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Drei Custom-Modelle der GeForce GTX 1060 im Test - Fazit

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Weder die ZOTAC GeForce GTX 1060 AMP! Edition, noch die Gigabyte GeForce GTX 1060 G1 Gaming oder die Inno3D iChill GeForce GTX 1060 X3 leisten sich einen groben Patzer. Alle Karten sind im Leerlauf dank Lüfter-Abschaltung völlig lautlos, unter Volllast noch immer sehr leise und dank höherer Taktraten auch schneller als die Founders Edition von NVIDIA und das zum nahezu gleichen Preis. Jede Karte hat ihre Vorzüge in einem anderen Teilbereich – hier das passende Modell zu finden, ist nicht ganz leicht.

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Das Kühlmonster mit hohen Taktraten

Wer Wert auf niedrige Temperaturen legt und gerne über das Seitenfenster seine dicke Grafikkarte zur Schau stellt, der ist bei der Inno3D iChill GeForce GTX 1060 X3 am besten aufgehoben. Dank des mächtigen 2,5-Slot-Kühlers mit seinen fünf dicken Kupfer-Heatpipes und den drei 92-mm-Lüftern, bleibt die Karte selbst unter Volllast und an heißen Sommertagen angenehm kühl. Sie ist die Karte des Testfeldes mit den niedrigsten Temperaturen. Die gute Kühlung hat zudem zur Folge, dass der GP106-Chip sehr hoch boostet. Trotz der auf dem Papier geringeren Taktraten gegenüber dem Gigabyte-Modell, liefert sich die Inno3D-Karte ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der G1 Gaming und erreicht ohne manuelle Übertaktung einen Boost-Takt von satten 2.052 MHz, wenngleich dieser nicht in allen Benchmarks erreicht wird. Spätestens beim Speichertakt spielt die iChill-Karte aber ganz oben mit. Inno3D ist einer der wenigen Hersteller, der bereits ab Werk an der Taktschraube des Videospeichers dreht. Trotz der kühlen Temperaturen bleibt die Karte mit rund 40 dB(A) angenehm laufruhig.

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Inno3D iChill GeForce GTX 1060 X3

Hervorzuheben ist außerdem der Lieferumfang. Denn obwohl die Inno3D iChill GeForce GTX 1060 X3 mit einem Preis von 309 Euro das günstigste Modell im Test ist, kann sich der Packungsinhalt sehen lassen. Neben einer Schnellstartanleitung und einer Treiber-CD gibt es auch die Vollversion für Futuremarks 3DMark und VRMark mit dazu. Damit kann die Performance der neuen Grafikkarte gleich ausgetestet werden. 

Der kleine Kampfzwerg

Im wahrsten Sinne des Wortes ein kleiner Kampfzwerg ist die ZOTAC GeForce GTX 1060 AMP! Edition. Sie fällt nicht nur deutlich kürzer aus als die Founders Edition und die beiden anderen Testkarten unseres Roundups, sondern besitzt mit zwei Slots auch die übliche Bauhöhe. Trotzdem zählt sie die vollen 1.280 Shadereinheiten und den 6 GB großen GDDR5-Videospeicher, welcher über ein 192 Bit breites Interface anbindet. Natürlich kommt auch sie mit einer werksseitigen Übertaktung daher, welche allerdings nicht ganz so aggressiv gestaltet ist, wie noch bei den Modellen von Gigabyte und Inno3D. Wer jedoch selbst Hand anlegt, der kann die Karte noch ordentlich übertakten. In unserem Test erreichten wir einen Boost-Takt von satten 2.052 MHz und damit die prozentual gesehen höchste Taktsteigerung.

Im Hinblick auf die Größe der Grafikkarte ist die ZOTAC GeForce GTX 1070 AMP! Edition eine der wenigen Karten, die mit zwei 90-mm-Lüftern ausgestattet ist. Die meisten anderen Karten müssen hier mit einem einzigen Lüfter vorliebnehmen oder aber sind in Sachen Durchmesser deutlich kleiner. Damit katapultiert sich die Karte bei der Geräuschkulisse auf den ersten Platz. Sie ist leiser als 40 dB(A) und leiser als so manch andere High-End- bzw. Mittelklasse-Grafikkarte. Die niedrige Geräuschkulisse erkauft sich ZOTAC allerdings mit höheren Temperaturen als die Konkurrenz. Unser Testmuster erreicht wie die Founders Edition von NVIDIA bis zu 78 °C. Ans Temperatur-Limit stößt die Karte damit allerdings noch nicht.

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ZOTAC GeForce GTX 1060 AMP! Edition

All das gibt es derzeit schon für 319 Euro. Damit bewegt sich die ZOTAC GeForce GtX 1060 AMP! Edition auf dem Niveau der Founders Edition und ist leicht teurer als das Modell von Inno3D.

Guter Allrounder

Wie schon in unserem Roundup zur NVIDIA GeForce GTX 1070 erweist sich die G1 Gaming von Gigabyte auch hier wieder als guter Allrounder. Ihr Kühlsystem ist nicht ganz so mächtig wie das der Inno3D iChill GeForce GTX 1060 X3, aber doch deutlich größer als das der ZOTAC GeForce GTX 1060 AMP! Edition. Das spiegelt sich in der Kühlleistung wieder. Sie bewegt sich mit etwa 68 °C zwischen den beiden Modellen. Bei der Lautstärke ist der 3D-Beschleuniger allerdings ein klein wenig lauter, mit unter 41 dB(A) aber noch immer sehr leise. In Sachen Overclocking erreicht unser Testmuster den absolut gesehen höchsten Takt und durchbricht die 2,0-GHz-Marke mit 2.088 MHz spielend. Doch schon ab Werk ist die Gigabyte GeForce GTX 1060 G1 Gaming eine der Schnellsten – sie liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Ableger von Inno3D. 

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Gigabyte GeForce GTX 1060 G1 Gaming

Preislich muss man auch für die Gigabyte GeForce GTX 1060 G1 Gaming 319 Euro einplanen.

 

Persönliche Meinung

Die NVIDIA GeForce GTX 1060 ist ein kleines Powerhouse – unglaublich wie viel Leistung aus der kleinen Grafikkarte herauskommt, vor allem wenn man sich die ZOTAC GeForce GTX 1060 AMP! Edition anschaut. Für knapp 320 Euro gibt es die Leistung einer NVIDIA GeForce GTX 980 mit deutlich besseren Effizienz. AMD kann hier nicht ganz mithalten und auch die ersten Partnerkarten dürften sich preislich vermutlich auf dem gleichen Niveau einfinden. Für AMD wird es nicht leicht werden. Ambitionierte Spieler und VR-Verfechter treffen mit allen drei Karten eine sehr gute Wahl. (Andreas Stegmüller)