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Corsair 2000D RGB Airflow im Test

Hochragendes Platzspar-Gehäuse für Mini-ITX - Fazit

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Vertikal orientierte Mini-ITX-Gehäuse sind eher selten, haben aber klare Vorzüge. Sie können mit sehr überschaubarer Grundfläche entwickelt werden und benötigen damit nur eine kleine Aufstellfläche. Gleichzeitig ist es aber auch möglich, bei entsprechender Höhe lange Grafikkarten vertikal unterzubringen. Diese beiden Vorzüge bietet auch Corsairs neues Mini-ITX-Modell 2000D RGB Airflow.

Dazu nutzt Corsair einen sehr luftigen Aufbau und montiert an der Front drei A-RGB-Lüfter vor, die das ansonsten schlichte Meshmodell deutlich auffälliger machen. Dabei nutzt Corsair nicht Lüfter mit Standarddicke, sondern schlanke und platzsparende Slim-Modelle. Ein iCUE-Controller ist genauso inklusive wie ein PWM-Hub. Damit kann die Beleuchtung über Corsairs iCUE-Software gesteuert werden. Bis zu sechs Lüfter lassen sich zusammen über einen einzelnen Lüfteranschluss steuern. Bemerkenswert für ein Mini-ITX-Gehäuse ist auch das I/O-Panel mit großzügiger Anschlussbestückung. Durch die bodennahe Position sind Tasten und Anschlüsse aber nur dann gut erreichbar, wenn das 2000D RGB Airflow erhöht aufgestellt wird. 

Ein Highlight des Gehäuses ist die Möglichkeit, seitlich einen 360-mm-Radiator montieren zu können. Wer auf die seitliche Lüfterblende verzichtet, der kann alternativ aber auch eine große Zahl an Towerkühlern verbauen. Die CPU-Kühlleistung des 2000D RGB Airflow fällt erfreulich hoch aus. Die Grafikkarte profitiert hingegen aufgrund ihrer Ausrichtung weniger vom Luftstrom der drei hochdrehenden Frontlüfter, kann sich durch die rückseitigen Luftöffnungen aber weitgehend unabhängig vom Gehäuseluftstrom kühlen. 

Die Grafikkarte darf nicht nur sehr lang ausfallen, sondern auch bis zu drei Slots belegen. An anderer Stelle spart Corsair hingegen Platz ein. So muss ein SFX- oder SFX-L-Netzteil genutzt und auf 3,5-Zoll-Laufwerke verzichtet werden. Beides sind durchaus Zugeständnisse, die bei einem platzsparenden Gehäuse sinnvoll sind. Ein effektives Kabelmanagement steht nicht zur Verfügung. Weil Corsair auf Glasseitenteile verzichtet, fällt das aber zumindest bei geschlossenem Gehäuse nicht auf. Konzeptbedingt ist zudem das Anschließen von Kabel an der Mainboardblende und der Grafikkarte etwas aufwendiger. 

Eine naheliegende Alternative zum 2000D RGB Airflow ist das bereits erwähnte Ssupd Meshlicious. Auch dieses Mini-ITX-Gehäuse ragt in die Höhe und zeigt viel Mesh. Es wurde kantiger als das 2000D RGB Airflow gestaltet, kommt dabei aber weitgehend ohne Kunststoff aus. Ssupd verzichtet anders als Corsair auf zusätzliche Staubfilter und reduziert das I/O-Panel auf einen einzigen Anschluss (USB-C). Zudem wird die Grafikkartenlänge bei vertikalem Einbau auf 33,6 cm limitiert und mit Riserkabel montiert. Sehr viel knapper geht es beim CPU-Kühler zu: Eine 3-Slot-GPU begrenzt dessen Höhe auf 73 mm, eine ebenfalls mögliche 4-Slot-GPU sogar auf nur noch 53 mm. Wasserkühlungsnutzer müssen mit einem 240/280-mm-Radiatorenplatz auskommen. Dafür ist das Ssupd Meshlicious mit 166,4 x 360 x 245 mm (B x H x T) aber auch kompakter als das 200 x 458 x 271 mm (B x H x T) große Corsair-Modell. Im Handel wird es ab etwa 120 Euro angeboten. Das liegt preislich knapp unter den rund 125 Euro, die Corsair für das 2000D Airflow ohne RGB-Lüfter aufruft. Die getestete RGB-Variante ist mit rund 170 Euro deutlich teurer, bietet aber sowohl drei A-RGB-Lüfter als auch einen iCUE-Controller. 

Eine weitere vertikal orientierte Alternative wäre NZXTs H1 V2. Dieses Modell ist aber nicht einfach nur ein Mini-ITX-Gehäuse, sondern ein aufeinander abgestimmtes Bundle aus Gehäuse, AiO-Kühlung und Netzteil. Damit ist es vor allem für Nutzer interessant, die ein erstes SFF-System aufbauen und sich die Komponentenwahl und -montage erleichtern wollen. 

Bei geringem Stellflächenbedarf kann Corsairs 2000D RGB Airflow eine beachtliche Flexibilität bieten. Gegenüber SFF-Konkurrenzmodellen punktet es aber auch mit einer umfangreichen Ausstattung bis hin zu A-RGB-Controllern, die direkt mit A-RGB-Controller und PWM-Hub kombiniert werden. Diese Kombination aus innovativem Aufbau und stimmiger Ausstattung belohnen wir mit einem Technik-Award. 

Corsair 2000D RGB Airflow

  • dank vertikaler Ausrichtung nur kleine Stellfläche nötig
  • luftiger Aufbau mit viel Mesh und drei vormontierte A-RGB-Lüfter mit breitem Regelbereich
  • effektive CPU-Kühlung
  • Platz für eine leistungsstarke High-End-Grafikkarte und einen moderat hohen Towerkühler (bei Verzicht auf seitliche Lüfterblende)
  • 360-mm-Radiatorenplatz für ein Mini-ITX-Gehäuse bemerkenswert
  • praktischer PWM-Hub und A-RGB-Controller für je sechs Lüfter vormontiert
  • gut bestücktes I/O-Panel
  • Staubgitter hinter den Meshflächen und an der Rückwand

  • Grafikkarte profitiert aufgrund der Ausrichtung wenig vom Gehäuseairflow
  • kein wirkliches Kabelmanagement
  • Tasten und I/O-Panel sehr bodennah und damit ungünstig platziert, wenn das Gehäuse auf dem Fußboden steht
  • Anschlüsse von Mainboard und Grafikkarte zeigen nach unten, Kabel sind deshalb aufwändiger anzuschließen/abzuziehen