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Das MPG Sekira 500X signalisiert sofort, dass es als Flaggschiff-Modell entwickelt wurde. MSI geht in die Vollen: Der wuchtige Maxi-Midi-Tower zeigt sich von außen in Glas und gebürstetem Aluminium. Und hinter dem Glas leuchten im Betrieb gleich vier ARGB-Lüfter auf - darunter gleich drei große 200-mm-Modelle. Die beiden Glasseitenteile werden nicht profan verschraubt, sondern sie lassen sich elegant als Glastüren öffnen. Und auch das I/O-Panel beeindruckt mit aktueller und üppiger Anschlussauswahl. Über die LED-Taste (oder ein geeignetes Mainboard) kann auch gleich das eindrucksvolle ARGB-Beleuchtungssystem gesteuert werden.
Der geräumige Innenraum wird aus Stahl gefertigt und in zwei Kammern unterteilt. Er bietet Platz für die höchsten CPU-Kühler und die längsten Grafikkarten. Mit optionalem Riserkabel kann eine Dual-Slot-Grafikkarte zu Showzwecken auch vertikal montiert werden. MSI nutzt den Platz aber nicht in jeder Hinsicht aus. Weil eine Aussparung in der Netzteilabdeckung fehlt, kann hinter der Front maximal ein 280-mm-Radiator montiert werden. Der Deckelradiator (maximal 360 mm) lässt sich komfortabel an einer herausziehbaren Blende montieren. Zu den obenliegenden Lüfterplätzen bleibt allerdings Abstand. Werden die Lüfter am Radiator montiert, drohen Probleme bei hohen Bauteilen auf dem Mainboard. Staubschutz gibt es zwar an allen Lüfterplätzen, bei den Front- und Deckellüftern aber nur in Form des seitlichen Drahtgitters. Der vordere Bodenstaubfilter kann erst dann herausgezogen werden, wenn die gesamte Front demontiert wurde.
Glas an Front und Deckel wirkt edel, ist aber auch mit Einschränkungen beim Airflow verbunden. Trotz der fünf Gehäuselüfter wird bei der Kühlleistung kein Spitzenplatz erreicht. Wer Funktion über Optik stellt, könnte alternativ z.B. über das dezente Phanteks Eclipse P600s nachdenken. Es lässt dem Nutzer die Wahl zwischen schallgedämmten Abdeckungen oder einem luftigen, textilen Mesh. Dazu ist es günstiger und wasserkühlungsfreundlicher als das MSI-Flaggschiff. Als besonders gelungene Verbindung aus Funktionalität, Glas und RGB-Beleuchtung ist Fractal Designs Define S2 Vision RGB empfehlenswert. Es bietet zwei 360/280-mm-Radiatorenplätze, hohe Kühlleistung trotz Glasfront, zwei Deckeloptionen und einen praktischen PWM-Hub. Dazu wirkt es auch im Detail sehr durchdacht: So gibt es beispielsweise einen einzigen, langen Bodenstaubfilter, der direkt nach vorn herausgezogen werden kann.
MSI kann mit dem MPG Sekira 500X insgesamt ein optisch eindrucksvolles und üppig ausgestattetes Top-Modell vorweisen. Die Konkurrenz kann zum Teil aber einen besseren Airflow und mehr Flexibilität für Eigenbau-Wasserkühlungen bieten. Dennoch hinterlässt unser Testkandidat einen stimmigen Eindruck.
Positive Aspekte des MSI MPG Sekira 500X:
- außen hochwertiger Materialmix aus Glas und Aluminium
- fünf Lüfter inklusive, darunter vier ARGB-Lüfter
- ARGB-Hub mit LED-Taste bzw. ARGB-Anschluss für geeignetes Mainboard
- Platz für hohe Towerkühler und extrem lange Grafikkarten
- die PWM-Lüfter können deutlich heruntergeregelt werden, leiser (aber nicht lautloser) Betrieb möglich
- 360-mm-Radiatorenplatz unter dem Deckel mit herausziehbarer Blende
- modulare HDD-Käfige, werkzeuglose Montage und Entkopplung für 3,5-Zoll-Laufwerke
- I/O-Panel mit viermal USB 3.2 Gen1 Typ-A , einmal USB 3.2 Gen2 Typ-C
- vertikale Grafikkartenmontage möglich (mit optionalem Riserkabel)
Negative Aspekte des MSI MPG Sekira 500X:
- Kühlleistung liegt trotz der fünf Gehäuselüfter im unteren Mittelfeld
- fehlende Aussparung in der Netzteilabdeckung, deshalb maximal 280-mm-Frontradiator
- bei Montage des Lüfters über dem Deckelradiator Abstand, bei Lüftermontage am Deckelradiator Kompatibilitätsprobleme mit Mainboard möglich
- für Front- und Deckellüfter nur Metallgitter als Staubfilter, Reinigung des vorderen Bodenstaubfilters umständlich