TEST

Fractal Design Mood im Test

Säulenförmiges Mini-ITX-Gehäuse erinnert an Regallautsprecher - Fazit

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Mit dem Mood will Fractal Design für gute Stimmung sorgen - vielleicht auch bei Mitbewohnern, die einem brachialen Gaming-Gehäuse z.B. im Wohnzimmer nichts abgewinnen können. Das Mood benötigt hingegen nur eine sehr überschaubare Stellfläche und zeigt mit seinem Stoffbezug ein Design, das eher an einen Lautsprecher als an ein übliches PC-Gehäuse erinnert. Damit dürfte es optisch gut in viele Wohnzimmer passen. 

Ab Werk sorgt ein großer 180-mm-Lüfter im Deckel für die Kühlung des Innenraums. Die Lüfterdrehzahl wirkt sich sehr deutlich auf die Kühlleistung aus. Bei hoher Abwärme ist also auch mit einer entsprechenden Lautstärke zu rechnen. Im Alltagsbetrieb kann der Lüfter aber weit heruntergeregelt und recht leise betrieben werden. Fractal Design hat aber nicht nur einen sehr großen Lüfter verbauen können, sondern auch dafür gesorgt, dass eine AiO-Kühlung mit 240- oder 280-mm-Radiator verbaut werden kann.

Das ist auch deshalb praktisch, weil man bei Luftkühlern auf Top-Blow-Kühler oder kompakte Towerkühler mit kleinem Lüfter beschränkt ist. Wer einen Dual-Radiator verbauen möchte, muss dafür aber den einzigen 3,5-Zoll-Laufwerksplatz opfern. Generell sollte man mit einigen Kompromissen rechnen: Einer der beiden 2,5-Zoll-Laufwerksträger kann z.B. nur genutzt werden, wenn man dafür auf den Deckellüfter verzichtet. Sinnvoll für ein Gehäuse dieser Größe ist die Beschränkung auf SFX- und SFX-L-Netzteile. In der Grafikkartenkammer kann eine schlanke Dual-Slot-Grafikkarte mit bis zu 32,5 cm verbaut werden.

Direkte Konkurrenz für das Mood sind andere vertikal orientierte Mini-ITX-Gehäuse. Als letztes Modell dieser Art haben wir das Corsair 2000D RGB Airflow getestet. Corsair setzt optisch vor allem auf Metallgitter und A-RGB-Lüfter. Das Corsairmodell ist etwas höher und tiefer, aber schmaler als das Mood. Corsair ermöglicht die Montage eines 360-mm-Radiators und einer bis zu 36,5 cm langen Triple-Slot-Grafikkarte. Bei der Grafikkartenkühlung ist das Mood allerdings werkseitig leistungsstärker. Verzichtet man auf die seitliche Lüfterblende, dann nimmt das 2000D RGB Airflow auch etwas höhere CPU-Kühler (bis etwa 14 cm) auf. Man muss allerdings ohne 3,5-Zoll-Laufwerksplatz auskommen. Corsair verzichtet auf ein Riserkabel, die Grafikkarte kann direkt in den PCIe-Slot gesteckt werden. Bei beiden Gehäusen muss man damit leben, dass Kabel an der I/O-Blende des Mainboards und an der Grafikkarte unter dem Gehäuse angeschlossen werden. Das 2000D RGB Airflow kostet rund 130 Euro und das lüfterlose 2000D Airflow ist sogar für unter 100 Euro zu haben - Corsairs vertikale Mini-ITX-Gehäuse ist also deutlich günstiger als das Mood.

Man muss beim Fractal Design Mood zwar mit einigen Einschränkungen bei der Komponententwahl leben, dafür benötigt das Mini-ITX-Gehäuse aber auch nur eine sehr überschaubare Stellfläche. Einzigartig wird es letztlich durch den Stoffbezug, der sich über drei Seiten zieht. Gerade wenn Gehäuse mit klassischer Metallhülle aus optischen Gründen ausscheiden, kann die Stunde des Moods schlagen. Für das innovative Design verdient es sich den Hardwareluxx Technik-Award.


Fractal Design Mood

  • wohnzimmertaugliches Format und Design, benötigt dank der vertikalen Orientierung nur kleine Stellfläche
  • 180-mm-Lüfter im Deckel kann auf höherer Drehzahl für effektive Kühlung sorgen, aber auch weit heruntergeregelt werden
  • 240/280-mm-Radiatorenplatz
  • bis zu drei Laufwerksplätze (in der Praxis aber selten alle verfügbar)
  • gute Zugänglichkeit von vier Seiten gegeben
  • I/O-Panel mit USB-C

  • deutliche Einschränkungen bei der CPU-Kühlerhöhe und den Grafikkartendimensionen (bedingt durch die Gehäusegröße)
  • einige Nutzungsmöglichkeiten schließen einander aus (z.B. 3,5-Zoll-Laufwerk/Dual-Radiator)
  • Kabel müssen unter dem Gehäuse angeschlossen werden
  • kein wirkliches Kabelmanagement (aber diverse Fixierungspunkte)