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Ohne den Kühler zeigt sich das PCB in seiner vollen Bestückung, denn in der Variante als GeForce RTX 3080 fehlten hier noch einige Komponenten – vor allem in der Strom- und Spannungsversorgung. Diese befinden sich rechts und links vom GPU-Package. Das letzte Viertel des PCBs dient dazu die Versorgung über die drei 8-Pin-Anschlüsse so aufzubereiten, dass die 12 V an die Spannungswandler geführt werden können.
Am Abdruck der Wärmeleitpaste auf der GPU lässt sich erkennen, dass MSI keine vollständig plane Fläche verwendet, die aufliegt. Stattdessen sind dies gleich mehrere Heatpipes, die direkten Kontakt herstellen sollen. Bei der Betrachtung des Kühlers werden wir dies gleich noch genauer sehen.
Gleich 18 Spannungsphasen kümmern sich um die Versorgung der GPU, des Speichers sowie einige weitere Spannungsebenene, die hier angesprochen werden müssen. Um derart viele Spannungsphasen mit ähnlichen Signallaufwegen realisieren zu können, muss MSI diese auf beiden Seiten der GPU platzieren. Für die GeForce-RTX-3000-Serie kennen wir dies aber bereits von diversen anderen Karten.
Über Widerstände, Spulen und weitere Bauteile wird die Eingangsspannung der drei 8-Pin-Anschlüsse zunächst so verarbeitet, dass sie auch auf der Karte genutzt werden kann. Über sogenannte Shunt-Widerstände wird es der Karte bzw. dem Controller zudem ermöglicht, genau zu bestimmen, welcher Strom über die drei Eingänge fließt. Per API kann die Versorgung der einzelnen Eingänge in Tools wie HWINFO oder GPU-Z überwacht werden.
Ohne Backplate zeigt sich auch die Rückseite des PCBs und hier ist dann auch die zweite Hälfte des Speicherausbaus in Form von 12 GB GDDR6X verteilt auf 12 Chips zu erkennen. Auch die Position der Spannungsphasen ist über rückseitige Bauteile gut sichtbar.
An der oberen Kante des PCBs verbaut MSI sechs LEDs und lackiert das PCB weiß. Darüber befindet sich an der Backplate eine milchige Abdeckung, die das Licht der LEDs streuen soll. Im Betrieb lassen sich die einzelnen LEDs aber noch gut erkennen und stellen keine homogene Beleuchtung wie bei der EVGA GeForce RTX 3090 FTW3 Ultra Gaming dar.
Beim Blick auf den Kühler zeigen sich deutliche Unterschiede in der Kontaktherstellung zwischen Bauteil und Kühler. Für die GPU wird wie üblich eine Wärmeleitpaste verwendet. Für die Speicherchips und Bauteile der Spannungsversorgung verwendet MSI unterschiedlich dicke Wärmeleitpads. Die unterschiedlichen Farben helfen sicherlich bei der Montage der Karte, diese besser unterscheiden zu können.
Sieben Heatpipes werden direkt über die GPU geführt und auch mit dieser in Kontakt gebracht. Die mittlere Heatpipe ist dabei deutlich dicker als die jeweils drei äußeren. Nicht immer haben Hersteller gute Erfahrungen mit einer solchen Konstruktion gemacht. Oft waren die Spalte zwischen den Heatpipes zu groß, sodass die Wärme nicht effektiv abgeführt werden konnte.
Auf bzw. in der Backplate verbaut MSI zwei Heatpipes, die wir bei der GeForce RTX 3080 Gaming X Trio 10G nicht vorgefunden haben, die aber von EVGA auf der GeForce RTX 3090 FTW3 Ultra Gaming ebenfalls in ähnlicher Form verwendet wird. So kann ein Teil der von den Speicherchips erzeugten Abwärme abgeführt werden.