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Chieftec Chieftronic M2 im Test

Gaming-Cube soll performanter werden - Fazit

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Beim Chieftronic M2 wurde ordentlich nachgeschärft: Vor allem durch eine Reihe von Performance-Optimierungen soll der Gaming-Cube noch einmal attraktiver gemacht werden. Mit drei vormontierten 120-mm-Lüfter und der optimierten Front ist das Kühlsystem schon ab Werk deutlich besser aufgestellt als beim Vorgänger. Und dank des neuen Stahldeckels stehen nun auch zwei 120-mm-Deckellüfterplätze und ein zusätzlicher, großzügiger 240-mm-Radiatorenplatz zur Verfügung. Allerdings wird die Grafikkarte auch im Chieftronic M2 generell vertikal montiert. Das hat zwar optisch seinen Reiz, ist für die GPU-Kühlung aber nicht ganz optimal. 

Die drei farbenfroh beleuchteten Lüfter ziehen die Augen auf sich. Besonders beachtlich ist dabei, wie flexibel die Beleuchtung gesteuert werden kann. Die Effekte können zum einen direkt am Controller oder per LED-Taste an der Gehäuseseite durchgeschaltet werden. Zum anderen ist aber auch eine flexiblere Beleuchtungssteuerung über die mitgelieferte Fernbedienung oder auch die Synchronisation über ein geeignetes Mainboard mit A-RGB-Anschluss möglich. Im Vergleich zu Konkurrenzlösungen wirken die dynamischen Effekte allerdings nach wie vor etwas abgehackt und nicht gerade flüssig. Die Lüftergeschwindigkeit lässt sich in drei Stufen steuern - und zwar entweder direkt am Controller oder per Fernbedienung. Allerdings bleiben die drei Lüfter auch auf unterster Stufe noch dezent hörbar und sind so nicht für ein wirklich flüsterleises System geeignet. Leider nutzt Chieftronic auch beim M2 wieder keine Standardanschlüsse. Das ist ungünstig, wenn noch Lüfter nachgerüstet oder ausgetauscht werden sollen.

Der geräumige Innenraum bietet enorm viel Platz für einen hohen Prozessorkühler und nimmt auch lange High-End-Grafikkarten auf. Beachtlich für ein Micro-ATX-Gehäuse ist auch, dass es zwei (modulare) Laufwerkskäfige gibt - und zwar einen Kombi-Käfig für 3,5- oder 2,5-Zoll-Laufwerke und einen reinen 2,5-Zoll-Käfig. Die 3,5-Zoll-Laufwerke können genauso wie die Erweiterungskarten und Seitenteile werkzeuglos montiert werden. Auch an eine Festplattenentkopplung wurde gedacht. Engmaschige Staubfilter gibt es allerdings nur für den Gehäuseboden. An Front und Deckel muss das Metallgitter allein für einen groben Staubschutz sorgen. Das I/O-Panel sitzt nach wie vor auf der rechten Frontseite in Bodennähe - eine Position, die je nach Aufstellung des Gehäuses auch sehr unpraktisch sein kann. Idealerweise stellt man das Gehäuse deshalb erhöht links von sich auf. Im Bild zeigen wir das M2 übrigens auf einer Chieftronic Halo MP-800-ARGB-Mausmatte, die wir an einem der beiden regulären A-RGB-Anschlüsse des A-RGB-Controllers angeschlossen haben.

Das Chieftronic M2 ist gegenüber dem M1 zwar das bessere Gehäuse, so manche Gelegenheit für noch weiterreichende Optimierungen hat Chieftronic aber auch ungenutzt gelassen. Naheliegend wäre z.B. noch ein Upgrade auf USB-Typ-C gewesen. Dass der Preis aktuell deutlich (um fast 40 Euro) höher ausfällt, lässt sich durch die zwei zusätzlichen Lüfter und die Optimierungen am Kühlsystem allein schwer rechtfertigen. Zumal es einen deutlich günstigeren Micro-ATX-Cube mit A-RGB-Lüftern in Form des Kolink Citadel Mesh RGB gibt. Er wird im Handel für rund 70 Euro angeboten und kann dafür z.B. auch reguläre Lüfteranschlüsse bieten. Das Chieftronic M2 punktet im Vergleich u.a. mit seinen unproblematischeren Radiatorenplätzen.

Insgesamt kann Chieftronic mit dem M2 also eine bessere Alternative zum M1 anbieten. Damit das neue Micro-ATX-Modell konkurrenzfähiger wird, sollte der Marktpreis aber noch etwas sinken. 

Positive Aspekte des Chieftronic M2:

  • gegenüber dem Vorgänger optimiertes Kühlsystem
  • drei A-RGB-Lüfter und Glasseitenteile prägen die Optik
  • ganze vier Möglichkeiten für die Beleuchtungssteuerung
  • Platz für hohe Towerkühler und lange Grafikkarten
  • 280-mm-Front- und 240-mm-Deckelradiator möglich
  • Lüfter können immerhin in drei Stufen gesteuert werden
  • modulare Laufwerkskäfige, HDD-Entkopplung, werkzeuglose Montage für 3,5-Zoll-Laufwerke und Erweiterungskarten
  • Staubfilter für Boden

Negative Aspekte des Chieftronic M2:

  • kein Standard-Lüfteranschluss, Lüftersteuerung für Standard-Lüfter nicht zu gebrauchen, Lüfter auch auf unterer Regelstufe hörbar
  • GPU-Kühlung im Vergleich zur Konkurrenz etwas schwach (wohl bedingt durch Grafikkartenausrichtung)
  • Effekte der Beleuchtung wirken abgehackt und nicht flüssig
  • Front und Deckel werden nur durch grobmaschiges Gitter vor Staub geschützt
  • maximale Netzteillänge deutlich limitiert