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Das NVIDIA neben dem Preisbereich von 700 und mehr als 1.500 Euro auch im Segment von 500 Euro eine Ampere-Karte positionieren möchte, dürfte niemanden überrascht haben. Die GeForce RTX 3070 ist nun eben diese Abrundung nach unten hin, wenngleich wir noch immer von einem Einstiegspreis von 499 Euro reden.
Je nach Spiel und Benchmark ist die GeForce RTX 3070 Founders Edition um 15 bis 30 % langsamer als eine GeForce RTX 3080 in der Founders Edition. Der Abstand in dieser Richtung ist also ebenso gering, wie er es zur GeForce RTX 3090 ist. Schaut man auf die ältere Generation, dann kämpft die GeForce RTX 3070 Founders Edition mit der GeForce RTX 2080 Ti – ist meist zwischen 5 und 10 % langsamer als das vorherige Spitzenmodell. Eine GeForce RTX 2080 ist um etwa 20 bis 25 % langsamer und damit ist eine Schwelle erreicht, die für so manchen schon einen Wechsel rechtfertigen könnte. Schaut man auf die GeForce RTX 2070, dann beträgt der Abstand zur GeForce RTX 3070 Founders Edition schon meist ein Plus von 50 %.
Wer von einer Pre-Turing-Generation auf die GeForce RTX 3070 wechselt, der kann bei einer GeForce GTX 1070 von mehr als der doppelten Leistung ausgehen. Wie auch schon bei der GeForce RTX 3080 dürften sich also vor allem diejenigen freuen, die von einer Grafikkarte aus der Pascal-Generation auf Ampere wechseln, denn hier ist der Sprung massiv.
Die 8 GB GDDR6-Speicher sind für die GeForce RTX 3070 kein Hindernis. Sicherlich lassen sich Spiele finden, die den Grafikspeicher nicht nur einfach voll belegen, sondern die auch mehr Speicher verlangen, um ausreichend FPS darstellen zu können. Im Rahmen der normalen Benchmarks und üblichen Einstellungen konnten wir eine solche Limitierung aber nicht feststellen.
Neben der Rohleistung liefert die GeForce RTX 3070 auch hinsichtlich der RTX- und DLSS-Leistung das Niveau der GeForce RTX 2080 Ti und ermöglicht damit Spielern nun eine Leistungsklasse mit den zusätzlichen Effekten, welches bislang für 500 Euro nicht denkbar war. Hinzu kommen Software-Funktionen wie NVIDIA Broadcast, was ein zentrales Element für Streamer werden soll. Virtuelle Bildschirmhintergründe, automatisch folgende Kameraausschnitte und eine Verbesserung der Audio-Qualität mittels RTX Voice sind hier die zentralen Themen. Mit Reflex möchte NVIDIA dem kompetitiven Spieler ein Werkzeug an die Hand geben, welches die Latenzen zwischen Eingabe über Maus und Tastatur mit einer möglichst schnellen Darstellung auf dem Monitor zusammenbringt. Eine entsprechende Schnittstelle soll es Entwicklern ermöglichen ihre Spiele entsprechend anzupassen. All dies ist mit der GeForce RTX 3070 natürlich möglich.
Für die GeForce RTX 3070 Founders Edition entscheidet sich NVIDIA wieder für ein klassisches Axiallüfter-Design, lässt den hinteren Lüfter aber weiterhin einen Großteil der warmen Luft durch die Karte befördern, sodass diese im eingebauten Zustand vor dem CPU-Kühler wieder austritt. Mit einer GPU-Temperatur von 71 °C können wir keinerlei Probleme feststellen. Mit 37,1 dB(A) bleibt sie erstaunlich leise, muss allerdings auch nur 220 W an Abwärme abführen. Der semipassive Betrieb ist ein weiterer Pluspunkt der Founders Edition.
Schaut man sich die Effizienz an, so kann die GeForce RTX 3070 Founders Edition Pluspunkte sammeln. Sie liegt in etwa auf dem Leistungsniveau einer GeForce RTX 2080 Ti, die auf einen Verbrauch von etwa 280 W kommt, verbraucht aber rund 60 W weniger. Anders als bei der GeForce RTX 3080 und GeForce RTX 3090 hat man hier nicht den Eindruck die GPU würde bereits an ihrem absoluten Limit betrieben.
Für die preisliche Einschätzung kommt dann wieder die GeForce RTX 2080 Ti ins Spiel. Im Herbst 2018 verlangte NVIDIA für diese Karte 1.259 Euro. Die gleiche Leistung wird nun für 499 Euro geboten – ein erheblicher Preisverfall innerhalb von zwei Jahren, der aber für Spieler und Käufer der neuen Karten nur gut sein kann. Zum Start könnte die Verfügbarkeit ein Stolperstein werden, doch dies werden wir abwarten müssen. Den Preispunkt von 500 Euro bedient NVIDIA zunächst einmal in ausgezeichneter Art und Weise. Was AMD hier mit der Radeon-RX-6000-Serie wird leisten können, ist nun die spannende Frage.
Positive Aspekte der GeForce RTX 3070 Founders Edition:
- Leistungsniveau einer GeForce RTX 2080 Ti
- erheblicher Leistungssprung gegenüber der Pascal-Generation
- leise unter Last
- semipassiver Betrieb
Negative Aspekte der GeForce RTX 3070 Founders Edition:
- -
Die GeForce RTX 3070 Founders Edition liefert die Leistung des ehemaligen High-End-Modells zu einem Preis von 500 Euro und verdient sich damit unseren Preis/Liestungs-Award.