Um die Komponeten im H-Tower wirklich komfortabel installieren zu können, wird der Tray beim weiteren Öffnen in die Horizontale gekippt und nach oben gefahren. Er bleibt schließlich auf einem gepolsterten Bügel fest liegen. Als Antrieb dient bei diesem Schritt ein Elektrohubzylinder von Hiwin, der als Verstellantrieb für unterschiedlichste Zwecke genutzt werden kann. Typisch ist für die Hiwin-Elektrohubzylinder z.B. der Einsatz im Rehabilitations- und Homecare-Umfeld, beispielsweise in Krankenbetten. Das Bauteil (Typ LAS1-1-1-050-12, 1.200 N Zug- und Schubkraft) kostet im Fachhandel rund 60 Euro (bei Abnahme von mindestens 200 Stück, bei Einzelkauf 145 Euro). Mit welchem Antrieb In Win das Öffnen und Schließen der Aluminiumflügel löst, lässt sich hingegen nicht ohne Weiteres erkennen.
Geöffnet und mit horizontalem Mainboardtray mutiert das H-Tower praktisch von einem Tower zu einem Benchtable. Die Hardwareinstallation und der Komponentenwechsel ist so denkbar einfach. Und auch ein Dice/LN2-Pot könnte so genutzt werden. Dabei fällt die Komponentenanordnung auch nicht groß anders aus als in einem Tower. Das ATX-Netzteil wird so unterhalb des Mainboards montiert. Weil es keinen Laufwerksschacht gibt, können sowohl das Netzteil als auch die Erweiterungskarten extrem lang ausfallen.
Zusätzlich zu den drei Laufwerksplätzen hinter dem Tray können auch zwei 2,5-Zoll-Laufwerke im Mainboardsegment installiert werden. Die Montage mit dem Laufwerksträger wurde genauso gelöst wie bei den anderen Laufwerksplätzen. Die praktischen, gesicherten Rändelschrauben halten auch die Deckellüfterblende an ihrem Platz. Trotz der Größe des Gehäuses nimmt sie nur 120-mm-Lüfter auf. Davon können dann aber immerhin bis zu drei Stück installiert werden. Und auch eine Wasserkühlung ist prinzipiell nutzbar, denn diese Lüfterblende ist gleichzeitig auch eine 360-mm-Radiatorenblende. Die Bauhöhe des Radiators wird allerdings auf 35 mm begrenzt. Noch stärker eingeschränkt wird die Nutzung einer Wasserkühlung aber dadurch, dass sich das H-Tower öffnet und schließt. Pumpe und Ausgleichsbehälter müssten deshalb direkt am Tray befestigt werden. Weil In Win entsprechende Montagelösungen nicht vorsieht, wird die Wasserkühlungstauglichkeit praktisch stark eingeschränkt. Wer kein versierter Bastler ist, wird sich in aller Regel mit einer AiO-Kühlung begnügen.
Bei geöffnetem Gehäuse lässt sich die Hardware tatsächlich denkbar unkompliziert installieren. Unter einem engen Innenraum wird man beim H-Tower definitiv nicht leiden müssen. Im Vergleich zur automatischen Gehäuseöffnung mutet es allerdings fast etwas altertümlich an, dass sämtliche Komponenten verschraubt werden. Dabei verzichtet In Win sogar auf Rändelschrauben für die Montage der Erweiterungskarten. Die Schraubmontage stellt aber zumindest sicher, dass die Komponenten wirklich ordentlich befestigt sind und beim Öffnen und Schließen des Gehäuses an ihrem Platz bleiben.
Für das Kabelmanagement gibt es neben und über dem Mainboard und seitlich vom Netzteil Durchführungen. In Win verzichtet auf Gummidurchführungen, sodass die Kabel hinter dem Tray durch die Durchführungen sichtbar sind. Um die Kabel wirklich ordentlich verlegt zu bekommen, ist der Aufwand insgesamt etwas höher.