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Powercolor versucht mit der Red Devil Radeon RX 5700 XT gar nicht erst die Wunderkarte zu bauen, sondern man weiß, auf welcher Grundlage man arbeitet und wie man mit dieser umzugehen hat. Die Vorgaben für den Boost-Takt sind mit 2.010 MHz allerdings etwas zu hoch gesteckt. Hier wollte sicherlich das Marketing gerne die Zwei vorne stehen haben, um damit werben zu können. Zumindest ohne Zutun des Nutzers wird man einen GPU-Takt von 2.000 MHz und mehr aber nicht sehen.
Doch kommen wir zur eigentlichen Beurteilung: Die Powercolor Red Devil Radeon RX 5700 XT stellt einen guten Kompromiss dar, dazu muss sich der Nutzer aber für einen der beiden Betriebsmodi entscheiden. Im Silent-Modus ist die Karte etwas langsamer als die Referenzversion und natürlich ein gutes Stück von der Konkurrenz aus dem Hause Sapphire entfernt unterwegs. Dafür aber überzeugt die Karte durch eine extrem leise Kühlung – auch und vor allem unter Last. Selbst die Junction-Temperatur ist weit von den vielbesagten 110 °C entfernt und bewegt sich eher im Bereich von 85 bis 90 °C.
Im OC-Modus legt die Karte dann 60 bis 70 MHz an GPU-Takt zu und bewegt sich damit auf Niveau der Custom-Konkurrenz von Sapphire. Rein durch die Leistungsbrille betrachtet lohnt das Update von einer Referenzversion zu den Custom-Modellen also nicht. Aber auch im OC-Modus gilt, dass die Powercolor Red Devil Radeon RX 5700 XT noch sehr leise ist, allerdings ist sie etwas lauter als die Sapphire Pulse Radeon RX 5700 XT. Die Temperaturen sind sogar noch etwas niedriger als im Silent-Modus, was aber an der schnelleren Drehzahl der Lüfter liegt und zur besagten Steigerung der Lautstärke führt.
Powercolor macht bei der Red Devil Radeon RX 5700 XT aber vieles richtig. Die Leistung stimmt, das geringe Leistungsplus zur Referenzversion - aber auch zwischen dem Silent- und dem OC-Modus - ist eher dem Umstand geschuldet, dass die aktuellen GPUs sehr dynamisch und abhängig von Spannung, Temperatur und Power-Limit arbeiten und es hier meist wenig Spielraum gibt. Zwar lässt Powercolor beim Power-Limit die Wahl zwischen 180 und 220 W, dafür aber limitiert dann einer der anderen Faktoren.
Die überarbeitete Optik der Red-Devil-Serie von Powercolor kann überzeugen. Für viele spielt das Aussehen der Hardware aber keine große Rolle. Schnell und möglichst leise muss sie sein. Neben der Farbe Rot kann die Beleuchtung bei der Red Devil Radeon RX 5700 XT per Software nun auch noch in anderen Farben erfolgen – RGB-LEDs sei dank. Nett ist die Beleuchtung der Display-Anschlüsse auf der Slotblende. Wer hat nicht schon einmal unter dem Tisch nach dem richtigen Anschluss für seinen Monitor gesucht.
Preislich positioniert Powercolor die Red Devil Radeon RX 5700 XT in etwa dort, wo wir auch die anderen Custom-Modelle sehen bzw. sehen werden. 450 Euro wird man für ein solches Modell ausgeben müssen. Die Limited Edition wird etwas teurer sein und bietet ein Mauspad und eine aufwendige Verpackung. Wer es einfach nur auf die Hardware abgesehen hat, der greift zur normalen Variante uns spart noch ein paar Euro.
Positive Aspekte der Powercolor Red Devil Radeon RX 5700 XT:
- ausreichende Leistung für 1080p und 1440p bei hohen Qualitätseinstellungen
- 8 GB Grafikspeiche
- semi-passiver Betrieb
- geringe Last-Lautstärke
- gutes Leistung/Verbrauch-Verhältnis
Negative Aspekte der Powercolor Red Devil Radeon RX 5700 XT:
- Abwärme verbleibt im Gehäuse