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Die Intel Arc B580 ist Intels weiterer Anlauf bei den diskreten Grafikkarten Fuß zu fassen. Dabei hinterlässt die Gesamterfahrung ein deutlich besseres Bild, als dies mit der Arc A770 und A750 vor zwei Jahren der Fall war, aber dies kann auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es weiterhin auch noch viele Baustellen gibt.
Zunächst einmal wäre da die Positionierung: Laut Intel bringt man die Arc B580 als erstes auf den Markt, da man hier den größten Zielmarkt sieht. Sehr wahrscheinlich ist, dass wir auch noch eine B770 (oder wie auch immer sie heißen wird) sehen werden. Aber der Startpunkt ist eben die Arc B580 und im Januar folgt dann auch noch die Arc B570.
Schaut man sich nun die Benchmarks an, so wird die von Intel gewählte Positionierung deutlich: Man kämpft gegen die GeForce RTX 4060 und GeForce RTX 4060 Ti mit NVIDIA-GPU und gegen die Radeon RX 7600 XT bei AMD. Eine Radeon RX 7700 XT hatten wir leider nicht mehr vorliegen und eine Radeon RX 7800 XT liegt zu weit vorne – genau wie eine GeForce RTX 4070 Super. In der Beurteilung der Leistung kann man aber festhalten, dass die 12 GB an Grafikspeicher der Intel Arc B580 Limited Edition sehr gut zu Gesicht stehen, denn hier und da kann sich die Battlemage-Karte dann doch etwas deutlicher von seiner Konkurrenz abheben. Aber dies ist natürlich auch davon abhängig, ob die 8 GB Grafikspeicher der Konkurrenz noch ausreichend sind oder nicht und dies hängt wiederum davon ab, welche Grafikeinstellungen gewählt werden. Bei aktivierten Raytracing-Effekten schlägt sich die Arc B580 sehr gut und muss nicht wie die Radeon-Konkurrenz häufig die Konkurrenz davonlaufen lassen. Dabei dürften die verbesserten Raytracing-Einheiten und auch der größere Grafikspeicher eine Rolle spielen.
Eine Arc B580 für das 1440p-Gaming als ideale Besetzung anzusehen, ist sicherlich ein etwas konstruiertes Argument seitens Intel. Ja, die 1080p-Auflösung mag immer weniger häufig verwendet werden, aber auch Intels eigene Leistungsdaten zeigen dann, dass man die 1440p-Auflösung häufig nur mit Unterstützung von XeSS Super Resolution sinnvoll erreichen kann.
Grundsätzlich ist Intel mit der Arc B580 nicht viel weiter gekommen, als man es mit den schnellsten Alchemist-Karten schaffte. Erst eine mögliche Arc B770 bzw. ein größerer Battlemage-Chip könnte hier eine gewisse Weiterentwicklung darlegen. Aktuell ist diese aber noch nicht absehbar.
Gegenüber eine Arc A580 konnte die Leistung deutlich gesteigert werden, aber AMD und NVIDIA haben zwischenzeitlich auch nicht geschlafen und so bewegt sich Intel weiterhin nur auf Einstiegsniveau bei den Grafikkarten. Die 12 GB an Grafikspeicher sind sicherlich ein Pro-Argument im Vergleich zur Konkurrenz, zumal sich der Käufer auch eine gewisse Zukunftssicherheit davon erwartet. Hier und da können wir diesen Effekt schon sehen, denn 8 GB waren auch schon 2023 nicht mehr angemessen.
Noch große Fragezeichen haben wir bei der Unterstützung von XeSS Frame Generation (XeSS-FG). Das Upscaling via Super Resolution war als hardwareagnostische Lösung sogar für Karten mit AMD-GPU eine Alternative, wer eine GeForce-Karte sein Eigen nennt, bekommt mit DLSS aber auch die momentan noch bessere Technik. XeSS-FG funktioniert aktuell aber nur mit den Arc-Karten, ausprobieren konnten wir es aber auch nur mit der Arc B580 und selbst das nur in einem Spiel. Ja, die Durchschnitts-FPS steigen, bei den wichtigeren 1%-Percentile aber tut sich wenig bis nichts. Hier werden sicherlich noch weitere Tests folgen müssen.
Das Arc Control Center mit seinen neuen Funktionen konnten wir uns für diesen Test noch nicht so ausführlich anschauen. Dies werden wir aber nachholen. Wie viel Spielraum für ein Overclocking aber überhaupt noch ist, bleibt abzuwarten, auch wenn Intel davon spricht, dass man das Binning nicht so aggressiv durchführt, wie dies bei der Konkurrenz der Fall ist.
Ist die Intel Arc B580 Limited Edition damit ein guter Deal? In den USA ist die Frage bei 250 US-Dollar vor Steuern etwas einfacher zu beantworten. Wir gehen aktuell nicht davon aus, dass man eine Arc B580 für unter 300 Euro bekommen wird. Insgesamt ist das Preisniveau hierzulande etwas höher, was auch für eine Radeon RX 7700 XT ab 345 Euro und eine GeForce RTX 4060 Ti ab 385 Euro gilt. Preislich ist die Intel Arc B580 Limited Edition damit sicherlich eine Alternative, aber der Preis ist und bleibt (neben den 12 GB Grafikspeicher) das einzige Argument, welches Intel auf seiner Seite hat.
- 12 GB Grafikspeicher
- für 1080p und 1440p ausreichende Leistung
- gute Raytracing-Leistung
- gutes Preis/Leistungsverhältnis
- verbesserte Idle-Leistungsaufnahme
- weiterhin einige Probleme in aktuellen Spielen
- XeSS-FG ist auf Arc-Karten beschränkt