TEST

Ohne RTX, DLSS und Ti

Die GeForce GTX 1660 im Test - Fazit

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Mit der GeForce GTX 1660 zieht NVIDIA die Turing-Generation weiter in das untere Preissegment. Soll die GeForce GTX 1660 Ti den Preisbereich ab etwa 300 Euro (inzwischen auch leicht darunter) abdecken, orientiert sich die GeForce GTX 1660 ab einem Preis von 225 Euro. Natürlich wird es wieder darauf ankommen, für welches Modell man sich entscheidet, losgehen soll es aber ab 225 Euro, wenngleich es auch Modelle für 250 Euro und mehr geben wird.

Sollte die GeForce GTX 1660 Ti bereits der nominelle Nachfolger der GeForce GTX 1060 sein, liegt die GeForce GTX 1660 natürlich deutlich näher dran. Dennoch verwendet NVIDIA mit der TU116-GPU mit 1.408 Shadereinheiten eine deutlich größere Ausbaustufe, als bei der GeForce GTX 1060 mit GP106 und 1.280 Shadereinheiten. Parallelen gibt es beim Speicherinterface und dem Speichertyp selbst. Hier sind sich die GeForce GTX 1060 und GeForce GTX 1660 sehr ähnlich. Auf den ersten Blick ist die GeForce GTX 1660 auch der Ti-Variante sehr ähnlich – immerhin sprechen wir von 1.408 zu 1.536 Shadereinheiten. Allerdings sorgt NVIDIA durch die Verwendung von GDDR5-Speicher für eine gewisse Differenzierung der beiden Modelle.

Die von uns getestete EVGA GeForce GTX 1660 XC Ultra landet hinsichtlich der Leistung 5 bis 15 % über einer Radeon RX 580 oder GeForce GTX 1060. Dies ist natürlich extrem vom jeweiligen Benchmark bzw. dem jeweiligen Spiel abhängig. Eine GeForce GTX 1660 Ti liegt 10 bis 15 % vor der Non-Ti-Variante. Im Vergleich zu den vorherigen GPU-Generationen kann die GeForce GTX 1660 eine GeForce GTX 980 (Ti) schlagen, die Ende 2014 und Mitte 2015 mit 550 bis 750 Euro starteten. High-End-Maxwell wird also vom Einsteiger-Turing geschlagen.

Die kleineren Turing-Modelle müssen ohne die Tensor und RT Cores auskommen und bieten daher auch nicht die RTX- und DLSS-Funktionalität. Dennoch gibt es einige Verbesserungen in der Turing-Architektur im Bereich der Shader. Neu ist unter anderem das NVIDIA Adaptive Shading, welches derzeit aber nur in Wolfenstein II: The New Colossus zum Einsatz kommt und welches wir uns bereits angeschaut haben. Eine Abschätzung der kleinen Turing-Chips aufgrund des unerwartet großen Dies haben wir ebenfalls bereits vorgenommen.

Die EVGA GeForce GTX 1660 XC Ultra scheint, ohne weitere Vergleiche zu haben, bereits eine sehr gute Umsetzung der GeForce GTX 1660 zu sein. Die Temperaturen bleiben niedrig und sogar nur knapp über der Einschalttemperatur der semipassiven Kühlung. Damit einher gehen niedrige Werte für die Lautstärke und auch die Leistungsaufnahme bleibt, wie zu erwarten war, niedrig. NVIDIA hat die Effizienz der kleinen Turing-Chips im Vergleich zur Pascal-Generation noch einmal steigern können. Damit ist die EVGA GeForce GTX 1660 XC Ultra ein sehr rundes Angebot – wenn der Preis nicht währe, denn EVGA ruft für das von uns getestete Modell 265 Euro auf. Damit rückt eine günstige GeForce GTX 1660 Ti in Reichweite. Eine GeForce GTX 1660 zum Preis von 225 Euro hingegen ist ein mehr als faires Angebot.

Der Marktstart der GeForce GTX 1660 erfolgt am morgigen Freitag, den 15. März. Dann sollten die diversen Händler auch die entsprechenden Karten verfügbar haben.

Preislich ist die Radeon RX 590 der direkte Gegenspieler zur GeForce GTX 1660. Hinsichtlich der Leistung wird die AMD-Konkurrenz aber geschlagen. Eine Radeon RX 580 ist bereits ab 165 Euro zu haben und damit könnte AMD für preisbewusste Käufer noch immer das bessere Angebot darstellen. Wer aber etwa 200 Euro für seine Grafikkarte ausgeben möchte, sollte das Leistungsplus für zusätzliche 20 Euro für eine GeForce GTX 1660 mitnehmen. Was im Zusammenhang mit den günstigen Turing-Karten auch noch erwähnten werden sollte, ist die Tatsache, dass NVIDIA mit dem aktuellen Treiber auch FreeSync-Monitore mit aktiver Bildsynchronisation ansprechen kann. Auch hier spielt eine gewisse Sensitivität des Käufers für günstige Preise sicherlich eine Rolle. Kaum jemand möchte gleich viel oder sogar mehr für einen G-Sync-Monitor ausgeben, wie er schon für die Grafikkarte investieren musste.

Es dürfte klar sein, wohin die Reise geht: Mit der GeForce-GTX-16-Serie wird NVIDIA nach und nach die bisherigen Pascal-Vorgänger ablösen und dem Käufer dann früher oder später keine Wahl mehr lassen, ob es nun eine neue Turing-Karte oder der Vorgänger sein soll. Das Leistungsplus einer GeForce GTX 1660 Ti gegenüber der GeForce GTX 1060 ist ordentlich, eine GeForce GTX 1660 stellt eine günstigere Alternative dar. Da viele potenzielle Käufer aber mindestens eine GPU-Generation überspringen, ist eine GeForce GTX 960 ebenfalls als Maßstab heranzuziehen und auch wenn wir keine aktuellen Benchmarks mit dieser Karte haben, so dürfte eine GeForce GTX 1660 (Ti) in vielen Fällen mehr als doppelt so schnell sein, wie die gut vier Jahre alten Maxwell-Karten.

Positive Aspekte der EVGA GeForce GTX 1660 XC Ultra:

  • für 1080p mehr als ausreichende Leistung
  • 1440p mit Einschränkungen ebenfalls möglich
  • semi-passive Kühlung
  • niedrige Temperaturen und Lautstärke
  • niedrige Leistungsaufnahme

Negative Aspekte der EVGA GeForce GTX 1660 XC Ultra:

  • 6 GB Grafikspeicher können knapp werden
  • beschränkte Ausstattung bei den Display-Ausgängen
  • etwas zu teuer