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MIFcom Radeon Gaming RIG R9-DQ Devastator im Test - Fazit

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Kommen wir nun zum Fazit und dabei nehmen wir eines bereits im ersten Satz vorweg: Ein Komplettsystem für 6.999 Euro und das Wort "Vernunft" passen sicherlich nicht einmal ansatzweise zusammen. Man muss sicherlich keine 6.999 Euro ausgeben und aktuelle Spieletitel in ausreichender Auflösung bei guten FPS darzustellen. Wir können an dieser Stelle auch gerne wieder einmal ein paar Auto-Vergleiche anbringen, denn auch ein Mittelklasse-Wagen bringt einen von A nach B und das zu einem weit geringeren Benzinverbrauch, als dies ein Sportwagen vollbringen kann.

Ebenfalls als wenig sinnvoll erachten wir einen preislichen Direkt-Vergleich der Komponenten, denn auf die 6.999 Euro, die MIFcom für das System verlangt, werden wir so nicht kommen. Schaut man sich aber den Preis von 850 Euro für den Intel Core i7-3960X sowie die 1.150 Euro für jeweils eine der beiden Radeon R9 295X2 an, sind fast die Hälfe des Budgets bereits aufgebraucht. Die weiteren Komponenten wie Gehäuse, zwei SSDs, der Arbeitsspeicher, das Mainboard, die Kühlung sowie die weiteren Komponenten tun ihr Übriges dazu, dass wir hier auch im Selbstbau nicht von einem Schnäppchen sprechen können.

An dieser Stelle aber müssen wir ein Lob an die eifrigen Hände bei MIFcom aussprechen. Die einzelnen Komponenten auszuwählen war sicherlich nicht so schwer, schließlich wurde einfach nur aus dem Vollen geschöpft - diese dann aber in einer derartigen Detailverliebtheit zusammenzusetzen, ist einfach nur schön anzusehen. Sicherlich kann man sich nun darüber unterhalten, warum beim Netzteil nicht direkt die beiliegenden Kabel gesleeved und stattdessen Verlängerungen verwendet wurden, aber alles ist einfach an seinem Platz und durch das Seitenfenster ist der Blick auf einen gut aufgeräumten "Maschienenraum" frei, der aktuell wohl seinesgleichen sucht.

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Bei der Performance müssen wir eigentlich nur auf die von uns gemachten Benchmarks verweisen. Alle aktuellen Titel lassen sich natürlich bei voller UltraHD-Auflösung von 3.840x2.160 Pixel spielen. In den meisten Fällen konnten wir bei den Qualitätseinstellungen die maximalen Settings wählen - Regler nach rechts hieß meist die Devise. Ausnahmen bestätigen hier einmal mehr die Regel, Abstriche muss der Nutzer aber zunächst einmal kaum welche machen. Je nach Empfinden des Spielers und dem Genre sind einmal 40-60 FPS ausreichend, mal muss und darf es gerne etwas mehr sein. Die richtigen Settings muss jeder für sich selbst finden.

Das Empfinden der Multi-GPU-Problematiken ist auch gleich ein guter weiterer Punkt. Mit dem "Frame Pacing" hat AMD die störenden Mikroruckler größtenteils in den Griff bekommen. Dies gilt auch für den Einsatz zweier Radeon R9 295X2. Wir konnten in keinem Spiel, bis auf eine Ausnahme, besonders störende Ruckler feststellen. Tomb Raider hingegen ist bei mehr als zwei GPUs schlichtweg unspielbar. Die Frametimes steigen in regelmäßigen Abständen derart an, dass im Quad-CrossFire schnell einmal fast eine Sekunde zwischen zwei Frames liegen kann. Dies dürfte dann auch der sonst unempfindliche Spieler recht schnell als störend empfinden.

Was hingegen trotz "Frame Pacing" bei vier GPUs deutlich störender ist als beim CrossFire bestehend aus zwei Karten/GPUs, sind das Tearing und die sogenannten Runts. Besonders wenn einer oder beide Effekte einmal in einem Spiel aufgetaucht sind, wird das Auge sensible für solche Fehldarstellungen und umso störender werden diese. In den Griff zu bekommen sind sie nur durch Technologien, welche die Bildwiederholrate des Monitors mit den FPS der Grafikkarten in Einklang bringen. NVIDIA G-Sync und DisplayPort Adaptive Sync sind hier die entscheidenden Stichworte.

Zurück zum MIFcom Radeon Gaming RIG R9-DQ Devastator: Schnell, schön und teuer in der Anschaffung und dem Unterhalt - so könnte das einfache Fazit lauten. Ein solches System ist nur etwas für diejenigen, welche den passenden Geldbeutel und die fehlende Muße für eigene Bastelversuche haben. Vernünftig ist es nicht, aber es macht Spaß die technische Konfiguration, den Zusammenbau und letztendlich die Leistung zu bewundern. Von einigen Kinderkrankheiten der Technik darf man sich dann aber auch nicht abschrecken lassen - egal zu welchem Preis.