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Für die schnellste und zugleich leiseste GeForce GTX 780 Ti hat es bei der Gainward GeForce GTX 780 Ti Phantom nicht gereicht. Die Gigabyte GeForce GTX 780 Ti GHz Edition bleibt nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis die leistungsfähigere und zugleich leisere Grafikkarte. Besonders groß sind die Unterschiede jedoch nicht. In unseren Benchmarks sortiert sich die Phantom unterhalb der Gigabyte-Konkurrenz ein, bleibt dafür aber mit großem Abstand stets vor der NVIDIA-Vorlage. Dies ist der werksseitigen Übertaktung und dem hohen Boost-Takt geschuldet. Ab Werk rechnet die Gainward GeForce GTX 780 Ti Phantom mit einem Basis- und Boost-Takt von 980 bzw. 1.046 MHz. In der Praxis waren Taktraten von etwa 1.100 bis 1.124 MHz möglich. Einzig der 3.072 MB große GDDR5-Videospeicher musste sich mit seinen gewohnten 1.750 MHz begnügen.
Zu gefallen weiß der Phantom-Kühler vor allem im normalen Windows-Betrieb. Hier säuselt er mit einem Schalldruck von 38,3 dB(A) angenehm laufruhig vor sich hin und ist nicht aus dem geschlossenen Testsystem herauszuhören. Obendrein verharrt der Grafikprozessor bei einer Temperatur von kühlen 32 °C. Unter Last drehen die drei 75-mm-Lüfter, die sich zwischen dem PCB und den zahlreichen Aluminiumfinnen verstecken, deutlich auf. Die Geräuschkulisse stieg auf 52,2 dB(A) deutlich an und überholte damit nicht nur die Gigabyte-Karte, sondern leider auch das Referenzlayout von NVIDIA. Dafür blieb der Chip mit 78 °C vergleichsweise kühl. Mittels Feintuning an der Lüftersteuerung wäre noch etwas herauszuholen.
Auch im Overclocking-Test musste sich unser Testmuster dem Gigabyte-Modell geschlagen geben, konnte aber ebenfalls die 1,1-GHz-Marke knacken. Chip und Speicher rechneten während unserer Overclocking-Tests mit 1.102 respektive 1.922 MHz stabil - ein Plus von 122 bzw. 172 MHz. Die Leistung stieg damit noch einmal deutlich an. Etwas Federn lassen muss Gainwards neueste Phantom auch bei der Leistungsaufnahme, die aufgrund der deutlichen Taktsteigerung etwas höher ausfällt. Bis zu 414,9 Watt zog unser Testsystem aus der Steckdose und damit etwa sieben Watt mehr als die Referenz.
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Beim Lieferumfang beschränkt sich Gainward leider nur auf das Nötigste und gibt seiner GeForce GTX 780 Ti Phantom lediglich alle nötigen Adapter für die Videoausgänge und die Stromversorgung der Grafikkarte mit auf den Weg. Der obligatorische Quick-Start-Guide samt Treiber-CD findet sich ebenfalls mit im Karton. Dank NVIDIA gibt es im Rahmen des "Piraten, Helden und Spione"-Pakets drei aktuelle Spielekracher kostenlos mit dazu, jedoch muss die Grafikkarte dann bei einem der teilnehmenden Händler erworben werden.
Preislich bezahlt man für den Phantom-Kühler, das überarbeitete PCB und die höheren Taktraten etwa 70 Euro mehr als für die aktuell günstigste GeForce GTX 780 Ti. Im Vergleich zur Gigabyte GeForce GTX 780 Ti GHz Edition sind das etwa 25 Euro weniger. Die Gainward GeForce GTX 780 Ti Phantom zählt mit einem Preis von 629 Euro zu den Premium-Karten und bietet deutlich mehr als die Konkurrenz mit Standard-Kühler und nur werksseitiger Übertaktung.
Positive Aspekte der Gainawrd GeForce GTX 780 Ti Phantom:
- Im 2D-Betrieb nahezu unhörbar
- Hohe Taktraten ab Werk
- Gutes Overclocking-Potential
Negative Aspekte der Gainward GeForce GTX 780 Ti Phantom:
- Im 3D-Betrieb etwas zu laut
- Hoher Aufpreis
Alternativen? Hier wäre in erster Linie die Gigabyte GeForce GTX 780 Ti GHz Edition zu nennen. Gegen einen Aufpreis von rund 25 Euro erhält man eine etwas schnellere und zugleich leisere Grafikkarte. Gleiches gilt für die Inno3D iChill GeForce GTX 780 Ti HerculeZ X3 Ultra, wobei ein noch höherer Aufpreis zu berappen wäre. Wer Geld sparen, sich nicht mit dem Referenzkühler begnügen möchte und mit etwas weniger Leistung zufrieden ist, greift besser zur GeForce GTX 780 Phantom. Sie liefert in Sachen Lautstärke ein besseres Bild als die hier getestete Ti-Version ab.
Persönliche Meinung
Die Gainward GeForce GTX 780 Ti Phantom ist zwar nicht der schnellste, leiseste und kühlste Ableger unter den GeForce-GTX-780-Ti-Grafikkarten, dafür geht man beim Kühlsystem aber auch einen anderen Weg als die meisten anderen Hersteller. Der Phantom-Kühler gehört mit seinem Konzept meiner Meinung nach zu den interessantesten Modellen, die es aktuell auf dem Markt gibt. Jedoch ist das Betriebsgeräusch deutlich lauter, als wir es bislang von den Phantom-Grafikkarten gewohnt sind. Der Kühler scheint so langsam an seine Grenzen zu kommen. Jedoch darf man nicht vergessen, dass sich die GeForce GTX 780 Ti zu den aktuell schnellsten Grafikkarten gesellt und keine einfachen Aufgaben an das Kühlsystem stellt. (Andreas Stegmüller)
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