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Fünf Modelle der Radeon R9 280 im Test - Fazit

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Der Blick ist von den meisten Lesern und auch der Presse meist auf den High-End-Markt gerichtet, doch den Umsatz machen die Hersteller nicht mit Karten, die 500 Euro und mehr kosten, sondern in der preisbewussten Mittelklasse. Hier scheint AMD mit seinen zahlreichen Karten der R9- und R7-Serie gut aufgestellt, doch vielleicht ist es schon etwas zu viel Auswahl. Den Fokus richten wir daher auf die Radeon R9 280 und hier auf die Modelle von ASUS, HIS, PowerColor und Sapphire. Das, was AMD und seine Partner heute als Mittelklasse verkaufen, war bis vor 1 1/2 Jahren noch im High-End-Segment zu suchen. Dieses Recycling kann man nun gut oder schlecht finden - es bleibt aber auch die Wahl es so hinzunehmen, wie es ist. Wer eben nicht 400 bis 500 Euro und mehr ausgeben möchte, den interessiert es vielleicht auch weniger wie alt die GPU bereits ist und wie viele Namen der Hersteller ihr schon gegeben hat.

Das nun folgende Fazit wollen wir in zwei Bereich aufteilen: Leistung und Kühlung.

Schaut man sich nur die gebotene Leistung an, so ist der Sieger in diesem Vergleich schnell ausgemacht. Die ASUS Radeon R9 280 DirectCU II Top liefert den höchsten GPU-Takt, den sie auch durchgängig einhalten kann. Allerdings beträgt das Leistungsplus gegenüber der Referenzversion nur etwa fünf Prozent und eben diesen Vorsprung sehen wir auch in den Benchmarks. Ob die Leistung damit ein entscheidender Faktor für den Kauf eines bestimmten Modells sein kann, bleibt eine Frage, die nur der potenzielle Käufer beantworten kann. Die PowerColor Radeon R9 280 TurboDuo ist ihr mit dem zweitschnellsten Takt aber dicht auf den Fersen.

Die nur geringe Übertaktung der Modelle von HIS (Radeon R9 280 IceQ OC und Radeon R9 280 IceQ X2 OC) und Sapphire Radeon R9 280 Dual-X OC rechtfertigen eigentlich eine Bewertung in dieser Hinsicht nicht. Mit jedem anderen beliebigen Modell wäre dies auch möglich - dies gilt allerdings auch für die Karten von ASUS und PowerColor.

Die getesteten Modelle der Radeon R9 280

Die getesteten Modelle der Radeon R9 280

Bei der Kühlung sind vor allem die Lautstärke und die Temperaturen interessant. Im Bereich der Lautstärke punkten kann vor allem die HIS Radeon R9 280 IceQ OC. Hier spielt wohl auch der Radiallüfter eine Rolle, der sowohl im Idle- wie auch Last-Betrieb für Bestwerte (34,1 bzw. 38,1 dB(A)) sorgt. Allerdings hat es auch Sapphire mit der Radeon R9 280 Dual-X OC mit BIOS-Update geschafft die Lüfter ruhiger zu bekommen. Um den Vergleich zum Sieger bei der Lautstärke herzustellen, seien die 34,6 dB(A) der HIS Radeon R9 280 IceQ X2 OC als lauteste Karte im Idle-Betrieb ebenso genannt wie die 40,4 dB(A) der Sapphire Radeon R9 280 Dual-X OC unter Last. Bei den Temperaturen ebenfalls an der Spitze zu finden ist wieder die HIS Radeon R9 280 IceQ OC. Da wir an dieser Stelle aber einen besonderen Fokus auf die Last-Temperatur werfen, sei auch die ASUS Radeon R9 280 DirectCU II Top genannt, die ebenfalls auf 74 °C kommt. Wir sind hier also noch weit von eventuellen Temperaturgrenzen entfernt, die verhindern könnten, dass eine Karte ihre maximale Leistung nicht abrufen kann.

Kaum Unterschiede gibt es für den Stromverbrauch zwischen den einzelnen Modellen. Sicher, eine Differenz von 24 Watt zwischen der sparsamsten und verbrauchsstärksten Radeon R9 280 sind nicht zu verachten, allerdings muss auch die gebotene Leistung mit in diese Berechnung einbezogen werden. Ein Effizienz-Wunder werden die Karten dieser Modellreihe nicht mehr werden. Hier bleibt nur die Gerüchte bezüglich der möglichen "Tonga"-GPU-Reihe abzuwarten, die besonders in diesem Punkt einen großen Schritt in die richtige Richtung machen soll.

Preislich gesehen sind die Unterschiede der einzelnen Modelle sehr gering. Zwischen 175 und 180 Euro kosten die Karten bei Verfassen dieses Artikels. So bleiben eigentlich nur noch die Fragen nach Kühlung und Leistung. Erstere Frage lässt sich ganz klar mit der HIS Radeon R9 280 IceQ OC beantworten. Der Radiallüfter ist leise und kühlt sehr gut. Zudem sorgt er auch noch dafür, dass die Abwärme aus dem PC-Gehäuse geblasen wird. Wer Wert auf die beste Performance legt, der sollte zur ASUS Radeon R9 280 DirectCU II Top greifen. Die Kompromisse bei der Kühlung sind dabei nur sehr gering.

Alternativen? Bereits mehrfach angesprochen haben wir die Problematik der vielen Modelle innerhalb der Radeon-R7 und R9-Serie. Dies führt auch dazu, dass die preislichen Unterschiede zwischen einem höherwertigen Modell meist nur sehr gering sind. Dem hat AMD vor kurzem aber einen Riegel vorgeschoben und die Preise angepasst. So kostet die günstigste Radeon R9 280 175 Euro, während eine Radeon R9 280X erst bei 220 Euro startet. Eine GeForce GTX 770 ist mit 250 Euro ebenfalls weitaus teurer. 

 

Persönliche Meinung

Wer aktuell nach einer guten Grafikkarte für 1.080p-Gaming sucht, der ist bei den Modellen der Radeon R9 280 nicht ganz schlecht aufgehoben. Durch die kürzlich durchgeführte Preissenkung hat AMD die Karten noch einmal etwas attraktiver gemacht. Wer allerdings noch ein paar Monate warten kann, der darf sich auch gerne gedulden und auf die nächste GPU-Generation warten. Allzu lange dürfte sich AMD damit nicht mehr Zeit lassen. (Andreas Schilling)

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