TEST

SilverStone Fara B1 Pro im Test

A-RGB-Gehäuse mit elegantem Zuluft-Design - Fazit

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Mit dem Fara B1 Pro will SilverStone den Nutzern ein Gehäuse anbieten, die Wert auf beleuchtete Lüfter und die Präsentation ihrer Hardware legen. Wie attraktiv das Gehäuse wirken kann, zeigt auch unser Bild mit aktiver Beleuchtung. Allerdings ist längst nicht alles Gold, was glänzt. Das gilt beim Fara B1 Pro schon äußerlich für die Materialwahl. Was auf den ersten Blick wie eine Glasfront wirkt, besteht so nur aus transparentem Kunststoff. Und der wirkt nicht nur haptisch wenig hochwertig, sondern er zerkratzt auch schnell. 

Positiv gegenüber anderen Gehäusen - gerade auch mit Glasfront - wirken auf den ersten Blick die relativ großen Lufteinlässe an den Seiten der Front aus. Allerdings zeigen unsere Messungen doch, dass die Front insgesamt den Airflow stark ausbremst. Trotz der vier vormontierten Lüfter ist die Kühlleistung mit montierter Front deshalb nur solide. Erfreulich ist aber, dass sich die vier Gehäuselüfter dank der 3-Pin-Anschlüsse unkompliziert herunterregeln lassen und bei Minimaldrehzahl von etwa 500 U/min kaum mehr hörbar sind. Voraussetzung sind aber ausreichend freie Lüfteranschlüsse bzw. Y-Adapter. Eine Lüftersteuerung oder einen Lüfter-Hub bietet SilverStone nicht. Dafür gehört ein praktischer A-RGB-Controller zum Lieferumfang. Damit kann die Beleuchtung der vier Lüfter entweder über eine umbelegte Reset-Taste, über ein geeignetes Mainboard oder auch direkt am Controller gesteuert werden. 

Das Fara B1 Pro ist ein recht platzsparender und leichter Midi-Tower. Auf der anderen Seite spart SilverStone allerdings auch etwas am Material und erlaubt nicht ganz so großzüßige Nutzungsmöglichkeiten wie maches Konkurrenzmodell. So kann kein 360-mm-Radiator montiert werden und man muss mit einem einzigen 3,5-Zoll-Laufwerksplatz auskommen. Diese und andere Schwächen wie die fünf Slotblenden zum Herausbrechen, die fehlende HDD-Entkopplung und die einfachen Staubgitter für Netzteil und Deckel erklären sich auch damit, dass das Basis-Modell Fara B1 eigentlich für einen deutlich günstigeren Preisbereich gedacht ist.

Allerdings ist es im Preisbereich unter 100 Euro generell schwierig, wirklich überzeugende Gehäuse mit mehreren A-RGB-Lüftern zu finden. Preislich vergleichbar wäre beispielsweise ein SilentiumPC Astrum AT6V Evo TG ARGB. Dieser Midi-Tower wird ebenfalls mit vier A-RGB-Lüftern ausgeliefert, bietet anders als das SilverStone-Modell aber eine luftige Mesh-Front, die 360-mm-Radiatorenoption und einen zweiten 3,5-Zoll-Laufwerksplatz. Wir mussten allerdings die etwas hohe minimale Lüfterlautstärke bemängeln. Wer unbedingt A-RGB-Lüfter will und beim Gehäuse Geld sparen möchte, der könnte auch über ein Chieftec Hunter nachdenken. Dieser Midi-Tower ist zwar einfach ausgestattet, kann aber schon für rund 60 Euro vier A-RGB-Lüfter bieten. Das be quiet! Pure Base 500DX wird hingegen ohne LED-Lüfter ausgeliefert, aber immerhin von einem A-RGB-Streifen geziert. Für knapp unter 100 Euro bietet es insgesamt ein besonders stimmiges Gesamtpaket und wirkt dabei hochwertiger als die anderen angesprochenen Modelle.

Optisch und auch akustisch hat SilverStones Fara B1 Pro letztlich klare Stärken. Es leidet allerdings etwas darunter, dass das Basis-Modell eigentlich als günstiges Einsteiger-Modell ausgelegt wurde. Dazu erreichen die Front-Lufteinlässe auch nicht den Effekt, den man sich für die Kühlleistung wünschen würde.

Positive Aspekte des SilverStone Fara B1 Pro:

  • vier A-RGB-Lüfter vormontiert, Beleuchtungssteuerung über Controller, umbelegte Reset-Taste oder Mainboard
  • genug Platz für die meisten Towerkühler und die meisten Grafikkarten
  • unterstützt 280/240-mm-Frontradiator, 240-mm-Deckelradiator
  • leiser Betrieb möglich
  • modularer HDD-Käfig (der bei längeren Netzteilen auch wirklich ausgebaut werden muss)
  • Staubfilter für Front, Deckel und Netzteil, allerdings zum Teil einfach gelöst

Negative Aspekte des SilverStone Fara B1 Pro:

  • Kühlleistung trotz der vier Gehäuselüfter nur im Mittelfeld (bedingt durch die Frontgestaltung)
  • Deckelradiator überlappt mit Mainboard
  • fünf der sieben Erweiterungskarten-Slotblenden müssen herausgebrochen werden, kein Ersatz
  • keine werkzeuglose Montage der Laufwerke, keine HDD-Entkopplung