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be quiet! Silent Base 800 im Test - Fazit

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be quiet! hat einigen Aufwand betrieben, um das Silent Base 800 zu einem leisen Gehäuse zu machen. Nach der ersten Inbetriebnahme kam allerdings erst einmal Ernüchterung auf, denn das Silentversprechen wird mit ungeregelten Lüftern keineswegs eingehalten. Dafür stimmte die sehr ordentliche Kühlleistung schnell versöhnlich. Sie stellt sicher, dass auch hitzigere Hardware verbaut werden kann, ohne dass gleich weitere Lüfter nachgerüstet werden müssen. Als Silentgehäuse kann sich das Silent Base 800 erst dann profilieren, wenn die Lüfter heruntergeregelt werden. Eine Lüftersteuerung hat be quiet! allerdings eingespart - und das, obwohl das Unternehmen geeignete Lüfteradapter mit Wahlmöglichkeit zwischen 12, 7 und 5 Volt teilweise selbst den eigenen Lüftern beilegt. be quiet! hat aber im Testzeitraum auf die unterschiedliche Lautstärke von Front- und Rückwandlüfter reagiert und wird der Verkaufsversion zumindest einen einfachen Adapter für den Rückwandlüfter beilegen. 

Wer die Lüfter herunterregelt, kann die Silent-Qualitäten des Midi-Towers für sich entdecken. Denn trotz minimaler Lautstärke liefert das Silent Base 800 eine noch akzeptable Kühlperformance ab. be quiets!-Erstlingswerk ist aber nicht nur mit Blick auf das Verhältnis von Lautstärke zu Kühlleistung interessant. Das ATX-Gehäuse ist trotz des hohen Kunststoffanteils solide verarbeitet und glänzt mit Nutzerfreundlichkeit. Werkzeuglose Montagemechanismen, modulare HDD-Käfige und äußerst unkompliziert zu reinigende Staubfilter erleichtern den Alltag des PC-Nutzers. Das I/O-Panel mag im Deckel leicht zustauben, es ist dafür aber gut erreichbar und lässt die Wahl zwischen USB 3.0- und USB 2.0-Ports. 

Wichtige Konkurrenten haben wir bereits auf der ersten Testseite benannt. Fractal Designs Define R4 gilt aktuell als eines der beliebtesten Gehäuse mit Silentausrichtung. Fractal Design hat das Gehäuse kontinuierlich weiterentwickelt und dabei besonderen Wert auf eine Allround-Auslegung gelegt. Eine nützliche Lüftersteuerung ist bereits integriert. Auch Nanoxias Deep Silence 1 wird mit Lüftersteuerung ausgeliefert und verfolgt ein ähnliches Konzept wie die beiden anderen Gehäuse. Besonders auffällig sind raffinierte Lösungen wie der "Air Chimney" im Deckel und das versenkbare I/O-Panel. Nur das Silent Base 800 verfügt über einen 280-mm-Radiatorenplatz, die beiden Konkurrenzmodelle nehmen zwei 240-mm-Radiatoren auf. Das Deep Silence 1 muss als einziges Gehäuse des Trios mit 120-mm-Frontlüftern auskommen. Im direkten Vergleich mit Define R4 und Deep Silence 1 punktet das Silent Base 800 vor allem mit seiner nutzerfreundlichen Montage und der hohen Kühlleistung. Auch beim Design beschreitet es im Vergleich zu den sehr minimalistisch gestalteten Alternativen eigene Wege. Die von be quiet! angegebene UVP liegt mit 119 Euro allerdings deutlich über den Marktpreisen der Konkurrenzmodelle. 

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Insgesamt feiert be quiet! mit dem Silent Base 800 eine überzeugende Premiere im Gehäusesegment und bereichert den Markt um ein attraktives und vielseitig nutzbares Silentmodell. Vermisst haben wir eigentlich nur eine Möglichkeit zur Lüftersteuerung.

Positive Aspekte des be quiet! Silent Base 800:

  • überzeugender Kompromiss aus Kühlleistung und Lautstärke mit Spielraum für weitere Lautstärkereduzierung
  • wirkungsvolle Silentmaßnahmen 
  • werkzeuglose Montage von Festplatten, optischen Laufwerken und Erweiterungskarten
  • HDD-Käfige sind modular
  • Staubfilter vor Lufteinlässen, gut bestücktes I/O-Panel
  • Kabelmanagement

Negative Aspekte des be quiet! Silent Base 800:

  • keine Lüftersteuerung
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