Das neue Raven unterscheidet sich optisch schon auf den ersten Blick deutlich von den bisherigen Modellen. Im Gegensatz zu den beiden letzten Modellen der Serie sind die optischen Laufwerke nicht direkt zugänglich, sondern hinter einer weit abstehenden Fronttür verborgen. Über Tür und Deckel ziehen sich fein ziselierte Striemen, die dem Raven RV04 ein eigenständiges Erscheinungsbild verleihen. Direkt sticht dank des Windows auf der rechten Gehäuseseite auch der ungewöhnliche Innenraum ins Auge. Das Mainboard wird kopfüber an der linken Gehäuseseite montiert. Mit 219 x 581 x 497 mm und 10,9 kg ist das Gehäuse etwas größer und schwerer als der durchschnittliche Midi-Tower, kann aber auch Mainboards im E-ATX-Format bzw. in den Serverformaten SSI-EEB und SSI-CEB aufnehmen.
Front und Deckel bestehen aus Kunststoff. SilverStone greift aber auf einen vergleichsweise hochwertigen Kunststoff zurück und sorgt für unauffällige Übergänge zwischen den beiden Kunststoffelementen und dem Stahlkorpus.
Die beiden Bedienschalter für Power und Reset sind in den vorderen Teil des Deckels eingelassen und in das Gehäusedesign integriert worden. Das Muster läuft im hinteren Teil des Deckels aus und wird von einem grobmaschigen Meshelement abgelöst, das als Lufteinlass für das Netzteil dient.
Die Fronttür lässt sich nur in eine Richtung, nämlich nach links, öffnen. Dabei macht sie allerdings nicht die beste Figur und wirkt etwas wacklig aufgehängt. Hinter der Tür zeigt sich, dass SilverStone für die Gehäusekühlung auf zwei große 180-mm-Lüfter setzt. Die beiden AirPenetrator AP181 aus eigenem Hause lassen sich über zwei kleine Schiebeschalter in drei Stufen regeln. Sie laufen laut SilverStone wahlweise mit 600, 900 oder 1200 U/min respektive mit 18, 25 oder 34 dBA. Dadurch sollte der Nutzer Kühlleistung und Lautstärke sehr flexibel anpassen können - ob das Konzept aufgeht, zeigen unsere Messungen. Im oberen Bereich der Front ist Platz für zwei 5,25-Zoll-Laufwerke.
Vor den beiden Frontlüftern sitzt ein großer Staubfilter, der sich mit einem Handgriff abnehmen lässt. SilverStone spricht von HiFlow-Staubfiltern, die darauf hin optimiert wurden, dass sie den Luftstrom möglichst wenig behindern. Tatsächlich sollte das feine Gewebe Luft nahezu ungehindert passieren lassen, gleichzeitig aber auch gut Staub abfangen. Das Überdruckkonzept sorgt zusätzlich dafür, dass der Staub nicht einfach durch alle Öffungen ins Gehäuse gelangen kann.