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Zweifache Polaris-Neuauflage

Zwei Radeon RX 590 im Test - Fazit

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Zwischen der Radeon RX 580 und der Radeon RX Vega 56 ist eine große Lücke vorhanden, die AMD preislich aktuell nicht bedient. Stattdessen kann sich hier NVIDIA mit der GeForce GTX 1060 austoben und greift fleißig Stückzahlen in der lukrativen Mittelklasse ab. Der Konkurrent ist also ausgemacht: AMDs Boardpartner kämpfen mit ihren Modelle der Radeon RX 590 gegen NVIDIAs GeForce GTX 1060.

Sowohl die PowerColor Radeon RX 590 Red Devil als auch die XFX Radeon RX 590 Fatboy OC+ takten nahezu identisch und daher ist auch die Leistung gleichwertig. Bei einem geplanten Preis von 300 Euro sind die Karten in der Lage FHD mit fast allen Details darzustellen – in QHD muss hier und da auf eine Detailstufe verzichtet werden.

Die Benchmarks rücken die XFX Radeon RX 590 Fatboy OC+ und PowerColor Radeon RX 590 Red Devil in die von AMD geplante Lücke. Je nach Grafikengine, verwendeter Grafik-API und den Einstellungen erreichen die Modelle der Radeon RX 590 aber nicht das Ziel die GeForce GTX 1060 klar zu schlagen. Vergleicht man die Leistung einer Radeon RX 590 mit der Radeon RX 580, können die Boardpartner hier teilweise deutlich höhere Boost-Taktraten anbieten. Dies ist natürlich auch ein wenig davon abhängig, ob man die Referenzwerte einer Radeon RX 580 als Basis heranzieht oder aber auch hier übertaktete Modelle betrachtet. Unsere Benchmarks zeigen eine breite Spanne an Leistungsunterschieden zwischen diesen Modellen. Von wenige Prozentpunkten bis hin zu etwas mehr als 20 %.

Hinsichtlich der Lautstärke gilt es zu differenzieren. Beide Karten sind in der Lage, ihre Lüfter im Idle-Betrieb anzuhalten. Dazu muss nur der BIOS-Schalter auf die entsprechende Stellung, entweder OC oder Silent, gestellt werden. Im Falle der PowerColor Radeon RX 590 Red Devil bedeutet dies eine Reduzierung des Boost-Taktes um 30 MHz. Dafür arbeitet dieses Modell auch im OC-Mode mit extrem niedrigen Temperaturen. Der Red-Devil-Kühler scheint mit der Abwärme keinerlei Probleme zu haben. Die XFX Radeon RX 590 Fatboy OC+ lässt ihre GPU deutlich wärmer werden, ist dafür aber auch etwas leiser. Groß ist der Unterschied in der Lautstärke aber nicht. Gleiches gilt auch für die Leistungsaufnahme der Karten.

Keinen großen Sprung machen beide Karten im Overclocking-Test. Viel Potenzial ist hier nicht vorhanden, zumal die Karten mit 1.580 MHz bereits sehr hoch takten. Eine PowerColor Radeon RX 580 Red Devil Golden Sample, eines der schnellsten Modelle dieser Klasse, kommt auf 1.425 MHz – die Radeon RX 590 taktet also 11 % höher. Entsprechend gering dürfte das Overclocking-Potenzial sein – was unser Test auch zeigt.

Die XFX Radeon RX 590 Fatboy OC+ wird bei Mindfactory für 259 Euro zu haben sein. Der gleiche Shop verlangt für die PowerColor Radeon RX 590 Red Devil 289 Euro – beides recht aggressive Preise, welche die Karten in einen extrem interessanten Preisbereich rücken.

PowerColor legt der Radeon RX 590 Red Devil noch ein Game-Bundle bei. Dabei handelt es sich um die drei Titel Resident Evil 2, Devil May Cry 5 und The Division 2 – nicht zwangsläufig ein Mehrwert für den Käufer, aber zumindest erwähnen wollten wir das Angebot. Das Bundle wird beim Kauf der Karte von verschiedenen Online-Shops hinzugefügt. Ob und welche dies aus Deutschland sind, wissen wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht.

Positive Aspekte der PowerColor Radeon RX 590 Red Devil:

  • ausreichende Leistung für QHD
  • gutes Preis/Leistungsverhältnis
  • Abschalten der Lüfter im Silent-BIOS
  • niedrige GPU-Temperaturen
  • Abschalten der LED-Beleuchtung manuell möglich

Negative Aspekte der PowerColor Radeon RX 590 Red Devil:

  • relativ hohe Leistungsaufnahme
  • unter Last etwas zu laut

Positive Aspekte der XFX Radeon RX 590 Fatboy OC+:

  • ausreichende Leistung für QHD
  • gutes Preis/Leistungsverhältnis
  • Abschalten der Lüfter im Idle-Betrieb

Negative Aspekte der XFX Radeon RX 590 Fatboy OC+:

  • etwas zu hohe GPU-Temperaturen
  • relativ hohe Leistungsaufnahme