TEST

Unter Wasser gesetzt

Caseking KingMod Radeon RX Vega 56 im Test - Fazit

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Eine Grafikkarte profitiert immer von einer besseren Kühlung. Die aktuell von AMD und NVIDIA implementierten Boost-Mechanismen arbeiten mit mehreren Parametern, von denen einige direkt von der GPU-Temperatur abhängig sind. Die Temperatur selbst spielt dabei die wichtigste Rolle und oft genug sehen wir Karten, die am Temperatur-Limit arbeiten und deren Takt durch diesen Umstand limitiert wird. Eine niedrige GPU-Temperatur sorgt aber auch für geringere Leckströme und letztendlich ist eine geringere Spannung notwendig als bei einer höheren GPU-Temperatur.

Eine Custom-Wasserkühlung wie auf der Caseking KingMod Radeon RX Vega 56 bietet auch noch einige Vorteile gegenüber einer AiO-Lösung. Diese decken meist nur die GPU ab, nicht aber weitere Komponenten auf dem PCB. Ein Full-Cover-Waterblock kann kann zudem eine deutlich höhere Abwärme abführen. Eine solche Custom-Wasserkühlung kann zudem erweitert werden – selbst bei der KingMod-Variante mit dazugehöriger Pumpe ist dies möglich. Je nach Abwärme muss allerdings ein anderer Radiator eingesetzt werden. Die Flexibilität ist allerdings vorhanden. Der Haken an der Sache ist sicherlich der Preis. Fast 1.000 Euro werden für die KingMod Radeon RX Vega 56 fällig. Mit anderen Modellen lässt sich dies natürlich nicht mehr vergleichen oder preislich rechtfertigen, man sollte dies dann eher als Investition in einen weiteren Ausbau dieser Kühlung sehen. Alle von Caseking verwendeten Komponenten können natürlich auch eigens angeschafft und verbaut werden. Caseking übernimmt beim KingMod-Modell den Zusammenbau, sorgt für eine einwandfreie Verarbeitung und bietet eine Garantie auf das Produkt. Den damit verbundenen Aufpreis sind einige bereit zu zahlen.

Hinsichtlich der Leistung bietet die Caseking KingMod Radeon RX Vega 56 von Hause aus zunächst einmal keinen Mehrwert. Der Besitzer einer solchen Karte sollte sich mit der Hardware auch beschäftigen – sprich per Software mit Takt und Spannung spielen. Wir haben dies getan und drei Settings durch den kompletten Benchmark-Parcours gejagt. Der KingMod Radeon RX Vega 56 gelingt es damit die Radeon RX Vega 64 in der Referenzversion meist hinter sich zu lassen. Die GeForce GTX 1070 wird natürlich ebenfalls in ihre Schranken verwiesen. Die Wasserkühlung, die niedrigen Temperaturen und das damit verbundene Potenzial für ein Leistungsplus heben die Radeon RX Vega 56 auf ein neues Niveau. Die ohnehin von vielen und auch uns als die bessere Radeon-RX-Vega-Karte eingeschätzte Karte, kann ihre Stärken voll ausspielen. Die Leistungsaufnahme steigt allerdings ebenfalls deutlich und offenbar haben wir kein so gutes Modell der Radeon RX Vega 56 erwischt, wie dies bei unserem initialen Undervolting-Test der Fall war.

In jüngster Vergangenheit haben wir uns bereits KingMod-Karten der GeForce GTX 1080 und GeForce GTX 1080 Ti angeschaut. Diese konnten sich aufgrund der verbesserten Kühlung immer die Performance-Krone aufsetzen. Das gelingt der KingMod Radeon RX Vega 56 natürlich nicht, dafür bietet die Vega-GPU keine ausreichend schnelle Basis. Dem Spaßfaktor an einer wassergekühlten Karte tut dies natürlich keinerlei Abbruch. Die Leistungsreserven werden durch die Wasserkühlung erweitert, der Spielraum für Takt und Spannung ebenso und dies ermöglicht eben entweder die Optimierung auf eine möglichst hohe Leistung oder aber man versucht den optimalen Punkt aus Takt und Spannung zu finden, der eine Radeon RX Vega 56 auch sehr effizient machen kann.

Positive Aspekte der Caseking KingMod Radeon RX Vega 56:

  • WQHD und FHD problemlos spielbar
  • 8 GB HBM2
  • Vega-GPU mit neuen Technologien wie HBM2, HBCC, Rapid Packed Math, etc.
  • Radeon Chill und verschiedene Leistungsprofile mit Wasserkühlung mit höheren Potenzial
  • mit entsprechender Pumpe und Radiator nahezu lautlos

Negative Aspekte der Caseking KingMod Radeon RX Vega 56:

  • Aufpreis gegenüber den Einzelkomponenten
  • hoher Preis

Persönliche Meinung

Immer dann, wenn wir eine solche Custom-Wasserkühlung auf eine Grafikkarte schrauben oder eine solche Karte bespielen dürfen, kommt der Spieltrieb des Redakteurs zum Vorschein. Einmal mehr kann ich nur betonen, dass der Redakteurs-Alltag durch eine solche Karte dankbar aufgelockert wird, denn damit sind wir in der Lage das nahezu volle Potenzial einer Grafikkarte auszuschöpfen. Es geht also nicht mehr nur darum, die Karte einzustecken und die Benchmarks laufen zu lassen, sondern auch darum, die Karte zu tunen, denn nur dann kann sie die volle Leistung entfalten. Dass wir eine solche Karte noch testen können, bevor es überhaupt die Custom-Modelle der verschiedenen Hersteller gibt, wird es diesen extrem schwer machen zu überzeugen. (Andreas Schilling)

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