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Nachdem Fractal Design beim Define R6 mit seinen zwei möglichen Layouts einen großen Schritt nach vorn gemacht hatte, geht es jetzt bei der neuen Generation etwas gemächlicher weiter. Die eine wirklich gravierende Neuerung gibt es nicht - aber doch eine große Menge von Veränderungen. Nicht alle davon sind gleich automatisch Verbesserungen (man kann z.B. darüber streiten, ob das Entriegeln der Seitenteile beim Define R6 nicht eleganter gelöst war), in der Summe machen sie die neue Generation aber doch besser.
Es sind vor allem zwei Bereiche, die besonders stark umgestaltet wurden. Der Deckel kann jetzt einfach im Ganzen getauscht werden. Dadurch wirken sowohl der geschlossene und schallgedämmte Deckel als auch der Airflow-Deckel wie aus einem Guss. Die Deckellüfterblende lässt sich nun ausbauen, das sorgt für ein besonders komfortables Arbeiten im Innenraum. Auch das Areal hinter dem Mainboard-Tray wurde deutlich umgestaltet. Die Abdeckung der Netzteilkammer, zusätzliche Fixierungsmöglichkeiten für das Kabelmanagement und der fast unter dem Deckel versteckte Lüfter-Hub sorgen für noch mehr Ordnung. Funktional wichtiger sind aber die neuen Multi-Brackets, die nicht nur für die Montage von Laufwerken, sondern auch von Pumpen und Ausgleichsbehältern genutzt werden können.
Diese Neuerungen mögen besonders auffallen - Fractal Design hat aber auch viele Detailverbesserungen vorgenommen. Nur um zwei Beispiele zu nennen: Dass es zwischen den Erweiterungskartenslots keine Stege mehr gibt, erleichtert so die Montage von Grafikkarte und Co. Neue Scharniere an der Fronttür sollen den Wechsel der Schließrichtung vereinfachen. Dazu fallen auch manche Einschränkungen weg, auf die man beim Define R6 bei Nutzung des Standard-Layouts noch achten musste. Der 420-mm-Radiator im Deckel ist so beim Define 7 in beiden Layouts möglich. Dass Fractal Design dem Dual-Layout-Gedanken treu bleibt, macht auch das Define 7 zu einem sehr vielseitigen Gehäuse. Passend zu den aktuellen Entwicklungen ist das Open-Layout jetzt das werkseitige Standard-Layout. Wer Wert auf möglichst viele Laufwerksplätze legt, kann im Define 7 nun davon aber sogar noch mehr nutzen. So finden bis zu 14 HDDs Platz.
Deutlich größer sind die Unterschiede schon zwischen dem Define 7 XL und seinem Big-Tower-Vorgänger Define XL R2 von 2013. Das neue XL-Modell ist endlich wieder ein aktueller Fractal Design-Big-Tower. Es kann alle Features des Define 7 bieten, eröffnet mit seinem zusätzlichen Volumen aber noch einmal mehr Nutzungsmöglichkeiten. Große Servermainboards sind genauso wenig ein Problem wie 480-mm-Radiatoren oder bis zu 18 HDDs.
Auf wenig Gegenliebe bei den Kaufinteressenten dürften allerdings die erneut gestiegenen Preise stoßen. Anders als frühere Define-Modelle ist das Define 7 weit von der 100-Euro-Marke entfernt. Für das Define 7 XL müssen sogar über 200 Euro veranschlagt werden. Bei der Preispolitik stört es noch mehr, dass Fractal Design die Gehäuse nicht gleich mit der Vollbestückung an Laufwerksträgern und Montageblenden ausliefert. Auch Kleinigkeiten wie die klemmenden Kunststoff-Verkleidungen für die Netzteilkammer, die scharfkantigen Kunststoff-Bauteile am Seitenteil oder der Einsatz von 3-Pin-Lüftern fallen mit Blick auf die Preise stärker ins Gewicht.
Allerdings bieten eben auch nur wenige Gehäuse so viel Flexibilität wie die aktuellen Define-Modelle. Das be quiet! Dark Base Pro 900 Rev. 2 hat zwar ebenfalls einen flexiblen Innenraum, kann mit Blick auf HDD- und Radiatorensupport aber nicht ganz mit dem Define 7 XL mithalten. Dafür überzeugt es z.B. mit Silent Wings 3 PWM-Lüftern und einer überzeugenden PWM-Lüftersteuerung. Wer über ein Define 7 nachdenkt, könnte aus Preis-Leistungs-Sicht auch zum Define R6 greifen. Denn für die meisten Nutzer werden die Neuerungen des aktuellen Modells die aktuell rund 40 Euro Aufpreis wohl nicht aufwiegen.
Insgesamt hat Fractal Design die neue Define-Generation an etlichen Stellen verbessert. Wer einen optisch und akustisch dezenten Midi-Tower mit enormer Flexibilität sucht, ist mit dem Define 7 bestens bedient. Und als eine der wenigen aktuellen Big-Tower-Modelle fällt das Define 7 XL vielleicht sogar noch etwas positiver auf. Mit Blick auf die Preise wird man abwarten müssen, ob die neuen Define-Modelle am Markt an die Erfolge früherer Revisionen anknüpfen können. Unseren Excellent-Hardware-Award verdienen sich die beiden Gehäuse aber unabhängig vom Preis.
Positive Aspekte des Fractal Design Define 7:
- dezentes Design, mehrere Farbvarianten, mehrere Seitenteiloptionen
- als Silentgehäuse nutzbar, bietet aber auch vielseitige Kühloptionen bis hin zum 420-mm-Radiator
- modularer Aufbau, zwei völlig unterschiedliche Innenräume, dadurch auch als Storage-/Server-Gehäuse nutzbar
- Platz für leistungsstarke Towerkühler und lange Grafikkarten
- Lüfterhub für 3-Pin- und PWM-Lüfter, beide Typen über PWM-Signal steuerbar
- zwei austauschbare Deckel inklusive, Deckel kann für komfortables Arbeiten im Innenraum komplett geöffnet werden
- Kabelmanagement und Staubfilter sehr überzeugend, hervorragendes I/O-Panel
Negative Aspekte des Fractal Design Define 7:
- Deckelradiator überlappt mit Mainboard
- Kunststoff-Verkleidung für die Netzteilkammer klemmt, neue Öffnungslösung für die Seitenteile nicht unbedingt eine Verbesserung, weiterhin 3-Pin-Lüfter
Positive Aspekte des Fractal Design Define 7 XL:
- dezentes Design, mehrere Seitenteiloptionen
- als Silentgehäuse nutzbar, bietet aber auch vielseitige Kühloptionen bis hin zum 480-mm-Radiator, noch extremere Nutzungsmöglichkeiten als beim kleinen Bruder
- modularer Aufbau, zwei völlig unterschiedliche Innenräume, dadurch auch als Storage-/Server-Gehäuse nutzbar
- Platz für leistungsstarke Towerkühler und lange Grafikkarten
- Lüfterhub für 3-Pin- und PWM-Lüfter, beide Typen über PWM-Signal steuerbar
- zwei austauschbare Deckel inklusive, Deckel kann für komfortables Arbeiten im Innenraum komplett geöffnet werden
- Kabelmanagement und Staubfilter sehr überzeugend, hervorragendes I/O-Panel
Negative Aspekte des Fractal Design Define 7 XL:
- Kunststoff-Verkleidung für die Netzteilkammer klemmt, neue Öffnungslösung für die Seitenteile nicht unbedingt eine Verbesserung, weiterhin 3-Pin-Lüfter