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NZXT H440 im Test - Fazit

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Bei der Entwicklung des H440 konnte NZXT einfach das Konzept des größeren XL-ATX-Modells H630 übernehmen und auf das Midi-Tower-Format übertragen. Tatsächlich erbt das H440 viele Stärken, aber auch einige Schwächen des Geschwistermodells. Wer genauer hinsieht, wird aber auch feststellen, dass NZXT nicht einfach nur das H630 geschrumpft hat. Das H440 bietet durchaus einige Besonderheiten, die sich sowohl auf das Design als auch auf die Funktionalität beziehen.

Die sicher umstrittenste Designentscheidung ist der komplette Verzicht auf externe Laufwerksplätze. Natürlich benötigt ein Großteil der Nutzer ohnehin kein optisches Laufwerk mehr, doch für manchen Anwender dürfte ein Gehäuse ohne 5,25-Zoll-Laufwerksplatz trotzdem nicht in Frage kommen. Dabei erkauft sich NZXT so einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Obwohl das H440 ein Midi-Tower ist, kann hinter der Front ein 360-mm-Radiator montiert werden. Die Konkurrenz lässt an dieser Stelle typischerweise nur die Montage eines Dual-Radiators zu. Weil das Gehäuse auch noch einen 360-mm-Radiator unter dem Deckel aufnehmen kann, empfiehlt es sich für Nutzer, die eine leistungsstarke Wasserkühlung in einem regulären ATX-Gehäuse unterbringen möchten.

Werkseitig ist das H440 mit den vier vormontierten Lüftern aber auch für den Luftkühlungseinsatz gut gerüstet. Dass die Temperaturen trotzdem überdurchschnittlich hoch ausfallen, ist der Silentauslegung des Gehäuses geschuldet. Kleine, seitliche Lufteinlässe und die moderate Lüfterdrehzahl stehen besseren Messwerten im Wege. Dafür ist der Midi-Tower akustisch unaufdringlich. Auch gegenüber dem H630 sinkt die Lautstärke weiter. Reine Silentgehäuse sind aber noch einmal deutlich leiser als das H440. 

Bei den Laufwerksplätzen, der Kühlleistung und auch bei der Silent-Eignung musste NZXT (weitgehend nachvollziehbare) Kompromisse eingehen. Kompromisslos umgesetzt wurde hingegen das nahtlose, moderne Design des Gehäuses. Mit dem Wegfall der Slotblenden wirkt die Stahlfront schlichtweg monolithisch. Ein Hingucker ist weiterhin der raffinierte Übergang zwischen Front und Deckel. Und auch der Innenraum ist beim H440 einen Blick wert. Wie kaum bei einem anderen Gehäuse wurde er optimal auf das Window abgestimmt. Der Laufwerksschacht und das Netzteil bleiben unsichtbar, die Augen werden hingegen auf das Mainboardsegment gelenkt. Dort lässt sich dank des durchdachten Kabelmanagements gut für Ordnung sorgen. Als Sahnehäubchen bietet auch das H440 wieder eine Beleuchtung der rückseitigen Anschlüsse und zusätzlich einen beleuchteten NZXT-Schriftzug an der Netzteilverkleidung.

Das NZXT H440 ist ein Allrounder, der sich für unterschiedlichste ATX-Systeme eignet und sogar Silentfeatures wie Schalldämmmatten und Festplattenentkopplung bietet. Es trifft allerdings auf einige sehr ähnlich ausgerichtete Konkurrenzmodelle wie Fractal Designs Define R4, Nanoxias Deep Silence 1 oder die Thermaltake-Modelle New Soprano und die Urban S31/S41 (wir haben das größere Urban S71 getestet). Im Vergleich punktet das H440 vor allem mit seinen zwei 360-mm-Radiatorenplätzen, dem aufwändig gestalteten Innenraum und dem vergleichsweise niedrigen Kunststoffanteil. Zum Verkaufsstart wird das H440 dafür aber mit 109,90 Euro auch etwas teurer sein als die erwähnten Konkurrenzmodelle.

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Es war an der Zeit, das NZXT eine kompaktere und günstigere Alternative zum überzeugenden H630 auf den Markt bringt. Das H440 ist ein gelungener Midi-Tower, der auch den Vergleich mit etablierten Konkurrenten nicht zu scheuen braucht. Besonders positiv fällt wie schon beim H630 das eigenständige, nahtlose Design auf, das beim H440 selbst vor dem Innenraum nicht Halt macht.

Positive Aspekte des NZXT H440:

  • robustes Gehäuse, Front und Deckel mit Stahl verkleidet
  • zeigefreudiger Innenraum
  • Kühlsystem mit vier vormontierten Lüftern
  • Platz für zwei 360-mm-Radiatoren
  • separate SSD-Laufwerksplätze außerhalb des Laufwerksschachts
  • Schalldämmmatten, Staubfilter hinter der Front und unter dem Boden
  • Kabelmanagement, Lüfterverteiler, Beleuchtung der rückseitigen Anschlüsse

Negative Aspekte des NZXT H440:

  • keine externen Laufwerksplätze, Schraubmontage für Laufwerke
  • Lüfter dezent, aber nicht silent; keine Lüftersteuerung
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