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24 GB als überzeugendes Argument

NVIDIA GeForce RTX 3090 Ti im Workstation-Test - Fazit

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Eines haben alle Tests der GeForce RTX 3090 Ti aufgezeigt: Für Spieler ist sie allenfalls interessant, wenn es das Maximum sein soll. Das Leistungsplus gegenüber einer GeForce RTX 3090 und auch einer GeForce RTX 3080 Ti ist einfach zu gering, um den Mehrverbrauch und den Aufpreis sinnvoll zu rechtfertigen.

Aber es gibt natürlich auch Argumente, die für eine GeForce RTX 3090 Ti sprechen – losgelöst von der Diskussion um das letzten Quäntchen an Mehrleistung und den inzwischen dann doch schon stark gefallenen Preis. Von den 24 GB kann sie überall dort profitieren, wo eben 10, 12 oder 16 GB nicht mehr ausreichend sind. Dazu muss man allerdings von der typischen Gamer-Sicht auch die Anwendungen aus dem (semi)professionellen Sektor mit einbeziehen. 3D-Rendering, Videoschnitt, Simulationen und vieles mehr, werden nicht ausschließlich auf einer Radeon-Pro- oder Quadro-Karte gemacht. Selbst professionelle Anwender greifen gerne auf vermeintliche Gamer-Hardware zurück, da diese häufig etwas günstiger ist. Die Validierung der Software ist hier dann das Unterscheidungsmerkmal. Die Creator-Treiber sind eine Art Zwischenlösung, die die Relevanz der Software wiederum etwas in den Hintergrund verschieben, denn hier gibt es Prüfschritte für die Software, die zumindest für einen Großteil der Anwendungen ausreichend sind.

Wir konnten einige Anwendungsbeispiele finden, bei denen die 24 GB an Grafikspeicher wichtig und hilfreich sind. Durch das Verhindern einer Auslagerung von Daten können finale Renderings, aber auch das Arbeiten in der Software deutlich beschleunigt werden. Natürlich aber gibt es auch Anwendungen bei denen der Speicher kaum bis keine Rolle spielt.

Ein AB-Vergleich ist für Workstation-Anwendungen ohnehin schwierig. Mit dem Pre Renderer bietet AMD eine auf die eigene Hardware zugeschnittenen Render-Engine für Blender, OptiX ist das Gegenstück für NVIDIA-Hardware. Der OctaneRenderer ist mit cuDNN vollends auf NVIDIA-GPUs und deren Funktionseinheiten ausgelegt und wenn das Anwendungsprofil den OctaneRenderer alternativlos macht, dann sind die entsprechenden Grafikkarten eben der Weg, der zu gehen ist. In gewisser Weise gibt die Anwendung also bereits vor, welche Hardware die bessere Wahl wäre.

Kurz zusammengefasst lautet unser Fazit also: Die Leistung der GeForce RTX 3090 Ti und damit einhergehend der Speicherausbau können für gewisse Nischen sehr wohl ein Argument sein, welches diese Karte als deutlich sinnvoller erscheinen lässt, als sie es auf den ersten Blick ist. Ohne Frage waren der Preis von 2.249 Euro zum Start deutlich zu viel. Dahingehend hat sich NVIDIA selbst in den Fuß geschossen und den Ruf der Karte mach unten gezogen. Für die aktuelle 1.500 Euro aber bietet sie viel Leistung für den Preis und dient deutlich eher als Schnittstelle zu den professionellen Karten, denn das vergleichbare A5500-Modell kostet 4.400 Euro.