Dank ihrer schnellen Grafiklösung und des potenten Prozessors hat die ZOTAC ZBOX NEN SN970 das Zeug dazu, um sich leistungsmäßig von der Alienware Steam Machine abzusetzen. Wie die Leistung in der Praxis ausfällt, zeigen wir auf dieser Seite auf. Da Benchmark-Vergleiche mit SteamOS nicht ganz einfach sind und die Auswahl ohnehin stark begrenzt ist, haben wir für einen Teil unserer Tests ein aktuelles Windows 10 in der 64-Bit-Version installiert.
Leistung unter Windows 10
Die ZOTAC ZBOX Magnus EN970 Plus war dank ihrer Broadwell-CPU und der NVIDIA GeForce GTX 960 bzw. GeForce GTX 970M fast schon konkurrenzlos im Bereich der Konsolen-PCs, bekam mit der Alienware Steam Machine kürzlich aber auch einen potenten Gegner gegenübergestellt. Bei der ZBOX NEN SN970 hat ZOTAC die Messlatte noch einmal höher gelegt und vor allem bei der Prozessor-Leistung nachgebessert. Während es der Intel Core i5-5200U der Magnus in den beiden Cinebench-Benchmarks noch auf 2,85 bzw. 259 Punkte brachte, erreicht der Intel Core i5-6400T der Steam Machine mit 4,81 respektive 418 Punkten eine deutlich höhere Punktzahl. Gegen den Intel Core i7-4785T aus dem Alienware-Modell aber hat auch dieses Modell keine Chance.
Zusammen mit der 1-TB-HDD erreicht das System im Komprimierungstest von 7-Zip fast 9.500 Punkte. Der Speicherdurchsatz fällt mit runden 10,0 GB/s allerdings etwas niedrig aus. Der Grund: Obwohl die Steam Machine über zwei Speicherbänke verfügt, verbaut ZOTAC nur ein einzelnes Modul mit 8 GB und verschenkt damit ein paar Prozentpunkte an Leistung, da der Arbeitsspeicher lediglich im Single-Modus betrieben werden kann. Dafür kann das System später einfacher aufgerüstet werden, da nicht zwei Module getauscht, sondern einfach ein weiteres hinzugesteckt werden kann. Die Festplatte liest für 2,5-Zoll-Modelle Daten mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von immerhin fast 133 MB/s aus und ist damit etwas schneller als vergleichbare 2,5-Zoll-HDDs wenngleich man nicht an die Performance schneller SDDs heranreicht. Für das Laden von Spielen reicht die Leistung aber allemal aus.
Wird 3D-Leistung gefordert, dann dreht die ZOTAC ZBOX NEN SN970 dank der NVIDIA GeForce GTX 960 bzw. GeForce GTX 970M so richtig auf. Selbst aktuelle Grafikkracher oder Hardware-hungrige Spieletitel stellen für den kleinen Konsolen-PC kein Problem dar – sie können sogar in Full HD dargestellt werden, und das obwohl die Sichtweite, der Detailreichtum, oder aber die Bevölkerungsdichte im Vergleich zu einer traditionellen Spielekonsole höher sind. Das Modell von Alienware, welches noch auf eine NVIDIA GeForce GTX 860M mit 2 GB Videospeicher setzt, wird spielend überholt. Grand Theft Auto 5 läuft mit über 50 FPS über den Fernseher und selbst das Hardware-hungrige Mittelerde: Shadow of Mordor läuft mit über 40 Bildern pro Sekunde relativ flüssig und deutlich besser als auf dem Konkurrenzmodell. Einzig bei DiRt Rally sollte man etwas die Detailstufe reduzieren, hier sind nur knapp 23 Bilder pro Sekunde möglich. Dafür laufen Tomb Raider mit fast 90 Bildern pro Sekunde oder Metro 2033: Last Light Redux mit fast 45 Bildern pro Sekunde erfreulich ruckelfrei.
Zum Vergleich haben wir auch Anno 2070, Resident Evil 5 und Streetfighter IV aufgenommen – alles Titel, die wir sonst bei unseren Mini-PC-Tests verwenden. Sie erreichen Bildraten von 109 bis über 330 Bilder pro Sekunde – hier offenbart sich die wahre Leistung der NVIDIA GeForce GTX 960 bzw. GeForce GTX 970M einmal mehr.
Werbung
PCMark 7 | PC Mark Vantage | ||
Video Playback | 23,94 fps | 12.052 | Memories Score |
Video Transcoding | 11.603,48 KB/s | N/A | TV and Movies Score |
System Storage - Gaming | 16,33 MB/s | 13.388 | Gaming Score |
Graphics DX9 | 60,12 fps | 16.856 | Music Score |
Image Manipulation | 18,05 Mpx/s | 21.121 | Communications Score |
Importing Pictures | 30,75 MB/s | 18.766 | Productivity Score |
Web Browsing | 14,56 pages/s | 35.728 | HDD Score |
Data Decrypting | 132,33 MB/s | - | - |
Score | 5.569 | 17.071 | Score |
Leistung unter SteamOS
Standardmäßig wird die ZOTAC ZBOX NEN SN970 mit Valves eigenem SteamOS ausgeliefert. Wie unser ausführliche Test zur Alienware Steam Machine, dem neuen Linux-Betriebssystem und dem Controller gezeigt hat, ist dieses für Gamer derzeit allerdings nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Die Spiele-Unterstützung ist deutlich schlechter, die Leistung im Vergleich zu Windows begrenzt. Benchmark-Vergleiche zwischen SteamOS und Windows 10 sind nicht einfach anzufertigen. Ein Mitschnitt der Bildrate über FRAPS ist nicht möglich, weshalb man bei SteamOS auf integrierte Benchmarks verschiedener Spiele angewiesen ist. Hier gibt es allerdings zahlreiche Stolperfallen, denn die Einstellungen lassen sich nicht immer hundertprozentig zwischen den beiden Systemen abgleichen – Metro unterstützt unter Linux beispielsweise keine Tessellation. Einen guten Richtwertig zeigen unsere Benchmark-Vergleiche zwischen SteamOS und Windows 10, aber auch zwischen den jeweiligen Steam Machines aber sehr gut auf.
Das Ergebnis: Spiele laufen auch auf der ZOTAC ZBOX NEN SN970 unter SteamOS durchgehend langsamer als unter Windows 10. Dafür steckt die ZOTAC-Box die Alienware Steam Machine auch unter SteamOS locker in die Tasche – sie ist je nach Benchmark fast doppelt so schnell als das Modell der Konkurrenz, was vor allem an der deutlich potenteren Grafikkarte liegt.
Benchmark | SteamOS | Windows 10 |
Company of Heroes 2 | 22,7 FPS | 41,9 FPS |
Half Life 2: Lost Coast | 229,6 FPS | 258,3 FPS |
Mittelerde: Shadow of Mordor | 28,5 FPS | 43,1 FPS |
BioShock: Infinite | 31,7 FPS | 78,2 FPS |
Metro 2033: Last Light Redux | 34,7 FPS | 52,3 FPS |
Lautstärke:
Trotz der hitzigeren CPU konnte ZOTAC bei seiner ZBOX NEN SN970 die Lautstärke im Vergleich zur ZBOX Magnus EN970 noch einmal verbessern. Während der kleine Konsolen-PC im Windows-Betrieb gerade einmal mit einem Schallpegel von 33,4 dB(A) vor sich hinsäuselt, fällt die Lautstärke auch unter absoluter Volllast angenehm leise aus. Im Furmark- und Prime95-Test haben wir eine Geräuschkulisse von 42,3 dB(A) gemessen, im Spielebetrieb waren es sogar nur 35,3 dB(A). Damit ist die Steam Machine von ZOTAC ein echter Leisetreter und das vor allem im Hinblick auf die traditionellen Spielekonsolen von Sony und Microsoft, die deutlich höhere Werte erreichen. Die Alienware Steam Machine ist ebenfalls deutlich lauter.
Leistungsaufnahme:
Bei der Leistungsaufnahme genehmigt sich die Steam Machine von ZOTAC ein klein wenig mehr als ihr Vorläufer, was abermals der leistungsfähigeren Quad-Core-CPU zuzuschreiben ist. Im Spielebetrieb zieht die ZOTAC ZBOX NEN SN970 knapp über 100 W aus der Steckdose, unter extremer Last sind es bis zu 134,4 W. Im normalen Windows-Betrieb fällt der Unterschied zwischen den beiden Konsolen-PCs nicht ganz so stark ins Gewicht. Mit etwa 19 W genehmigen sich beide Modelle in dieser Disziplin ausgesprochen wenig. Das Modell von Alienware kann hier allerdings ganz gut mithalten und befindet sich auf einem ähnlichen Niveau.
Temperaturen:
Keine Probleme gibt es trotz der sehr geringen Lautstärke bei den Temperaturen. Grafikkarte und Prozessor erreichen unter Volllast gerade einmal 70 bzw. 68 °C und bewegen sich damit auf einem üblichen Niveau. Zu einem Thermal Throttling kam es bei beiden Komponenten während unserer Tests nicht. Die Kühlung der ZOTAC ZBOX NEN SN970 macht also einen sehr guten Job. Im normalen 2D-Betrieb bewegen sich die Temperaturen zwischen 38 und 39 °C. Einzig das Mainboard wird mit 50 bis 56 °C etwas warm.