Kombination nun im "Mainstream" angekommen ist, erleichtert es, eine Tastatur nach den eigenen Vorlieben zu gestalten. Dadurch bleibt es nicht nur beim üblichen Austausch der Tastenkappen, sondern man kann auch problemlos von linearen zu taktilen Switches wechseln, ohne gleich eine neue Tastatur kaufen zu müssen. Jedoch kann man bei der ASUS ROG Azoth Extreme nicht von einer Mainstream-Tastatur sprechen. Alleine der Preis zeigt schon, dass die Tastatur für Enthusiasten konzipiert wurde, aber auch das passt nicht so ganz.
Das Aluminiumgehäuse ist nicht nur haptisch von sehr guter Qualität, auch die gesamte Verarbeitung und Ausarbeitung des Gehäuses ist definitiv sehr gut gelungen und lässt keine Wünsche offen. Die Rückseite ist nicht einfach nur eine eine glatte Fläche sondern es wurde versucht, diese etwas ansprechender zu gestalten. Auch die Standfüße sind nicht wie bei herkömmlichen Tastaturen zum Herausklappen, sondern es befinden sich zwei unterschiedliche magnetische Paare im Lieferumfang.
Die Tastenkappen hingegen sind etwas, das sich wohl kein Enthusiast verbauen würde. Die Tastenkappen schreien förmlich nach Gaming-Tastatur und mit einem Preis von knapp 500 Euro ist die ASUS ROG Azoth Extreme definitiv keine Tastatur, die sich der Casual-Gamer kaufen wird. Man hätte unsers Erachtens an dieser Stelle deutlich schönere und qualitativ ansprechendere Tastenkappen wählen können, wobei dies immer auch eine starke persönliche Komponente beinhaltet.
Ein weiterer negativer Punkt ist leider die Software, denn diese produziert hin und wieder Fehlermeldungen, die sich nicht erklären lassen, die Benutzung der Software aber nicht einschränken. Das Display kann man einerseits natürlich als Spielerei mit lustigen Gifs bestücken, andererseits aber auch Systeminformationen anzeigen lassen.
Insgesamt ist die ASUS ROG Azoth Extreme eine sehr gute Tastatur mit leider einer durchschnittlichen Software zum Konfigurieren und auch die Tastenkappen hinterlassen nicht den positivsten Eindruck. Jeder Gamer, der aber eine Tastatur mit einem sehr guten und schönen Aluminiumgehäuse und einer Tri-Mode Verbindungsmethode haben möchte, kann bei der ASUS ROG Azoth Extreme zuschlagen, auch wenn sie unserer Meinung nach etwas zu teuer ist.
- saubere und sehr hochwertige Verarbeitung
- Hot-Swap fähig
- Case- und PCB-Foam
- vorgeschmierte Switches
- Tri-Mode Connection
- LCD-Touch Display + Knob
- gute Akkulaufleistung
- Beleuchtung etwas zu schwach
- Preis zu hoch
- Tastenkappen eher für eine Casual-Gaming-Tastatur
