TEST

Unter Wasser gesetzt

Caseking KingMod Radeon RX Vega 56 im Test

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Auch wenn sie sicherlich kein voller Erfolg ist, so hat AMD mit der Radeon-RX-Vega-Serie wieder auf sich aufmerksam gemacht und verkauft derzeit auch jede einzelne Karte, die in den Handel gelangt. Bisher wird aber ausschließlich die Referenzversion von AMD angeboten. Custom-Karten sind noch nicht am Markt, wenngleich ASUS mit der ROG Strix Radeon Vega 64 OC Edition eine solche vorgestellt hat und wir diese auch schon testen konnten. Wenn es also keine Custom-Modelle gibt, warum dann nicht selbst eines entwickeln? Caseking verkauft bereits KingMod-Varianten diverser Grafikkarten und wir können uns nun die Caseking KingMod Radeon RX Vega 56 mit Custom-Loop-Wasserkühlung anschauen.

Zunächst ein paar Worte zur Vega-Generation von AMD: Die Radeon RX Vega 64 und Vega 56 sind zwei lang erwartete Projekte von AMD und entsprechend groß war auch das Interesse zum Start. In unserem gewohnt ausführlichen Launch-Artikel haben wir uns der Vega-Architektur in aller Ausführlichkeit gewidmet. Hinzu kamen Sondertests für den High Bandwidth Memory Controller, das Kryptomining und das Overclocking. Auf sehr viel Interesse sind aber auch unsere Undervolting-Tests beider Karten gestoßen.

Das Zusammenspiel aus guter Kühlung und dem Taktverhalten der Karten ist bei NVIDIA ebenso wichtig wie auch bei AMD. Eine reduzierte GPU-Temperatur bedeutet auch geringere Leckströme, was letztendlich bei gleicher Spannung einen höheren Takt möglich macht. Bisher gibt es aber keine Varianten der Radeon RX Vega 64 und Radeon RX Vega 56 mit vormontierter Wasserkühlung, überhaupt sind Custom-Modelle noch gar nicht vorhanden. Caseking bietet sogenannte KingMod-Varianten einiger Karten an und schnallt auf diese einen Full-Cover-Wasserkühler aus dem Hause EKWB. Der Wasserkreislauf wird durch eine Pumpe mit integriertem Ausgleichsbehälter bewegt. Hinzu kommt ein 240er Radiator mit zwei 120-mm-Lüftern. Die von uns getestete Caseking KingMod Radeon RX Vega 56 kostet 990,90 Euro und ist natürlich direkt bei Caseking erhältlich.

Caseking verwendet für die Karte eine Referenzversion der Radeon RX Vega 56 bzw. deren PCB. Die Spannungsversorgung ist mehr als ausreichend und schon recht ideal bestückt. Viel besser kann man es aus dieser Sicht also nicht machen. Das Gesamtpaket besteht demzufolge aus:

  • AMD Radeon RX Vega 56 (Referenzversion)
  • EKWB EK-FC Radeon Vega Acetal
  • EKWB EK-FC Radeon Vega Backplate
  • MagiCool Slim Radiator 16 FPI
  • Scythe Slip Stream SY1225SL12LM-P Lüfter, PWM - 120mm
  • EKWB EK-XRES 100 DDC 3.2 PWM Elite - inkl. Pumpe
  • EKWB EK-Ekoolant EVO Premix
  • Thermal Grizzly Hydronaut Wärmeleitpaste

Alle Komponenten sind fertig montiert. Es muss nur der Molex-Anschluss für die Stromversorgung der Pumpe, ein passender Lüfteranschluss für das Auslesen der Drehzahl der Pumpe sowie ein weiterer 4-Pin-Lüfteranschluss für die beiden Lüfter angeschlossen werden und schon kann es losgehen. Zuvor muss natürlich der richtige Platz für den Radiator und die Pumpe in Gehäuse gefunden werden. Je nach Größe keine leichte Aufgabe. Nun aber zur Caseking KingMod Radeon RX Vega 56. Wie immer beginnen wir den Test mit der Betrachtung der technischen Daten.

Die technischen Daten der Caseking KingMod Radeon RX Vega 56 in der Übersicht
Modell: Caseking KingMod Radeon RX Vega 56
Straßenpreis: 990,90 Euro
Webseite: www.caseking.de
Technische Daten
GPU: Vega 10
Fertigung: 14 nm
Transistoren: 12,5 Milliarden
GPU-Takt (Basis): 1.156 MHz
GPU-Takt (Boost): 1.590 MHz

Speichertakt:

800 MHz
Speichertyp: HBM2
Speichergröße: 8 GB
Speicherinterface: 2.048 Bit
Bandbreite: 410 GB/s
DirectX-Version: 12_1
Shadereinheiten: 3.584
Textureinheiten: 224
ROPs: 64
Typische Boardpower: 210 W
SLI/CrossFire CrossFire

Caseking liefert die Karte mit den Standardtaktraten aus. Für die Radeon RX Vega 56 bedeutet dies einen Basistakt von 1.156 MHz und einen Boosttakt von 1.590 MHz. Die 8 GB HBM2 werden mit 800 MHz getaktet. In diesen Standardeinstellungen ist ein Betrieb einer solchen Karte natürlich nicht sinnvoll. Wir haben also versucht das Maximum aus der Karte herauszuholen, ohne dabei den Verbrauch bis ins Unendliche zu treiben. In gewisser Weise haben wir uns an unserem Undervolting-Artikel orientiert, wenngleich die Ergegbisse abweichen können.

Zunächst einmal wollten wir aber keinerlei Einschränkungen durch das Power-Limit der GPU sehen und haben daher auf dem primären BIOS die Turbo-Einstellung gewählt, die 190 W nur für die GPU freigibt. Dies ist nicht mit der typischen Boardpower zu verwechseln, die mit 210 W angegeben wird und auch den HBM2 und die weiteren Komponenten auf dem PCB mit einbezieht.

Der GPU-Screenshots bestätigt die technischen Daten der Caseking KingMod Radeon RX Vega 56 noch einmal. Hier sehen wir die Werte vor dem Overclocking. Nun aber wollen wir mit dem erhöhten Power-Limit das Maximum der Karte ausloten. Letztendlich erreicht haben wir einen stabilen GPU-Takt von 1.655 MHz bei einer Spannung von 1,1 V. Den HBM2 haben wir dabei mit 1.000 MHz betrieben. Auch möglich war ein Takt von 1.600 MHz bei 0,9 V und 900 MHz für den HBM2 sowie 1.750 MHz bei 1,2 V und wieder 1.000 MHz für den HBM2. Wir haben alle drei Werte mit in die Diagramme aufgenommen und die Karte in diesen Einstellungen durch den kompletten Benchmark-Parcours geschickt. Bei den Temperaturen gab es geringe Unterschiede, daher nebem wir in der Tabelle die 1.655 MHz bei 1,1 V auf.

Gegenüberstellung von Temperatur und Takt
Spiel Temperatur Takt
The Witcher 3: Wild Hunt 46 °C 1.655 MHz
Rise of the Tomb Raider 46 °C 1.655MHz
Hitman 46 °C 1.655 MHz
Far Cry Primal 46 °C 1.655 MHz
DiRT Rallye 46 °C 1.655 MHz
Anno 2205 46 °C 1.655 MHz
The Division 46 °C 1.655 MHz
Fallout 4 46 °C 1.655 MHz
DOOM 46 °C 1.655 MHz

Auf der folgenden Seite schauen wir uns die Karte etwas genauer an.

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