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be quiet! hat sich mit seinem neuen Flaggschiff-Gehäuse Zeit gelassen. Aber das Warten hat sich gelohnt: Das Dark Base Pro 901 bietet viele spezielle Merkmale der Vorgänger, kann aber mit frischem Design und einer ganzen Reihe von Verbesserungen und neuen Features aufwarten. Dabei beeindruckt einmal mehr, wie komplex und durchdacht das Gehäuse ist.
Die vielleicht wichtigste Modernisierungsmaßnahme ist dabei die Möglichkeit, dass das Dark Base Pro 901 wahlweise als Silentgehäuse oder als luftiges Meshgehäuse genutzt werden kann. Ob man Front und Deckel geschlossen und mit Schalldämmmatten nutzt oder stattdessen die Meshelemente einsetzt, wirkt sich auf die Temperaturen und in geringerem Umfang auch auf die Lautstärke aus. Mit Meshfront kann das Dark Base Pro 901 problemlos mit High-Airflow-Gehäusen mithalten - und das bei vollwertigem Staubschutz. Während andere Gehäusehersteller oft möglichst günstige Gehäuselüfter verbauen, wird das Dark Base Pro 901 mit drei Premiumlüftern ausgeliefert. Die Silent Wings 4 140mm PWM decken einen breiten Drehzahlbereich ab und können absolut flüsterleise betrieben werden.
Die meisten Nutzer werden aktuell für Lüfter- und Beleuchtungssteuerung auf die Möglichkeiten des Mainboards setzen. be quiet! bietet beim Dark Base Pro 901 aber weiterhin eine Lüfter- und Beleuchtungssteuerung an. Beide wurden überzeugend umgesetzt. be quiet! nutzt druckempfindliche Touchflächen und illustriert anschaulich, welche Lüfterstufe bzw. welcher Beleuchtungsmodus aktiv ist. Die Lüftersteuerung bietet fünf sinnvoll abgestimmte Regelstufen und die Beleuchtungssteuerung sorgt dafür, dass man die beiden bestens integrierten A-RGB-Streifen sehr schnell anpassen kann. Die Steuerung über das Mainboard kann allerdings nach wie vor ihre Vorteile haben - so können Lüfter dabei nach Regelkurven gesteuert und die Beleuchtung noch feiner angepasst werden. Es ist aber klar ein Pluspunkt, dass der Nutzer selbst entscheiden kann, ob er die eleganten Steuerungsmöglichkeiten des Gehäuses oder die Steuerung über das Mainboard wählt. Dazu trumpft das Dark Base Pro 901 mit einem üppig bestückten I/O-Panel auf, dass sogar beleuchtet wird und kann zudem eine integrierte Ladefläche für kabelloses Laden bieten.
Der modulare Innenraum ist auch beim neuen be quiet!-Flaggschiff wieder eine bemerkenswerte Stärke. Der Nutzer hat die Wahl, ob er ihn z.B. für Radiatoren oder zahlreiche Laufwerksplätze nutzt. Es ist nur etwas bedauerlich, dass nur zwei der sieben möglichen Laufwerkskäfige mitgeliefert werden. Der Rest muss bei Bedarf noch als optionales Zubehör erworben werden. Noch ungewöhnlicher ist der herausnehmbare Mainboardtray. Dank des neuen Schienensystems kann er sehr einfach herausgenommen werden. Das Umrüsten auf invertiertes Layout ist nach wie vor etwas aufwändiger, aber treibt das Thema Modularität eben auch auf die Spitze.
Preislich spielt das über 300 Euro teure Dark Base Pro 901 in der Oberklasse mit. Dort trifft es auf Modelle wie das NZXT H9 Elite. Das gläserne NZXT-Modell zeigt deutlich mehr von der verbauten Hardware, ist aber wesentlich weniger flexibel. So nimmt es maximal 360-mm-Radiatoren auf und kann vor allem nicht so frei an die jeweiligen Nutzeransprüche angepasst werden wie das be quiet!-Modell. Eine deutlich günstigere E-ATX-Option mit 420-mm-Radiatorenplatz ist beispielsweise das Phanteks Eclipse G500A Performance. Dank vier vormontierter 140-mm-Lüfter und der Meshfront kühlt es ab Werk ähnlich gut. Das 150-Euro-Modell ist damit eine attraktive Alternative für preisbewusste Nutzer, die auf den flexiblen Innenraum, die diversen Zusatzfeatures und die teils hochwertigere Materialwahl beim Dark Base Pro 901 verzichten können.
be quiet! hat mit dem Dark Base Pro 901 ein besonders ausgeklügeltes Oberklassegehäuse entwickelt. Es lässt sich extrem flexibel an unterschiedliche Nutzeransprüche anpassen und kann so wahlweise Silent- oder High-Airflow-Gehäuse sein, eine leistungsstarke Wasserkühlung oder eine ganze Armada an Festplatten aufnehmen. Dazu lässt sich der Mainboardträger nicht nur einfach entnehmen, sondern sogar invertiert montieren. Das Dark Base Pro 901 wirkt dank der Alu-Flächen edel und punktet zudem mit besonderen Features wie der kabellosen Lademöglichkeit, beleuchteten Anschlüssen und Lüfter- und Beleuchtungssteuerung mit Touch-Flächen. Unseren Excellent-Hardware-Award hat es sich damit redlich verdient.
- großzügiges und extrem flexibles Gehäuse, selbst der Mainboardträger ist modular und kann invertiert montiert werden
- wirkt äußerlich durch gebürstetes Aluminium edel, gelungen integrierte A-RGB-Beleuchtung mit Streifen an der Front
- überzeugende, fünfstufige Lüftersteuerung und A-RGB-Steuerung, jeweils mit Touchbedienung
- ab Werk mit drei hochwertigen Premiumlüftern bestückt, hohe Kühlleistung und sehr leiser Betrieb möglich
- insgesamt elf Lüfterplätze, von denen acht für 140-mm-Lüfter geeignet sind
- drei 360-mm-Radiatorenplätze und immerhin ein 420-mm-Radiatorenplatz
- Front und Deckel wahlweise geschlossen und mit Schalldämmmatten oder offen mit Mesh nutzbar
- üppig bestücktes I/O-Panel mit beleuchteten Anschlüssen, dahinter Fläche für das kabellose Laden von Mobilgeräten (mit 15 W)
- überzeugendes Kabelmanagement
- entnehmbare Staubfilter für Front und Boden
- gut als Storage-Gehäuse geeignet (mit optionalem Zubehör)
- Grafikkartenstütze inklusive, vertikale Grafikkartenmontage möglich (mit optionalem Riserkabel)
- nur zwei der sieben möglichen Laufwerkskäfige sind inklusive, der Rest optionales Zubehör
- keine Staubfilter für Seite und Deckel (allerdings nur bedingt relevant)