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Für die Hersteller wird es zunehmend schwieriger, sich hinsichtlich der Leistung zu differenzieren. Viele Karten bieten ein standardmäßiges Power-Limit von 300 W und aufgrund der Funktionsweise des Boost-Mechanismus landen sie damit auch alle auf einem ähnlichen Leistungsniveau. Da wir schon zahlreiche Karten mit einem Power-Limit von 300 W getestet haben, hat es uns auch nicht verwundert, dass sich die ZOTAC Gaming GeForce RTX 2080 Ti ArcticStorm in diesem Bereich bewegte.
Die ZOTAC Gaming GeForce RTX 2080 Ti ArcticStorm bezieht ihre Vorteile aus dem Umstand, dass der Fullcover-Wasserkühler für niedrigere Temperaturen sorgt. Die Tatsache, dass der Wasserkühler bereits auf der Karte verbaut ist, soll Kunden ansprechen, die keine eigenhändige Montage vornehmen wollen. Die nicht erlöschende Garantie ist hingegen kein Pro-Argument für eine solche Karte, da die meisten Hersteller einen Wechsel des Kühlers erlauben.
Kommen wir nun aber zu den wichtigen Fakten zur Karte: Ohne jegliches Zutun des Nutzers erreicht die ZOTAC Gaming GeForce RTX 2080 Ti ArcticStorm eine Leistung, die einer jeden High-End-Variante der GeForce RTX 2080 Ti entspricht, da das Power-Limit auf 300 W begrenzt ist. Aus einer anderen Sichtweise lässt sich allerdings sagen, dass die Arcticstorm dies ohne die sonst übliche Geräuschkulisse leisten kann. Die ZOTAC Gaming GeForce RTX 2080 Ti ArcticStorm gehört damit zu den ab Werk schnellsten Karten.
Während wir die Karte in der Lautstärke entkoppelt von den restlichen Komponenten als lautlos ansehen, messen wir für die Leistungsaufnahme die für das Power-Limit von 300 W üblichen Werte. Hier sticht die ZOTAC Gaming GeForce RTX 2080 Ti ArcticStorm weder positiv noch negativ hervor. Bei den Temperaturen lässt sich festhalten, dass die Temperaturen stark von den restlichen Komponenten der Wasserkühlung abhängig sind, wir mit 55 °C aber den niedrigsten Wert für eine GeForce RTX 2080 Ti gemessen haben. Es gibt aber sicherlich Wasserkühler und Kühlkreisläufe, die hier noch niedrigere Werte erreichen.
Auch für das Overclocking lässt sich eine künstliche Beschränkung festhalten, denn die 330 W Power-Limit erreicht die Karte spielend und es hätte ihr ein höheres Limit deutlich besser gestanden. Warum andere Hersteller sich hier bis 380 oder gar 400 W trauen, ZOTAC aber bereits bei 330 W Schluss macht, erschließt sich uns nur teilweise. Laut PCI-Express-Spezifikation könnten 375 W (2x 150 W per 8-Pin und 1x 75 W über den Steckplatz) an die Karte herangeführt werden. ZOTAC argumentiert mit 2x 130 W per 8-Pin und 1x 75 über den Steckplatz, also maximal möglichen 345 W, aber auch diese nutzt man nicht aus.
Ein höheres Power-Limit ist die Grundvoraussetzung für eine höhere Leistung der Turing-Karten. Mit den maximal möglichen 330 W können wir der ZOTAC Gaming GeForce RTX 2080 Ti ArcticStorm zwar ein kleines Plus entlocken, das Potenzial wäre aber vielleicht noch höher.
Bleibt noch die Frage nach einer preislichen Einordnung. Für eine ZOTAC Gaming GeForce RTX 2080 Ti ArcticStorm müssen etwa 1.680 Euro auf den Tisch gelegt werden. Eine GeForce RTX 2080 Ti kostet mit Referenz-PCB und einer OC-GPU, sprich dem TU102-300A, derzeit 1.200 Euro. Der dazugehörige Wasserkühler kostet noch einmal 130 bis 150 Euro und die restlichen Komponenten der Wasserkühlung müssen in beiden Fällen vorhanden sein. Die Verwendung einer Karte mit dem Referenz-PCB würde die Möglichkeit eröffnen, das Power-Limit auf 380 W zu erhöhen, was das Leistungspotenzial noch einmal deutlich steigert. Man muss sich den Aufpreis der ZOTAC Gaming GeForce RTX 2080 Ti ArcticStorm von rund 300 Euro also anderweitig begründen, um so viel Geld über den Tisch wandern zu lassen.
Positive Aspekte der ZOTAC Gaming GeForce RTX 2080 Ti ArcticStorm:
- niedrige Temperaturen durch den vormontierten Wasserkühler
- hohe Grundleistung
- verbesserte Spannungsversorgung
- RTX- und NGX-Funktionen bieten in Zukunft Zusatzeffekte in der Darstellung
- schicke Optik mit den RGB-Elementen
- Spannungsmesspunkte
Negative Aspekte der ZOTAC Gaming GeForce RTX 2080 Ti ArcticStorm:
- hoher Preis
- RTX- und DLSS-Funktionen müssen weitere Verbreitung finden
- geringe Mehrleistung gegenüber anderen High-End-Modellen durch beschränktes Power-Limit
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