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Die Auswahl an Showgehäusen ist groß. Viele Hersteller wie Lian Li, Corsair oder Hyte decken dieses Segment schon länger und oft auch mit gleich mit mehreren Modellen ab. be quiet! kommt also etwas spät zur Party. Dafür kann das Light Base 900 FX aber auch einige Party Tricks bieten, die es von anderen Gehäusen mit Panoramablick absetzen.
Dazu gehört vor allem die enorme Flexibilität, die das Gehäuse bieten kann. Zum einen ist der Innenraum überaus großzügig und kann dabei sogar drei 360- bzw. zwei 420-mm-Radiatorenplätze bereitstellen. Zum anderen lässt sich das Gehäuse aber auch äußerlich sehr schnell drastisch verwandeln. Weil Deckel und Boden praktisch identisch sind, können die Standfüße in wenigen Sekunden aus dem Boden herausgedreht und am Deckel montiert werden. Dreht man das Gehäuse dann um, hat man ein invertiertes Layout - und das ohne zeitraubenden Umbauten im Innenraum.
Die Standfüße lassen sich aber auch am Stahlseitenteil montieren. Damit wird das Light Base 900 FX dann zu einem horizontal orientierten Modell. Diese Aufstellung benötigt zwar die größte Stellfläche, hat aber den Reiz, dass man von oben auf die Hardware schauen kann und dass die LED-Streifen an allen drei Seiten gut sichtbar sind. Die Herstellerhinweise zum sorgsamen Umgang mit den Kunststoff-Standfüßen sollte man ernst nehmen. Uns ist es selbst passiert, dass wir einen der Füße nicht optimal ausgerichtet hatten, mit zu viel Kraft drehen wollten und dabei einen Teil des Fußes verdreht haben. Es wäre also durchaus praktisch, wenn be quiet! Ersatz-Standfüße beilegen würde oder Ersatzteile anbieten könnte.
Egal für welche Aufstellung man sich entscheidet: Man profitiert immer vom geräumigen Innenraum und nutzerfreundlichen Lösungen wie dem gut erreichbaren I/O-Panel, dem konsequenten Staubschutz mit entnehmbaren Staubfiltern, dem gelungenen Kabelmanagement (bzw. der Unterstützung für Mainboard mit rückseitigen Anschlüssen) oder auch den PWM-Hubs und A-RGB-Controllern. Die vier Gehäuselüfter können so einfach über einen PWM-Anschluss gesteuert werden. Die Beleuchtung lässt sich direkt über eine Taste an der Front oder auch über ein Mainboard mit A-RGB-Anschluss steuern.
Die vier Light Wings 140mm PWM-Lüfter ergänzen sehr gut die Optik der umlaufenden Leuchtstreifen. Die Kühlperformance liegt zwar unter der von Airflow-Gehäusen mit Meshfront und hochdrehenden Lüftern. Für ein Showgehäuse mit Glasfront kühlt das Light Base 900 FX trotz der moderaten Maximaldrehzahl aber recht effektiv. Die Lüfter können zudem sehr weit heruntergeregelt und flüsterleise betrieben werden. Bei Bedarf lassen sich noch bis zu sechs Lüfter am Boden und unter dem Deckel nachrüsten.
Andere Showgehäuse sind zwar in aller Regel nicht so wandelbar wie das Light Base 900 FX, haben dafür teils aber andere Vorteile. Das Lian Li O11 Vision erlaubt so den Blick in den Innenraum nicht nur durch Front und Seitenteil, sondern zusätzlich auch noch durch einen Glasdeckel. Der Alu-Streifen neben dem Glas wirkt zudem edler als die Kunststoffelemente des be quiet!-Gehäuses. Lian Li-Modell ist etwas platzsparender als das Light Base 900 FX, dadurch aber auch nicht ganz so flexibel. Im Handel wird es deutlich günstiger angeboten. Allerdings liefert Lian Li dieses Gehäuse lüfterlos aus, sodass die Kosten für geeignete Lüfter noch hinzukommen.
Eine Alternative, die wie das Light Base 900 FX Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen unterstützt, wäre das Corsair 6500X. Eine Besonderheit bei diesem Modell sind optionale Zierstreifen, die es selbst mit Holzoptik gibt. Im Corsair-Modell muss man auf 420-mm-Radiatoren verzichten. Wie bei be quiet! gibt es eine lüfterlose Variante und das 6500X RGB als Alternative mit RGB-Lüftern. Bei diesen drei Lüftern setzt Corsair auf sein hauseigenes iCUE LINK-Ökosystem. Mit einem Preis von rund 265 Euro ist das 6500X RGB allerdings noch teurer als das Light Base 900 FX.
be quiet! gelingt mit dem Light Base 900 FX ein zwar später, aber umso beachtlicherer Einstieg ins Segment der Showgehäuse. Es wird besonders konsequent beleuchtet und setzt sowohl bei den Platzverhältnissen im Innenraum als auch mit den drei unterschiedlichen Aufstellmöglichkeiten und dem blitzschnellen Wechsel zwischen ihnen Maßstäbe. Damit verdient sich das Light Base 900 FX unseren Excellent-Hardware-Award.
- extrem schneller Wechsel zwischen drei Aufstellmöglichkeiten
- konsequentes Lichtdesign mit LED-Streifen und vier A-RGB-Lüftern
- Platz für die höchsten Towerkühler und die längsten Grafikkarten
- drei 360- bzw. zwei 420-mm-Radiatorenplätz
- für ein Showgehäuse solide Kühlleistung ab Werk, Lüfter können sehr leise betrieben werden
- konsequenter Staubschutz
- überzeugendes Kabelmanagement und Unterstützung für Asus BTF, MSI Project Zero und Gigabyte Project Stealth
- zeitgemäßes I/O-Panel, das unabhängig von der gewählten Aufstellungsvariante gut erreichbar ist
- werkzeuglose Erweiterungskartenmontage, (einfache) Entkopplung für das 3,5-Zoll-Laufwerk
- Grafikkartenstütze
- A-RGB-Controller und PWM-Hub
- Kunststoffstandfüße könnten robuster sein
- Laufwerkskäfig muss für Zugriff auf Laufwerksschubladen erst ausgebaut werden; volle Laufwerkskapazität erst mit optionalem Zubehör