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Zweimal GeForce GTX 960 von Gigabyte im Test - Fazit

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Auch wenn 2015 sicher das Jahr des UltraHD/4K-Gamings werden wird, so gehört der Massenmarkt nicht den Grafikkarten für 500 Euro und mehr. Gespielt wird noch immer in der Mehrzahl in Auflösungen rund um 1.080p. Dies ist auch der Bereich für Grafikkarten, in dem AMD und NVIDIA ihren größten Umsatz machen und umso wichtiger ist es letztendlich auch für die Hersteller hier gut vertreten zu sein. Bei bisher sechs getesteten Modellen der GeForce GTX 960 waren die unterschiedlichen Ansprüche der Modelle deutlich zu erkennen. Das eine Mal stand die maximale Performance im Fokus, ein anderes Mal eine möglichst leise Kühlung. Natürlich auch im Angebot zu finden sind Karten, die alles gleichzeitig sein wollen, aber nichts davon wirklich erreichen und denen es damit eigentlich an Kaufargumenten fehlt.

Bei Gigabyte will man mit gleich drei Modellen der GeForce GTX 960 ein möglichst breites Spektrum abdecken. Da wäre das Mini-ITX-Modell, dass auch in kompaktesten Systemen noch Platz findet. Leider konnten wir uns dieses nicht anschauen und konzentrieren uns stattdessen auf die übrigen beiden.

Gigabyte GeForce GTX 960 Gaming G1

Gigabyte GeForce GTX 960 G1 Gaming

Die Gigabyte GeForce GTX 960 G1 Gaming soll die Speerspitze darstellen, was sich vor allem auf die Performance bezieht. Doch gerade hier muss die Karte gegen einige Mitkonkurrenten zurückstecken. Gleich mehrere Modelle sind teilweise deutlich schneller, sodass der aufgrund des Auftretens erwartete Anspruch bei weitem nicht erfüllt werden kann. Anders gesagt: Gigabyte lässt einiges an Potenzial liegen, denn die Kühlung und auch die Dimensionierung der Karte ließen einen deutlich höheren Takt zu, wie unser OC-Test auch zeigt. Auf die grundsätzliche Auslegen einer Mittelklasse-Grafikkarten hat dieser Rückstand bei der werksseitigen Übertaktung natürlich keinen großen Einfluss.

Der Stromverbrauch liegt im Rahmen der gebotenen Leistung und ist der Karte daher nicht negativ anzukreiden. Schon etwas anders sieht dies bei der Lautstärke aus. Gigabyte lässt die Karte erst ab einer GPU-Temperatur von 35 °C ihre drei Lüfter abschalten, was dazu führt, dass sich die Lüfter selbst nach Beenden der Last noch eine lange Zeit weiter drehen. Hier hätte ein früheres Abschalten sicherlich dazu führen können, dass die Karte etwas besser dasteht. Auf der anderen Seiten beginnen die Lüfter deutlich zu früh mit ihrer Arbeit. Ab 45 °C nehmen sie diese auf, was an dieser Stelle bedeutet, dass bereits eine kurze und moderate Last dazu ausreicht, dass die Lüfter sich drehen, während Konkurrenzmodelle hier noch völlig passiv arbeiten. Das enge Temperaturfenster von 10 °C ist dabei weniger das Problem, eine Verschiebung desselbigen auf 45 - 55 °C wäre Gigabyte aber anzuraten. Recht gut gefallen hat uns die im Verhältnis niedrigen Last-Lautstärke.

Es gibt also einige Punkte bei der Gigabyte GeForce GTX 960 G1 Gaming auszusetzen, was aber vor allem damit zusammenhängt, dass Gigabyte seinem eigenen Anspruch an dieses Modell nicht gerecht wird. Ein Kühler, der für eine Abwärme von 450 Watt vorgesehen ist, muss dann auch einfach auf einer Karte sitzen, die mit die höchsten Taktraten des entsprechenden Modells bietet. Dafür darf dann auch gerne ein etwas höherer Preis verlangt werden, da ein Großteil der Kundschaft sich entweder so oder so für das günstigste Modell entscheidet oder auch gerne bereit ist 10 Euro mehr auszugeben, wenn der dafür die schnellste Karte bekommt. Mit einem Preis von derzeit 222 Euro bewegt man sich ohnehin im oberen Preisbereich für diese Karte.

Gigabyte GeForce GTX 960 WindForce 2X OC

Gigabyte GeForce GTX 960 WindForce 2X OC

Schon eher in das Bild einer ausgewogenen Mittelklasse-Grafikkarte passt die Gigabyte GeForce GTX 960 WindForce 2X OC. Die Kühlung ist in ihren Dimensionen deutlich zurückgenommen, was der Leistung aber nur geringfügig einen Abbruch tut, denn sie liegt nur knapp hinter dem Gaming-G1-Modell. Ein 1.080p-Gaming ist problemlos möglich und als GeForce GTX 960 liefert die Karte in etwa genau die Leistung, die auch von ihr verlangt wird. Zzukünftige Titel aber dürften für jede GeForce GTX 960 eine Herausforderung sein.

Beim Stromverbrauch gibt es keinerlei Besonderheiten zur GeForce GTX 960 WindForce 2X OC zu erwähnen. Auch die Temperaturen bewegen sich in einem üblichen Rahmen und sorgen damit weder für negative noch besonders positive Eindrücke. Bei der Lautstärke aber verzichtet Gigabyte auf ein Abschalten der Lüfter und gehört damit zu den wenigen Herstellern, die das auf einem ihrer Modelle nicht anbieten. Offensichtlich will man aber neben der Taktung auch für andere Unterscheidungsmerkmale zwischen der G1 Gaming und WindForce 2X OC sorgen. Ob dies in Anbetracht der geringen Leistungsaufnahme im Idle-Betrieb aber noch zeitgemäß ist, halten wir für fraglich.

Unaufgeregt - so könnte das Fazit zur Gigabyte GeForce GTX 960 WindForce 2X OC in einem Wort lauten. Für einen Preis von etwa 205 Euro darf man an dieser Stelle wohl auch nicht mehr erwarten, zumindest wenn es ein Modell der GeForce GTX 960 sein soll.

Alternativen? Alternativen sind reichlich vorhanden. Bereits ein kurzer Blick in unsere bisherigen beiden Artikel (fünf Modelle im Launch-Artikel und eine weitere Grafikakrte von ASUS) machen die breite Spanne deutlich. Aber auch AMD ist mit der Radeon R9 280 und 285 in diesem Marktsegment nicht schlecht aufgestellt und bietet sogar eine ähnliche Leistung für etwas weniger Geld.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (31) VGWort