TEST

Fractal Design Focus 2 im Test

Hoher Airflow zum kleinen Preis? - Fazit

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Das Focus 2 ist ein etwas überraschendes Gehäuse von Fractal Design. Eigentlich hatte man mit dem Pop Air erst kürzlich einen günstigen Midi-Tower mit Meshfront und A-RGB-Lüftern auf den Markt gebracht. Das Focus 2 schlägt nun eine ganz ähnliche Richtung ein. 

Auf dem Papier zeigt sich das Focus 2 teils noch etwas besser ausgestattet. So spendiert Fractal Design ihm größere 140-mm-Lüfter. Vor allem aber ist das Focus 2 flexibler, wenn eine Wasserkühlung genutzt wird. Anders als im Pop Air kann hier auch ein 360-mm-Radiator verbaut werden. Dafür verzichtet Fractal Design auf die sonst übliche Netzteilabdeckung. Aus optischen Gründen kann man diese Entscheidung etwas bedauern. Aber zum einen erleichtert sie auch gleich noch die Netzteilmontage, und zum anderen sorgt das gewinkelte Blech am Glasseitenteil durchaus für einen gewissen Blickschutz. 

Die 140-mm-Frontlüfter machen zwar optisch mehr her, unser Testsystem wurde aber im Pop Air doch noch deutlich besser gekühlt. Beim Focus 2 macht sich hingegen der fehlende Hecklüfter negativ bemerkbar. Subjektiv empfinden wir die 120-mm-Lüfter des Pop Air heruntergeregelt zudem noch etwas leiser. Auch die Lüfter des Focus 2 können aber vergleichsweise weit heruntergeregelt werden. Mit Blick auf Größe und CPU-Kühler-/Grafikkartenkompatibilität nehmen sich Focus 2 und Pop Air wenig. Beide sind sowohl für hohe Towerkühler als auch lange High-End-Grafikkarten gut geeignet. 

Und auch sonst gibt es viele Gemeinsamkeiten. So ist USB-C zwar möglich, aber nur mit optionalem USB-C-Kabel. Beide Gehäuse bieten zudem Netzeil- und Deckelstaubfilter. Die frontal eingesaugte Luft wird aber jeweils nur durch das Frontgitter und nicht durch einen zusätzlichen Filter gereinigt. Wer noch ein oder zwei 5,25-Zoll-Laufwerke nutzen will, der kann diese nur im Pop Air verbauen. Die Beleuchtung der Frontlüfter wird wieder per Deckeltaste oder über ein geeignetes Mainboard mit A-RGB-Anschluss gesteuert. 

Im Endeffekt kann man die Entscheidung zwischen Focus 2 und Pop Air an den jeweiligen Anforderungen an die Kühlung abhängig machen. Für ein luftgekühltes System, das mit den Serien-Gehäuselüftern gekühlt werden soll, ist das Pop Air das ausgewogenere Modell. Wer Wert auf den 360-mm-Radiatorenplatz legt, der greift hingegen zum Focus 2.   

Positive Aspekte des Fractal Design Focus 2:

  • dezentes Design, zwei Farbvarianten, zwei Seitenteiloptionen
  • Platz für höhere Towerkühler und extrem lange Grafikkarten
  • ab Werk solide Kühlleistung, 3-Pin-Lüfter können weit heruntergeregelt werden
  • Beleuchtung der Frontlüfter kann über Taste im Deckel oder mit geeignetem Mainboard gesteuert werden
  • 360/280-mm-Frontradiator und 240-mm-Deckelradiator möglich
  • werkzeuglose Montage für 2,5-Zoll-Laufwerke, Rändelschrauben für die Grafikkartenmontage, Entkopplungsgummis für 3,5-Zoll-HDDs
  • entnehmbare Staubfilter für Deckel und Netzteil, an der Front zumindest eingeschränkter Staubschutz durch Mesh

Negative Aspekte des Fractal Design Focus 2:

  • werkseitig nur Frontlüfter, Kühlsystem dadurch etwas unausgewogen
  • Deckelradiator überlappt mit Mainboard
  • USB-C möglich, aber nur optional
  • keine werkzeuglose Montage für 3,5-Zoll-HDDs