Werbung
Einige Funktionen der professionellen Variante wollen wir uns auch noch anschauen. Erst vor wenigen Wochen startete AMD hier eine entsprechende Initiative. Die Supercomputing Conference 2016 nutzt AMD zur Vorstellung der Radeon Open Compute Platform oder kurz ROCm. Sie soll Basis für moderne Heterogeneous-HPC-Strukturen im Zusammenspiel mit HSA (Hyper Scale Accelerator) für Großprojekte sein.
AMD sieht vier Bausteine für ROCm vor. Da wäre zunächst der sogenannte Graphics Core Next Headless Linux 64 Bit Treiber. Damit umschreibt AMD eine bereits angekündigte Entwicklung bei den Linux-Treibern, die eine geringe Latenz, weniger Overhead und damit schnelleres HSA für die diskrete GPU ermöglichen sollen. Die Ansätze hinsichtlich des Zugriffs auf die Ressourcen der Hardware sind mit denen moderner Grafik-APIs Mantle und DirectX 12 vergleichbar. Ein zweiter wichtiger Faktor ist die Unterstützung und Anpassung der Compiler auf die eigene Hardware. Auch hierzu präsentierte AMD vor genau einem Jahr bereits erste Ansätze – den Heterogenious Compute Compiler. Dabei handelt es sich um einen Open-Source-Compiler für C++, der Code für GPUs zusammenstellen soll. Unter anderem wird damit der sogenannte HIP realisiert. Dabei handelt es sich um einen Konverter, der CUDA-Code zu C++ konvertiert, der dann auch auf AMD-GPUs ausgeführt werden kann.
Die dritte Komponente ist die Integration weiterer und neuer HSA-Strukturen in Hard- und Software. Inzwischen wird HSA sowohl von den GPUs wie auch den APUs vollständig unterstützt, spielt aber noch immer keine allzu große Rolle im GPU-Compute-Segment. Dies soll sich durch eine tiefergehende Integration jedoch ändern. Vierter Punkt ist das Angebot an Open-Source-Tools, Programmen und Bibliotheken, die einen freien und einfachen Zugang gewährleisten sollen.
Um im professionellen Bereich besser Fuß fassen zu können, muss AMD eine breitere Unterstützung für die in diesem Segment verwendete Software bieten. Dazu gehört ein Prorenderer, der als Plugin in Programmen wie Autodesk 3DS Max, Rhino, Maxon Cinema 4D, Solidworks, Autodesk Maya oder Blender läuft. Durch die Überführung von Desktop-Technologien in den professionellen Bereich sollen außerdem diese Nutzer von der Entwicklung profitieren. Dazu gehören Technologien wie FreeSync, DirectGMA und Vulkan.
Eine regelmäßige und damit verlässliche Aktualisierung des Treibers ist aber ebenso wichtig wie die Einführung neuer Funktionen. Daher will AMD an jedem vierten Donnerstag eines Quartals eine neue Version der Radeon Pro Software Crimson ReLive Edition veröffentlichen. Um eine möglichst fehlerfreie Software abliefern zu können, will AMD die Anstrengungen beim Testen erhöhen.
Neben den neuen Funktionen will AMD mit der Radeon Pro Software Crimson ReLive Edition auch die Leistung im Zusammenspiel mit der neuen Hardware (FirePro- und Radeon-Pro-WX-Serie) verbessert haben.