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Corsair One im Test

Ein gelungener Markteinstieg der besonderen Art - Fazit

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Während ZOTAC bei seinen kompakten Spielerechnern auf Notebook-Hardware zurückgreift und MSI größere Gehäuse wählt, kommt im neuen Corsair One ausschließlich Desktop-Hardware zum Einsatz, die auf engsten Raum in ein schlankes 12-Liter-Gehäuse gepackt wurde. Statt einer Notebook-Grafik gibt es in unserer exklusiven Webshop-Variante des Corsair One Pro eine schnelle NVIDIA GeForce GTX 1080 im handelsüblichen PCI-Express-Format, das Herzstück bildet hingegen das aktuelle Kaby-Lake-Flaggschiff, ein Intel Core i7-7700K. Damit ist das System ausreichend schnell, um alle aktuellen Spiele problemlos ruckelfrei auf den Bildschirm zu zaubern. Das geht nicht nur nur 1080p oder 1440p, sondern teilweise auch in der hohen 4K-Auflösung. Für eine schnelle Arbeitsleistung sorgen außerdem der 2.400 MHz schnelle DDR4-Arbeitsspeicher und vor allem die SSD. Letztere bindet allerdings nur per SATA III an und setzt nicht auf eine PCI-Express-Anbindung mit NVMe-Protokoll. 

Corsairs Ziel war es aber nicht nur einen der schnellsten Gaming-Rechner der Kompakt-Klasse zu bauen, sondern obendrein auch einen der leisesten. Dieses Versprechen kann Corsair mit seinem Corsair One ebenfalls einlösen. Dank der Wasserkühlung, welche obendrein semi-passiv arbeitet, ist das System im Office-Betrieb flüsterleise, im Spielemodus dreht die Kühlung nur bedingt auf etwa 43 dB(A) an und unterbietet damit nahezu jedes andere Gaming-System, ist vor allem aber deutlich laufruhiger als jedes Gaming-Notebook. Abzüge gibt es nur beim störenden Pumpengeräusch. Etwas Abhilfe schafft man mit Gummifüßen oder Filzgleitern, die die Vibrationen nicht mehr direkt an den Schreibtisch weiterleiten. Dass Corsair aber eine Wasserkühlung mit zwei 240-mm-Radiatoren in ein 176 x 200 x 380 mm schlankes Gehäuse packen konnte und dabei auch durchaus hitzige und leistungsfähige Hardware verwendet, ist fast schon eine Meisterleistung. Der Innenaufbau ist durchdacht, das Gehäuse trotzdem relativ einfach auseinanderzunehmen. Ob man später aber wirklich so einfach Prozessor und Grafikkarte austauschen wird können, bleibt abzuwarten, schließlich muss die Wasserkühlung der beiden All-In-One-Lösungen auch weiterhin passen. Für die Gegenwart aber gibt es schon einmal mehr als genug Leistung.

Vom allgemeinen Trend, auf eine aggressive Gaming-Optik und RGB-Beleuchtung zu setzen, hat Corsair bei seinem ersten Komplettrechner Abstand genommen und setzt auf ein erfreulich schlichtes Design, welches überall in der Wohnung aufgestellt werden könnte – egal, ob im Arbeitszimmer, im Spielezimmer oder gar im Wohnzimmer. Das Corsair One sollte wirklich überall eine gute Figur machen. Bei der Software-Ausstattung verzichtet der Hersteller auf die Installation unnötiger Software, installiert aber allerhand eigene Tools vor, mit denen sich die wichtigsten Einstellungen für das Corsair One übernehmen oder aber die Treiber ganz einfach auf den neusten Stand bringen lassen. 

Abstriche gibt es nicht nur beim etwas störendem Pumpengeräusch der Wasserkühlung, sondern auch bei der CPU-Temperatur. Während die Grafikkarte mit ihrem zusätzlichen Radiallüfter mit 61 °C unter absoluter Volllast dank der Wasserkühlung ausgesprochen kühl bleibt, erreicht der Kaby-Lake-Prozessor Werte, die wir eigentlich nur von einer Luftkühlung gewohnt sind. Hier erkauft sich Corsair den semi-passiven Betrieb durch vergleichsweise hohe Temperaturen. Gefährlich sind die von uns gemessenen Werte allerdings nicht. Schade ist zudem, dass man zwar eine Typ-C-Schnittstelle verbaut, hier allerdings auf Thunderbolt 3 verzichtet und die Datenübertragung damit auf 10 Gbit/s drosselt.

Preislich muss man für das Corsair One Pro in unserer Webstore-Variante tief in die Tasche greifen. Satte 2.299 US-Dollar möchte Corsair für unsere Konfiguration haben. Hinzu kommen natürlich noch die Mehrwertsteuer sowie die Kosten für den Versand nach Deutschland – die Webshop-Variante wird ausschließlich über den amerkanischen Onlineshop des Herstellers vertrieben. Zu Buche schlagen hier vor allem die Kosten für die Grafikkarte, das Kaby-Lake-Flaggschiff und vor allem für die 960 GB starke SSD sowie natürlich für die Wasserkühlung. Das Corsair One Pro lässt sich nicht nachbauen und ist in der Tat ein sehr exklusives Produkt, welches einen gewissen Aufpreis erfordern darf. Etwas günstiger ab rund 1.800 Euro ist die Variante mit Intel Core i7-7700 und GeForce GTX 1070 sowie etwas weniger Speicher zu haben.

Das Corsair One Pro ist ein Komplettrechner der besonderen Art mit einer sehr hohen Performance, einem guten Geräusch-Verhalten und einem schicken, zeitlosen Design. Wir zücken daher unseren Excellent-Hardware-Award. Herzlichen Glückwunsch!

 

Positive Aspekte des Corsair One Pro (Webshop):

  • sehr schnell
  • gutes Lautstärke-Verhalten
  • schickes Design
  • durchdachter Aufbau
  • sinnvolle Software

Negative Aspekte des Corsair One Pro (Webshop):

  • kein Thunderbolt 3
  • sehr teuer
  • Pumpengeräusch hörbar

Persönliche Meinung

Wow! Für ein Erstlingswerk ist das Corsair One durchaus gelungen! Der Innenaufbau gefällt, das Design sagt mir zu und die Leistung reicht für mich ebenfalls dicke aus. Corsair hat hier ganze Arbeit geleistet, Hut ab! Wäre da nicht der Preis.... (Andreas Stegmüller)

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